"Soll ich, oder soll ich nicht?" Was den Sprung ins Profigeschäft anbelangt, stehen vor jener Frage regelmäßig zahlreiche Amateursportler im Allgemeinen und Golf-Amateure im Speziellen. Es ist ein Abwägen hinsichtlich der Bereitschaft, fortan alles auf die Karte Profigolfer mit all seinen zeitlichen und finanziellen Aufwendungen zu setzen. Diese vermeintliche Golfer-Gretchenfrage hat Matthias Schmid zuletzt bei der BMW International Open mit einem deutlichen "Ja" beantwortet. "Ich habe immer noch einen Startplatz bei den British Open als Amateur und danach werde ich Profi", gab der 23-jährige Oberpfälzer nach seiner Finalrunde bekannt.
Der gebürtige Regensburger hat allen Grund dazu, selbstbewusst den Sprung ins Profilager zu wagen. Die Leistungen der jüngsten Vergangenheit sprechen dafür, dass der Athlet des GC Herzogenaurach für dieses neue Kapitel gut geeignet ist. Das bewies der Sportler aus dem National Team Germany auch noch einmal eindrucksvoll auf dem Golfplatz des GC München Eichenried. Konstante Scores unter 70 ließen den derzeit besten deutschen Golfer im World Amateur Golf Ranking (17.) beim European-Tour-Event vor den Toren Münchens lange Zeit in der Spitzengruppe mit internationalen Top-Stars mitspielen. Wäre da nicht eine etwas schwächere 71er-Finalrunde (-1) am Ende noch um die Ecke gekommen, hätte der Doppel-Europameister noch besser in den Top-Fünf abgeschlossen.
Sprung in die USA steht bevor
Eine Titelverteidigung bei der Einzel-EM wie bei Schmid 2020 geschehen ist bislang nur dem Briten Ashley Chesters gelungen, der aktuell auf der European Tour als Profi unterwegs ist. Schmids Erfolg bei der Team-EM im Jahr 2020 sowie seine zwei Starts im Profilager bei Major-Turnieren unterstreichen die These, dass er für einen Sprung ins Profigeschäft bereit ist. Bei der BMW International Open hat der mit Spitzname "Matti" genannte Sportler schon einmal ein bisschen die Atmosphäre wie bei einem Profiturnier schnuppern können. Wenngleich bei der mit 1,5 Millionen Euro dotierten Veranstaltung nur 400 Zuschauer zugelassen waren, genoss der Bayer das Spiel vor Fans, Familie und Freunden. "Es hat sich super angefühlt vor der Heim-Crowd und es war etwas Besonderes."
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Ab August könnte es für Schmid dorthin zurückgehen, wo er im Alter von 19 Jahren schon einmal während seines Golf-Stipendiums in Louisville/Kentucky lebte. Der nüchtern auftretende deutsche Golfer ließ sich hinsichtlich detaillierter Zukunfstpläne zwar nichts entlocken. Schmid blickte aber optimistisch in die eigene Zukunft in den USA, wo er sich möglicherweise bald auf der zweitklassigen Korn Ferry Tour die ersten Meriten verdienen wird. "Ich freue mich auf die Zukunft", sagte der Athlet aus Maxhütte-Haidhof in der Oberpfalz trocken. Seine Fans, Familie und Freunde werden sich nach seinen 17 Birdies in Eichenried mit Sicherheit auch freuen.