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Trägheitsmoment: So funktioniert MOI

Ein Begriff, der seit Jahren bei der Vorstellung neuer Schläger genannt wird, ist MOI (Moment of Inertia). Zu deutsch: Trägheitsmoment. Welche Rolle spielt das im Schlägerbau und was bringt er dem Golfer?

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Bei der Vorstellung neuer Schläger wird immer wieder von einer Erhöhung des MOI gesprochen. Der Moment of Inertia, so der volle Name der Abkürzung, wird dabei häufig mit der Fehlerverzeihung von Schlägern gleichgesetzt. Aber was ist der Moment of Inertia und wie kann er das Flugverhalten des Golfballs beeinflussen?

Trägheitsmoment: So funktioniert der Moment of Inertia

Der Moment of Inertia (MOI) ist das physikalische Trägheitsmoment (auch Massenträgheitsmoment) und beschreibt die Stabilität eines Objekts. Oder anders ausgedrückt: den Widerstand eines Objekts gegen eine Kraft, die das Objekt in Rotation versetzen möchte.

Stellen Sie sich dazu einen Gewichtheber vor, der sich mit einer Langhantel auf den Schultern drehen will. Mit den Gewichten an den äußeren Enden der Hantelstange (hohes Trägheitsmoment) kann er sich nur langsam drehen. Befinden sich die Gewichte dagegen nahe an seinem Körper (niedriges Trägheitsmoment) kann er sich mit geringerem Kraftaufwand deutlich schneller drehen. Je höher das Trägheitsmoment, desto höher der Widerstand gegen die Kraft, die das Objekt in Rotation versetzen möchte.

Moment of Inertia Trägheitsmoment im Golf

Das gleiche Prinzip gilt auch beim Golfschläger, der über drei Trägheitsmomente verfügt.

  1. für den gesamten Schläger (inklusive Griff, Schaft und Schlägerkopf): dieses Trägheitsmoment wird auch als Schwunggewicht bezeichnet.
  2. für den Schlägerkopf in vertikaler Richtung (mit der Drehachse durch den Schaft): dieses MOI beschreibt, wie einfach sich ein Schläger im Treffmoment schließen lässt.
  3. für den Schlägerkopf in horizontaler Richtung (mit der Drehachse parallel zum Boden): dieses Trägheitsmoment ist den Herstellern besonders wichtig, weil es die Fehlerverzeihung des Schlägers erhöht.

Weil gerade der dritte Punkt bei jeder Produktneuheit genannt wird, gehen wir im Folgenden näher auf dieses Trägheitsmoment ein.

Hohes Trägheitsmoment, hohe Fehlerverzeihung

Im Falle des Golfschlägers sorgt ein hohes Trägheitsmoment dafür, dass sich der Schlägerkopf (Objekt) im Treffmoment mit dem Golfball (Kraft) weniger leicht verdreht. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Driver, ein Fairway, Hybrid, Eisen, Wedge oder einen Putter handelt. Jeder Golfschläger besitzt ein Trägheitsmoment.

Der MOI spielt vor allem bei nicht mittig getroffenen Bällen eine Rolle und verringert die Auswirkungen von Miss Hits. Ein Schlägerkopf mit niedrigem Trägheitsmoment verdreht sich deutlich stärker, wenn der Ball seitlich versetzt auf die Schlagfläche auftritt. Das Resultat sind nicht nur Bälle, die rechts und links vom eigentlichen Ziel landen sondern durch die Verdrehung auch viel Energie (Länge) verlieren.

Im Video sehen Sie einen Vergleich des Treffmoments von Amateuren und Profis. Achten Sie darauf, wie stark sich der Schlägerkopf verdreht, wenn der Ball nur minimal außerhalb der Mitte getroffen wird.

Deshalb versuchen die Hersteller, immer mehr Gewicht von der Mitte des Schlägerkopfs in die Außenbereiche (Peripherie) zu verschieben. Dadurch erhöht sich das Trägheitsmoment (Gewichte an den äußeren Enden der Handelstange) und der Ball (Kraft auf das Objekt) hat weniger Wirkung auf die Verdrehung des Schlägerkopfs.

Das Ergebnis: ein geraderer Ballflug und weniger Längenverlust bei nicht mittig getroffenen Bällen.

Die Kunst, das Trägheitsmoment zu maximieren

Jetzt könnte man meinen, mehr Gewicht in die Randbereiche zu verschieben, sei kein Problem. Allerdings darf ein Schlägerkopf nicht zu schwer werden, da er sonst nicht mehr beschleunigt und (kontrolliert) bewegt werden kann. So wiegt ein moderner Driverkopf im Schnitt zwischen 195 und 205 Gramm. Deshalb suchen die großen - und kleinen - Hersteller nach immer neuen Möglichkeiten, Gewicht im Schlägerkopf einzusparen, um dieses an die Ränder zu verschieben.

Über die Jahre haben die Hersteller die unterschiedlichsten Methoden ausprobiert: Vom quadratischen Schlägerkopf, der sich mittlerweile größtenteils wieder aus den Bags der Amateure verabschiedet hat, über spezielle, leichte Metalllegierungen und Multi-Materialkonstruktion mit besonders leichtem Karbon, bis hin zu Technologien aus der Luft- und Raumfahrt. Alles, um dem Amateur bei nicht mittig getroffenen Bällen ein besseres Ergebnis zu liefern und den schlechten Schlägen nicht ganz so schlecht Ergebnisse folgen zu lassen.

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