Paul Casey war zuletzt der Unglücksrabe, dem ein spezielles und auf Golfplätzen oft beobachtetes Missgeschick widerfuhr. Der Ball des 44-jährigen Briten war am 12. März 2022 in der letzten Runde der Players Championship auf Bahn 16 des TPC Sawgrass nach einem Abschlag in eine Pitchmarke eines anderen Spielers hineingerollt. Nachdem der dreimalige PGA Tour-Champion seinen Ball in diesem kleinen Krater erblickte, schaute Casey in Folge auf dem Platz in Ponte Vedra Beach im US-Bundesstaat Florida grimmig. Er wusste wohl zu genau, was das Regelwerk zu solch einer unglücklichen Lage eines Balles vorschreibt.
Das Spiel erlaubt gemäß Regel 16.3a zwar im Gelände prinzipiell eine straflose Erleichterung für einen eingebetteten Ball. Allerdings nur dann, wenn sich dieser in der eigenen Spielfeldmarkierung eingegraben hat. Bälle in fremden Einschlagslöchern oder Pitchmarken so wie im Falle Caseys, gelten hingegen als nicht eingebettet. Hier muss der Spieler den Ball so spielen, wie er liegt, um ohne einen Strafschlag davonzukommen. Zum Ärgernis von Casey. "Manchmal ist es einfach nicht dein Tag. Sollte die Regel geändert werden? Meiner Meinung nach sollte es so nicht sein. Diese Dinge passieren nun einmal", sagte der auf diesen Fauxpas angesprochene Golfstar beim hochdotierten PGA-Tour-Turnier.
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— Paul Casey (@Paul_Casey) March 15, 2022
Erleichterung nur bei eigenem Einschlagsloch
Die Regel 16.3. zu eingebetteten Bällen verweist auch auf Ausnahmen. Kann der Spieler nicht mit Sicherheit sagen, ob ein Ball in seinem eigenen Einschlagloch oder in demjenigen eines anderen Spielers gelandet ist oder wenn die vorliegenden Informationen auf ein Liegenbleiben des Balles im eigenen Einschlagsloch schließen lassen, darf der Ball als eingebettet gewertet werden. Auf der Gegenseite als nicht eingebettet gilt dieser zum Beispiel dann, wenn der Ball von einem Gegner in den Boden gedrückt wurde (z.B. nachdem jemand auf den Ball getreten ist), der Ball direkt in den Boden geschlagen wurde ohne in der Luft gewesen zu sein oder der Ball in Form einer Erleichterung zuvor an dieser Stelle gedroppt wurde.
Eine generelle Ausnahme von den Regelungen aus 16.3a besteht dann, wenn sich der Ball nicht im Gelände sondern auf einem der vier definierten anderen Bereiche des Golfplatzes befinden sollte. Im Bereich des Abschlages, in einer Penalty Area, im Bunker oder auf dem Grün gelten spezielle Regelungen beim Verfahren mit eingebetteten Bällen. Auf dem Grün darf der Spieler die Stelle des Balles zum Beispiel markieren, den Ball aufnehmen und reinigen, das Balleinschlagsloch ausbessern und den Ball an die ursprüngliche Lage zurücklegen.
Straflose Erleichterung hinter dem Ball
Sollte eine zulässige Erleichterung vorliegen, kann ein Bereich hinter dem eingebetteten Ball als strafloser Erleichterungsbereich gewählt werden. Als Bezugspunkt gilt die Stelle unmittelbar hinter dem eingebetteten Ball. Von hier aus mit einer Schlägerlänge seitlich nach links und rechts gemessen, darf der Ball in diesem Bereich dahinter gedroppt werden. Als Einschränkung gilt, das sich der Erleichterungsbereich im Gelände befinden muss und auch nicht näher zum Loch liegen darf als der Bezugspunkt.