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Ratgeber

Achtung: Zecken-Gefahr

Wir zeigen, wie Sie sich gegen Zecken schützen können.

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Es gibt eine weitere schlechte Nachricht. Nur weil die Welt (und nebenbei auch der Auftakt der Golfsaison) wegen Corona gewaltig aus den Fugen geraten ist, sind wir leider nicht vor Zecken gefeit. Auf unseren Golfplätzen lauert auch heuer die Gefahr von den kleinen Spinnentieren. Insbesondere in Süddeutschland. Aber: "Auch in Risikogebieten besteht kein Grund zur Panik", stellt Dr. Carsten Nicolaus von der BCA-Clinic klar. (Die Borrelioseklinik in Augsburg ist die europaweit ersten Spezialklinik für durch Zecken übertragene Krankheiten.) 

Hangeln und stechen

Im Folgenden haben wir einige nützliche Informationen und Tipps zur Zecken-Gefahr auf dem Golfplatz zusammengetragen: 

Zecken fallen nicht von den Bäumen und klettern nahezu nie höher als ein Meter vom Boden entfernt. Sie halten sich meist in hohem Gras oder in Waldstücken auf, um sich dann von dort auf den Menschen oder das Tier zu hangeln, wo sie wenige Stunden später zustechen. Nein, die kleinen Krankheitserreger beißen nicht.

Während des Stechens sondern sie mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab, damit das Opfer den Einstich nicht spürt. Außerdem enthält der Speichel Stoffe, die eine Blutgerinnung verhindern oder die Einstichstelle sich entzündet. Dadurch kann die Zecke ungestört Blut saugen, ohne dass wir es merken. Das Festsetzen der Zecke dauert etwa zehn Minuten. 

Die Blutsauger bevorzugen warme, dünnhäutige Stellen wie z.B. Knie- und Ellenbogenbeugen, den Haaransatz oder die Achselhöhlen. Eine Zecke saugt sich bis zu sieben Tage am Körper fest. Grundsätzlich gilt: "Je schneller die Blutsauger nach einem Stich entfernt werden, umso geringer ist das Risiko einer Borreliose-Infektion und je frühzeitiger eine solche behandelt wird, umso besser sind die Heilungschancen", betont Dr. Nicolaus.

Maßnahmen, mit denen Sie sich schützen können

  • tragen Sie lange Hosen
  • stecken Sie Ihr Polohemd in die Hose
  • tragen Sie helle, möglichst einfarbige Kleidung
  • tragen Sie ein Insekten abweisendes Mittel auf. Diese wehren auch Zecken ab, halten sich jedoch nur bis zu zwei Stunden auf der Haut.  
  • führen Sie eine Zeckenzange oder eine Pinzette im Bag mit
  • vermeiden Sie lange Suchaktionen im Rough
  • vermeiden Sie das Laufen durch hohes Gras
  • stecken Sie die Hosenbeine während dem Suchen von Golfbällen im Rough in die Strümpfe
  • erklären Sie Ihren Ball im dichten Rough nach Möglichkeit für unspielbar
  • kontrollieren Sie gegenseitig Kleidung und Körper nach der Runde 
  • entfernen Sie gefundene Zecken baldmöglichst
  • beobachten Sie einen Stich in der Folgezeit ganz genau
  • suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf, wenn sich der Stich entzündet und die Rötung größer als eine Euro-Münze werden sollte

So entfernen Sie Zecken

  • Die goldene Regel beim Entfernen lautet: die Zecke hautnah, langsam und kontrolliert entfernen.
  • Fassen Sie die Zecke mit einer Zeckenzange, Pinzette oder einer Zeckenkarte so nah wie möglich an der Haut und ziehen Sie die Zecke nach oben weg.
  • Mit den Fingern: Greifen Sie die Zecke am besten mit Daumen und Zeigefinger. Ziehen Sie die Zecke mit einer leichten Drehbewegung vorsichtig heraus.
  • Achten Sie darauf, die Zecke nicht zu zerdrücken. Wenn Sie die Zecke verletzen, können die Krankheitserreger in den Körper gelangen.
  • Keine Panik, aber nehmen Sie es ernst und suchen Sie im Zweifelsfall einen Arzt auf.
  • Verzichten Sie auf die Anwendung von Benzin, Nagellackentferner oder Alkohol. Diese Substanzen erhöhen das Risiko der Übertragung von Borrelien. 
  • Wenn sich die Zecke an einer schwer erreichbaren Stelle befindet, bitten Sie eine zweite Person um Hilfe. 
  • Verzweifeln Sie nicht, wenn Sie die Zecke nicht beim ersten Versuch "erwischt" haben. Es ist durchaus kein Problem, mehrere Versuche zu benötigen.
  • Brechen Sie das Absuchen des Körpers nicht nach dem ersten Zeckenfund ab. Es besteht die Möglichkeit, dass man von mehreren Zecken befallen ist. 
  • Desinfizieren Sie die Stichstelle nach dem Entfernen mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe.
  • Entsorgen Sie die Zecke richtig - als beste Art hat sich das Zerdrücken erwiesen.
  • Gründlich die Hände waschen nach dem Entfernen der Zecke. In der Zecke befindliche Krankheitserreger könnten auch über Hautkontakt in den menschlichen Organismus gelangen. 
  • Falls ein kleines Stück des Kopfes stecken bleibt: ruhig bleiben und beobachten!

Krankheiteserreger Borreliose und FSME

Zwei der häufigsten Krankheiten in unseren Breitengraden sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose.

Borreliose ist eine multisystemische Infektionskrankheit, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Diese Bakterien werden etwa acht bis zwölf Stunden nach dem Stich auf den Menschen übertragen. Neben den grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen gehören Nervenlähmungen, Entzündung von Hirnnerven oder Herzmuskel, rheumatische und neurologische Erkrankungen wie z.B. chronische Arthritis zum Krankheitsbild.

Der FSME-Virus ist eine Erkrankung des Nervensystems. Der Virus kann zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen führen. Psychische Veränderungen und Lähmungen sind ebenfalls möglich. Risikogebiete in Deutschland sind vor allem Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen. Die Immunisierung gegen FSME ist eine Kann-Impfung, bestehend aus drei Impfungen, und hält für acht Jahre. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten. 

Wir wünschen nichtsdestotrotz ein schönes Spiel und möchten daran erinnern, dass nur etwa ein bis zwei Prozent der Zecken mit Borreliose infiziert sind und der FSME-Virus noch seltener verbreitet ist.

(Text: Tobias Weinbacher/Sebastian Burow)

Sebastian Burow

Sebastian Burow
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