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Handicap Papa

Im grünen Bereich

Master statt Mittelmäßigkeit. Unser Handicap-Papa-Kolumnist fiebert dem Saison-Highlight entgegen.

08. April 2021

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Um eines gleich vorweg zu schicken: Die Überschrift dieser Kolumne bezieht sich explizit nicht auf die aktuellen Sonntagsumfragen! Als bekennender Petrolhead - und damit familiär Ausgestoßener - habe ich nämlich mit der Farbe Grün im politischen Sinne so meine Schwierigkeiten. Und mit Blick auf die kommenden Wahlen ungefähr so viel Bauchgrummeln wie vorm 180-Meter-Par-3 mit Inselgrün. 

Aber Grün ist nun mal die Farbe der Hoffnung! Und was können wir dieser Tage nicht mehr brauchen als … Hoffnung!? Gut, mehr Impfstoff wäre nicht schlecht. Politiker, die einen Bildungsgrad über den Abschluss der vierten Klasse hinaus besitzen, auch gut. Aber wir sind ja bescheiden.

It's Masters Week

Doch diese Woche blitzt Hoffnung auf. Zumindest für uns Golfer. Und in diesem Fall ist die Hoffnung tatsächlich untrennbar mit der Farbe Grün verbunden. It's Masters Week, liebe Leute!

Meine Welt steht - zumindest in dieser Woche - nicht mehr Kopf. Was hatte ich psychosozial gestörter Zwangscharakter damit zu kämpfen, als das Master 2020 plötzlich im Herbst über den Bildschirm flimmerte! Aber jetzt ist alles wieder gut. Und beim alten. Schon zu Beginn der Woche kündigte ich an, dass ab Donnerstag das Wohnzimmer Sperrgebiet und der Fernseher unantastbar sind. Woraufhin unsere Tochter mit Auszug drohte (na endlich!), unser Sohn sein Spielzeugschwert rausholte und grunzend auf mich losging.

Der Mythos

Anschließend versuchte es meine Tochter mit einer für ihre Verhältnisse sachlichen Diskussion. Was ist denn an diesem ("bescheuerten") Turnier so bedeutend, dass ich stundenlang paralysiert vor dieser Übertragung hänge, fragte sie - noch immer dezent angesäuert. Da saß ich da wie ein frisch von Lanz gegrillter Provinzpolitiker und räsonierte dummes Zeug zusammen: Tradition, schwerer Platz, glorreiche Siege, eine härtere Tür als die besten Clubs der Welt etc.pp. Schnell merkte ich, dass ich mich völlig verfranzt hatte und nun fester steckte als die Ever Given im Suez-Kanal. 

Tja, das war die Fragen der Fragen: Was macht das Masters für mich so bedeutsam? Warum ist es mein absolutes Super-Highlight im Golfjahr?

Masters statt Mittelmäßigkeit

Sicher gibt es nicht die eine Antwort darauf. Was jetzt kein Laschetsches Ausweichgeschwurbel sein soll. Natürlich sind es der Mythos, das Drum und Dran, die verrückten Geschichten - doch es gibt da noch eine Sache, die mich besonders beeindruckt: Dieses Turnier treibt die Spieler zum Außergwöhnlichen. Zumindest die Spieler, die (meistens) vorne sind.

  • 2005: Tigers Chip für die Ewigkeit am Grün der 16
  • 2010: Phil Mickelsons Go-for-broke-Schlag von den Piniennadeln an den über 200 Yards entfernten Stock der 13.
  • 2012: Bubba Watsons 40-Yard-Hook aus dem Nirgendwo an Bahn 10 auf deren Grün.

Es gibt noch unendlich mehr Zauberschläge, ob von Sandy Lyle, Larry Mize oder Jack Nicklaus. Das Masters hat das Unmögliche aus ihnen herausgeholt. Und wir lieben nun einmal diese Storys. Zurecht! Denn sie zeigen uns, dass auch unter Druck oder in absolut Ausweglosen Situationen immer noch alles drin ist. Und genau von diesem Mindset können wir doch genau jetzt unendlich viel gebrauchen, oder?

Vielleicht ist genau das der Punkt, weshalb ich mich ausgerechnet in diesem Jahr so sehr auf das Masters freue. Bei der grassierenden Mittelmäßigkeit in unseren Breiten hier, endlich wieder etwas Außergewöhnliches sehen. Ja, und sich davon auch etwas Mut und Hoffnung machen lassen. 

In diesem Sinne ich wünsche Ihnen ein spannendes Masters, bleiben Sie gesund und immer im grünen Bereich.

Fabian Kendzia

Fabian Kendzia
Handicap-Papa-Kolumnist

I Alter: 44 Jahre I Wohnort: Erfurt, Thüringen I festangestellt in einer Werbeagentur I Familienstand: Freundin, 2 Kinder

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