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Handicap Papa

Baumarkt statt Bunker

Das jährliche Highlight: Clubmeisterschaften. Unser Handicap-Papa-Kolumnist hoffte auf einen Captains-Pick seiner Freundin.

06. April 2022

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Natürlich kommen Sie auch in diesem Jahr nicht drum herum, sich mein Räsonieren über die alljährlich stattfindenden Clubmeisterschaften reinziehen zu müssen. Es tut mir wirklich leid. Aber ich verspreche Ihnen, mit meiner Krankenkasse zu sprechen, dass ein jeder von Ihnen meine hier öffentlich abgehaltenen Therapiestunden abrechnen darf. Wobei: Ganz so schlimm wie die vergangenen Jahre lief es tatsächlich nicht. Aber von vorn.

Willkommen beim Quälspiel

Für die meisten unter uns sind die Clubmeisterschaften natürlich der sportliche Höhepunkt des Golf-Jahres. Mindestens zwei Runden Zähl- bzw. Qäulspiel, Dramen an der 18 vor der Clubhausterrasse, strahlende Sieger und und und.

Für mich beginnt der Kampf jedoch schon Wochen vorher. Und zwar nicht ob meiner legendären Sockets, die ich täglich mit allerlei Voodoo zu kurieren versuche. Es geht vielmehr darum, überhaupt an den Meisterschaften teilnehmen zu können. Schließlich bin ich auf den Captains Pick meiner Freundin angewiesen. Und hier steht sie Steve Stricker und Pádraig Harrington in nichts nach: Ist das Vätermeilen-Konto nicht knallvoll, kann ich das Wochenende auf dem Platz abhaken.

Baumarkt statt Bunker

In diesem Sinne verbrachte ich die letzten Wochen nicht wie jeder abitionierte Golfer mit Training auf der Range, sondern wahlweise im Baumarkt (Gartenlaube musste gemalert werden), auf Elternabenden zum Schul- und Kindergartenstart oder als Chauffeur im Familientaxi. Blieb nur noch das nächtliche Youtube-Studium solcher Perlen wie "Swing like Bryson DeChambeau" oder "Swing slower but hit the golf ball further - Every golfer NEEDS this!" Alles klar!? Genauso gut hätte ich mir auch ein paar Chackra-Steine auflegen lassen können. Long Story short: In Summe war ich für das Meisterschaftswochenende so gut aufgestellt wie Frau Baerbock 
für ihren Bundestagswahlkampf. 

Hit and hope

Dementsprechend aufgeregt war ich dann auch, als ich an Tee 1 stand. Ein Zahnarztbesuch wäre mir in diesem Moment allemal lieber gewesen. Hinzu kam, dass ich in diesem Sommer den Club gewechselt habe - und als "Neuer" steht man ja unter besonderer Beobachtung der Altvorderen. Doch siehe da, ich schwang auf, dann durch - und der Ball landete tatsächlich dank eines malerischen Baby-Draws auf der Bahn. Anerkennendes Nicken der Club-Ältesten und Single-Handicapper-Fraktion. 

Ich werde Sie jetzt ganz bestimmt nicht mit einer Hole-by-Hole-Statistik meiner Clubmeisterschaftsrunden nerven. Nur soviel: ich habe überlebt! Und dank einer ziemlich ordentlichen Schlussrunde hackte ich mich sogar aufs Treppchen. Dritter Platz bei den Herren. Pokal gab's auch. Was nicht ganz unwichtig war, denn dank dieser erlegten Trophäe konnte ich zumindest bei meinen Kindern etwas Eindruck schinden - und meiner Freundin beweisen, dass ich nicht nur bei den Rundenverpflegungen herumgelungert habe. 

Weniger ist mehr

Natürlich werde ich meiner Freundin nicht verraten, dass es vielleicht gar keine so schlechte "Vorbereitung" war, NICHT zu trainieren. Und da sie sich für diese Zeilen hier genauso wenig interessiert, wie für mein restliches Gesülze, laufe ich auch nicht Gefahr, dass es rauskommt. Doch mal ohne Quatsch: Ohne mich vorher auf der Range völlig verrückt zu machen (ich habe mich noch nicht mal eingeschlagen!!!) bin ich tatsächlich ohne Erwartungsdruck angetreten und war - bis auf den Start - maximal entspannt. Das ist auch insofern eine ziemlich famose Nachricht, da ich mit dieser Taktik einfach nur meine Kernkompetenz abrufen muss: nichts tun. 

Wie sind bei Ihnen die Clubmeisterschaften gelaufen? Schreiben Sie mir! Ich freue mich auf Ihr Feedback und werde - mit Ihrer Zustimmung - baldigst hier ein Best of CM zusammenstellen!

Fabian Kendzia

Fabian Kendzia
Handicap-Papa-Kolumnist

I Alter: 44 Jahre I Wohnort: Erfurt, Thüringen I festangestellt in einer Werbeagentur I Familienstand: Freundin, 2 Kinder

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