Sophia Popov hat mit dem Titelgewinn bei der Women's British Open deutsche Golf-Geschichte geschrieben. Die 27-Jährige vom GC St. Leon-Rot ließ sich ihre Führung am Finaltag des Major-Turnieres nicht mehr nehmen und wurde die erste deutsche Golferin, die sich als Siegerin in die Annalen der Damen-Majors eintrug. Popov gewann in absolut souveräner und abgeklärter Manier nach einer starken 68er-Runde (-3) und einem Gesamtergebnis von 277 Schlägen (-7). Freudentränen flossen bei Popov, die vor der Thailänderin Jasmine Suwannapura (279 Schläge/-5) sowie vor Minjee Lee aus Australien (281/-3) zum Sieg einlochte. "Es ist unglaublich", sagte Popov beim emotionalen Interview bei der Siegerehrung.
Die Proette aus dem National Team Germany ließ sich auch am vierten Tag nicht von der Erfolgsspur abbringen und blieb cool. Auch ein unglücklicher Start mit einem Bogey verunsicherte die zuletzt gut aufgelegte Popov nicht. Im Gegenteil: Popov blieb zusammen mit ihrem Caddie und Lebensgefährten Maximilian Mehles auf dem Platz des Royal Troon Golf Club ruhig und erzielte drei Birdes auf den darauffolgenden fünf Spielbahnen. Auch ein zwischenzeitlich einsetzender Regen brachte die in den USA lebende Golferin dann nicht aus dem Konzept.
A week that will change her life! A truly #WorldClass performance from Sophia Popov.#AIGWO pic.twitter.com/YuKpgOiqjJ
— AIG Women’s Open (@AIGWomensOpen) August 23, 2020
Mit Lächeln und Tränen zum größten Erfolg
Als Popov auf Bahn 13 eine Chance auf ein Birdie etwas leichtfertig liegen lassen hatte, lächelte sie gelassen in Richtung Mehles. Von Nervosität keine Spur. Während der Verfolgerin Lee im gleichen Flight wie Popov auf den Back Nine nur noch ein Birdie gelang und auch der bis zum Schluss stark kämpfenden Asiatin Suwannapura lediglich zwei Schlaggewinne glückten, legte Popov auf der 15 noch einmal mit einem Birdie nach und ließ sich dann auch im Schlussspurt ihren historischen Sieg nicht mehr aus den Händen nehmen.
Nach vier starken Tagen in Schottland verdiente sich Popov damit die Siegertrophäe sowie das Preisgeld von 675.000 US-Dollar. Nur wenige Monate nach ihrem harten Sportlichen Rückschlag, als sie Ende 2019 in der Q-School die LPGA-Tourkarte nur hauchdünn um einen Schlag sehr unglücklich verpasst hatte, stand ihr bis dato größter Karriereerfolg fest.
Masson unter den Top Sieben
In der Finalrunde nicht mehr verbessern konnte sich Popovs Landsfrau Caroline Masson. Die tags zuvor noch auf dem getielten vierten Rang liegende 31-Jährige aus Gladbeck musste sich mit einem Score von 72 (+1) zufrieden geben und wurde am Ende nach 286 Zählern (+2) geteilte Siebte. Laura Fünfstück landete nach einer 71er-Runde (Par) mit 294 Schlägen (+10) auf dem geteilten 45. Rang. Sandra Gal konnte sich am vierten Tag mit einer Leistung von 73 Zählern (+2) nicht steigern und landete nach 299 Schlägen (+15) auf der 69. Position.