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European Tour

Ein Feiertag für Englands Golfer

Fitzpatrick gewinnt das Saisonfinale, Westwood das Race to Dubai.

13. Dezember 2020

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Was für ein dramatisches Finish - und was für ein Feiertag für Englands Golfer: Matthew Fitzpatrick gewinnt die DP World Tour Championship in Dubai mit gesamt -15 (68, 68, 69, 68) und springt mit diesem Triumph im Race to Dubai von Rang 16 vor auf Platz zwei. Bereits 2016 hatte Fitzpatrick das Finalturnier der European Tour gewonnen. Damals mit einem Schlag Vorsprung auf seinen Landsmann Tyrrell Hatton. Diesmal also erneut - und wieder einen Schlag vor einem Landsmann, der allerdings der große Gewinner dieses Wochenendes und des Jahres 2020 ist.

Lee Westwood genügt nämlich Platz zwei im letzten Event des Jahres, um das Race to Dubai ein drittes Mal für sich zu entscheiden. Und das ist durchaus eine dicke Überraschung, denn eigentlich hatte Patrick Reed die besten Karten, König von Europa zu werden. Westwood fängt mit seinem Ergebnis (70, 68, 68, 68/-14) Reed auf den letzten Metern noch ab und ist mit 47 Jahren, sieben Monaten und 20 Tagen der älteste Spieler, der das Race to Dubai holt. Vielen Golffans aus ganz Europa wird’s recht sein.

Reed hätte der erste US-Amerikaner werden können, der die europäische Gesamtwertung gewinnt. Im Endspurt ging "Captain America", der im Ryder Cup stets zur Höchstform aufläuft, wenn es gegen Team Europa geht, allerdings etwas die Luft aus. Mit zwei Bogeys auf den Bahnen 16 und 17 musste der 30-jährige Texaner, der weder in den USA noch auf der anderen Seite des Atlantiks zu den Publikumslieblingen zählt, seine Führung im Turnier sowie in der Gesamtwertung auf den letzten Metern an das Duo Fitzpatrick-Westwood abgeben. Und das, obwohl Reed auf der 18 sehenswert zum Birdie einchippte.

Irgendwie schienen die beiden großartig aufspielenden Engländer etwas dagegen zu haben, dass sich ein Amerikaner die europäische Krone aufsetzt. Am Finaltag machten Fitzpatrick und Westwood einen auf James Bond, um die feindliche Übernahme zu verhindern - quasi im Auftrag ihrer Majestät. Fitzpatrick legte gleich am Morgen los wie die Feuerwehr, notierte vier Birdies auf den ersten vier Löchern und setzte sich allein an die Spitze. Die Führung gab er nicht mehr ab, triumphierte beim letzten Turnier des Jahres und kassierte den dicken Siegerscheck über knapp 2,5 Millionen Euro.

Ein Drama spielte sich aber auch im internen Duell der beiden Engländer ab: Kurzzeitig hatte Fitzpatrick nämlich sogar die Gesamtführung übernommen, mit einem Birdie auf Bahn 18 schnappte sich Westwood dann aber doch noch den alleinigen 2. Platz und damit den Gesamtsieg im Race to Dubai - zum dritten Mal nach 2000 und 2009. Tour-Dino Westwood kämpfte gegen die Tränen, konnte es kaum glauben, dass ihm dieser Coup noch einmal gelungen war und jubelte mit seiner Verlobten Helen Storey.

Martin Kaymer beendete die Finalrunde bei der DP World Tour Championship mit einer sehr bunten Scorekarte. Nach einem frühen Birdie auf der Drei sah es zunächst so aus, als könnte sich der einzige Deutsche im Feld noch einmal ranpirschen an die Spitze. Irgendwann musste Kaymer aber dann doch wieder ans neunte Tee - eine Bahn, die ihm im Verlauf des gesamten Turniers so gar nicht schmeckte. Nach Bogeys in den Runden eins und zwei und einem Triple am Samstag setzte es für Kaymer erneut einen Schlagverlust. Nach einem Doppelbogey auf der Zehn war es dann vorbei mit den Titelchancen im Saisonfinale.


Martin Kaymer wird am Ende geteilter 14. (Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Kaymer schrieb auf den Back Nine nur zweimal das Par, kam mit einer 72 ins Clubhaus und belegt beim letzten Turnier des Jahres den 14. Rang mit gesamt -6 (69, 70, 71, 72). Immerhin machte Kaymer, der in zwei Wochen seinen 36. Geburtstag feiert, im Race to Dubai damit noch drei Plätze gut und finisht das Corona-Jahr 2020 auf Gesamtplatz 24. Reed wird am Ende Dritter der Order of Merit.

Und Westwood? Der wird in diesem Jahr ein ganz besonderes Weihnachten feiern und auf eine kuriose Saison zurückblicken. Im Interview nach seinem Triumph erklärte er: "Es war aus vielen Gründen ein bizarres Jahr. Die European Tour hat einen unglaublichen Job gemacht, die Saison zu Ende zu bringen. Es war ein großartiger Abschluss. Es ist immer aufregend, hier dabei zu sein. Es ist 20 Jahre her, als ich Zweiter in Valderrama wurde und damit die Order Order of Merit gewann. Jetzt bin ich wieder Zweiter geworden, um es erneut zu gewinnen. Es wird nicht einfacher, aber ich genieße es einfach, gegen diese großartigen jungen Spieler Golf zu spielen." Egal, ob jung oder alt - es war der Tag der Engländer.

>>> Endstand DP World Tour Championship

>>> Endstand Race to Dubai 2020

Thomas Kirmaier

Thomas Kirmaier
Freier Redakteur

Früher Eishockey, jetzt Golf. Arbeitet als freier Redakteur u.a. für den Deutschen Golf Verband. Golferische Homebase: Bad Griesbach.

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