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Tour-Vorschau

Der Wüstenpionier und ein Major-Vorgeschmack

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der Omega Dubai Desert Classic auf der European Tour und der Farmers Insurance Open auf der PGA Tour.

27. Januar 2021

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Nachdem in der vergangenen Woche wieder vier der großen, internationalen Profitouren unterwegs waren, bleiben uns dieses Wochenende nur noch zwei. Denn sowohl die PGA Tour Champions als auch die LPGA Tour schauten nur kurz aus ihrem Winternest heraus und kehren erst Ende Februar dauerhaft zurück. Bleiben uns in dieser Zeit die PGA und die European Tour. Deren Mammutprogramm für diese Saison darf sich keine freien Wochen erlauben und so bekommen wir auch in der letzten Januarwoche hochklassiges Golf präsentiert.

European Tour


(Tommy Fleetwood bei der Omega Dubai Desert Classic 2020, Photo by David Cannon/Getty Images)

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind längst nicht mehr von der European Tour wegzudenken. Ob die Order of Merit, die seit 2009 mit dem Namen "Race to Dubai" daherkommt oder die DP World Tour Championship, die seit eben jenem Jahr das prestigeträchtige Saisonfinale der europäischen Profitour markiert. Die Golfpartner aus den Golfstaaten sind essenzielle Sponsorenpartner und gern genommene Geldgeber, die immer wieder einige der weltweiten Topstars in den Nahen Osten locken.

Als Vorreiter dieser langjährigen Erfolgsgeschichte gilt die Omega Dubai Desert Classic, die 1989 mehr oder weniger Pionierarbeit leistete und den Weg auf die Arabische Halbinsel ebnete. Inzwischen macht die European Tour Halt in Dubai, Abu Dhabi, Saudi-Arabien, Katar und dem Oman. All diese Stationen überbrücken in diesem Jahr die kalten Monate in Europa, ehe man erstmals im April europäischen Boden betritt.


(Tiger Woods beim Gewinn der Dubai Desert Classic 2008, Photo by David Cannon/Getty Images)

In dieser Woche geht es in den Emirates GC, der der Dubai Desert Classic seit der Erstaustragung - mit zwei Ausnahmen - ein Zuhause gibt. Hier trugen sich bereits Spieler wie Seve Ballesteros (1992), Fred Couples (1995) oder Tiger Woods (2006 & 2008) in die Siegerliste ein. Der Majlis Course (Par 72) ähnelt in seinem Layout dem Platz aus der Vorwoche und wird lediglich durch den Wind geschützt. Bleibt der aus, können insbesondere die Longhitter auf Birdiejagd gehen. So passiert 2019, als Bryson DeChambeau mit insgesamt 24 unter Par einen neuen Turnierrekord aufstellte und mit sieben Schlägen Vorsprung gewann. Dies führte dazu, dass die Verantwortlichen etwas am Schwierigkeitsgrad schraubten und im vergangenen Jahr ein Gesamtergebnis von neun unter Par zum Einzug ins Stechen reichte. Dies war das höchste Siegerergebnis der Turniergeschichte. Lucas Herbert gewann die 2020er Ausgabe, die von viel Wind, dichterem Rough und härteren Grüns geprägt war.

Zu einem Titel in Dubai hätte es einst auch bei Martin Kaymer fast gelangt. 2008 fehlte ihm nur ein Schlag auf den damaligen Sieger Woods. Im selben Jahr gewann der damalige deutsche Shootingstar seine ersten beiden European-Tour-Titel. Inzwischen zählt er derer elf. Drei davon feierte er in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Kaymer fühlt sich bekanntlich wohl in der Wüste, weswegen der jüngst verpasste Cut bei der Abu Dhabi HSBC Championship zum Saisonstart umso überraschender kam. Nach eigenen Aussagen nutzte er aber die freien Tage am Wochenende, um sein Spiel wieder fein zu justieren. Am Donnerstag geht es für Kaymer um 12:40 Uhr auf die erste Runde. Begleitet wird er unter anderem von Ernie Els, der mit drei bisherigen Titeln als Rekordsieger in Dubai abschlägt.


(Maximilian Kieffer bei der Omega Dubai Desert Classic 2020, Photo by Ross Kinnaird/Getty Images)

Neben Kaymer sind mit Maximilian Kieffer und Sebastian Heisele zwei weitere deutsche Spieler bei dem mit 3,25 Millionen US-Dollar dotierten Event vertreten. Während Heisele sein persönliches Saisondebüt feiert, war Kieffer bereits in Abu Dhabi am Start. Wie Kaymer verpasste auch er den Cut, jedoch fehlte bei ihm nur ein einziger Schlag. Das gleiche passierte Kieffer bei den vergangenen beiden Ausgaben der Dubai Desert Classic. Wird also mal wieder Zeit, dass das Glück auf seiner Seite ist.

Kommen wir zu den internationalen Topstars, die in Dubai an den Start gehen. Angefangen beim amtierenden PGA-Champion Collin Morikawa, der bereits bei der DP World Tour Championship im Dezember Wüstenluft schnupperte und geteilter Zehnter wurde. Über Race-to-Dubai-Sieger Lee Westwood. Bis hin zum aktuell vielleicht formstärksten Spieler der Welt neben Dustin Johnson: Tyrrell Hatton. Die Leistungsdichte ähnelt dem Feld aus der Vorwoche und außer Justin Thomas und Rory McIlroy nehmen eigentlich alle Topstars aus Abu Dhabi auch die zweite Station des Desert Swings mit. Mit vier Siegen bei seinen vergangenen 20 Starts weltweit geht Hatton als Top-Favorit in das traditionsreichste Event im Nahen Osten.

PGA Tour


(Jimmy Walker bei der Farmers Insurance Open 2017, Photo by Donald Miralle/Getty Images)

Während sich Thomas nach dem vielen Trubel um seine Person eine freie Woche gönnt, setzte sich McIlroy gleich nach seinem dritten Platz in Abu Dhabi in den Flieger in Richtung Kalifornien. Dort findet nämlich die Farmers Insurance Open statt. Ein Event, das in diesem Jahr eine besondere Rolle einnimmt. Denn wie die US Open im Juni findet auch das reguläre PGA-Tour-Event auf dem South Course in Torrey Pines statt. Dieser wird an den ersten beiden Tagen der Farmers Insurance Open zwar noch vom benachbarten North Course assistiert, steht aber in dieser Woche selbstverständlich im Fokus der Spieler. Zum zweiten Mal in der Geschichte dient der Südkurs in San Diego als Schauplatz des Major-Turniers.

Die Herausforderung, die der Par-72-Kurs den besten Spielern der Welt seit Jahren stellt, ist nur schwer zu vergleichen. Mit 7.100 Metern ist Torrey Pines South der längste Platz im PGA-Tour-Kalender und mit einem Rundenschnitt von 72,534 Schlägen galt er als viertschwierigster Test der vergangenen Saison. Da überrascht es einen nicht, dass es ausgerechnet Tiger Woods war, der diesen Platz zwischen den Jahren 1999 und 2013 nach Belieben dominierte. Acht Mal gewann der damals beste Spieler der Welt in Torrey Pines. Darunter auch die US Open. In dieser Woche muss Woods passen. Nach seiner jüngsten Operation am Rücken benötigt der 15-fache Major-Sieger noch etwas Zeit.


(Jon Rahm bei seinem Gewinn der Farmers Insurance Open 2017, Photo by Donald Miralle/Getty Images)

Dafür wollen jede Menge anderer Stars bereits etwas Major-Luft schnuppern. Neben dem bereits angesprochenen McIlroy ist auch Jon Rahm am Start. Der Spanier setzte zuletzt wegen Rückenbeschwerden aus, ist nun aber wohl wieder bei 100 Prozent und hofft an seine zuletzt guten Leistungen in Torrey Pines anknüpfen zu können. 2017 gewann Rahm die Farmers Insurance Open und belegte hier seitdem die Positionen T29, T5 und 2. Titelverteidiger Marc Leishman kommt auch so langsam wieder in Form, nachdem er die Wochen nach der Corona-Rückkehr mit seinem Schwung zu kämpfen hatte. Der Australier wurde zuletzt geteilter Vierter beim Tournament of Champions auf Hawaii. Mit Harris English ist zudem der Gewinner des Jahresauftakts und Drittplatzierte im FedExCup vertreten. Der formstarke US-Amerikaner schnupperte 2015 an einem Sieg in Torrey Pines, wurde jedoch von Jason Day in einem Vier-Mann-Stechen auf Rang zwei verwiesen.

Die Deutschen im Einsatz:

European Tour, Omega Dubai Desert Classic: Martin Kaymer, Sebastian Heisele und Maximilian Kieffer

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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