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Tour-Vorschau

Große Woche für deutsche Amateurinnen

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der ANA Inspiration sowie einem Amateur-Highlight in Augusta.

31. März 2021

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Die Major-Saison beginnt. In dieser Woche sind die Damen bei der ANA Inspiration an der Reihe, bevor es eine Woche drauf beim Masters für die Herren um das grüne Jackett geht. Doch Augusta steht bereits dieses Wochenende im Fokus - als Heimat für eines der beliebtesten und zeitgleich jüngsten Amateurturniere der Welt.

LPGA Tour

Die ANA Inspiration feiert in diesem Jahr ihre 50. Ausgabe und da lohnt sich doch ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher: 1972 verwirklichte die Entertainerin Dinah Shore ihre Vision mithilfe des damaligen Chefs von Colgate-Palmolive und stampfte ein Damenturnier aus dem Boden, bei dem es schon im ersten Jahr um doppelt so viel Preisgeld ging wie bei den damaligen Major-Events. Eingeladen wurden nur die Turniersieger der vergangenen zehn Saisons. Entsprechend hoch war die Anziehungskraft und so erhielt das Turnier, das ursprünglich unter dem Namen Colgate-Dinah Shore Winner’s Circle bekannt war, elf Jahre nach der Gründung Major-Status.


(Jin Young Ko nach ihrem Sieg der ANA Inspiration 2019, Photo by Matthew Stockman/Getty Images)

Seitdem etablierten sich einige Traditionen beim inzwischen mit 3,1 Millionen US-Dollar dotierten Event. Die bekannteste ist der Sprung in den See am 18. Grün. Jährlich kühlt sich die Siegerin des Turniers im "Poppy’s Pond" ab, benannt nach dem Spitznamen des ehemaligen Turnierdirektors Terry Wilcox. Während diese Tradition auch in diesem Jahr fortgeführt werden kann, fällt ein anderer Teil des Rahmenprogramms der Corona-Pandemie zum Opfer. Da nämlich keine Zuschauer auf der Anlage erlaubt sind, müssen auch Tausende homo- sowie bisexuelle Frauen auf ihr beliebtes Reiseziel verzichten. Der sogenannte "Spring Break for Lesbians" fällt wie schon im vergangenen Jahr, als man die ANA Inspiration in den September verschob, aus.

Tradition hat auch der Austragungsort. Seit Jahr eins bietet der Mission Hills Country Club in Rancho Mirage, Kalifornien, dem Major ein Zuhause. In einem solch guten Zustand wie in dieser Woche sah man den Dinah Shore Tournament Course selten. Schon im Vorfeld des Turniers schwärmten die Spielerinnen von den harten und schnellen Grüns. Bei knapp 14 Stimp wird es eine ordentliche Herausforderung werden, die Bälle auf dem Kurzgemähten zum Liegen zu bringen. Im vergangenen Jahr ist dies am besten der Südkoreanerin Mirim Lee gelungen. An einem spannenden Finaltag setzte sie sich im Stechen gegen Brooke Henderson und Nelly Korda durch.


(Aline Krauter bei der Women's Amateur Championship 2020, Photo by Richard Martin-Roberts/R&A via Getty Images)

Aus deutscher Sicht mischen gleich drei Damen beim ersten von insgesamt fünf Majors in diesem Jahr mit. Während Caroline Masson und Sophia Popov inzwischen gesetzt sind auf der LPGA Tour, sticht der Auftritt von Aline Krauter heraus. Die Amateurin von der Stanford University erhielt als amtierende Siegerin der British Women’s Open eine Einladung zum Major in Kalifornien, musste jedoch eine schwierige Entscheidung treffen. Gleichzeitig findet nämlich das Augusta National Women’s Amateur statt, für das Krauter ebenfalls qualifiziert gewesen wäre. Die gebürtige Stuttgarterin entschied sich für den Gastauftritt auf der großen LPGA-Bühne und wird dabei mit Sicherheit wertvolle Erfahrungen auf ihrem Weg ins Profigeschäft sammeln. Krauter ist die einzige Amateurin im Feld.

Augusta National Women’s Amateur

Bereits eine Woche vor der Austragung des Masters rückt der Augusta National Golf Club ins Rampenlicht. Zum zweiten Mal nach 2019 treffen sich hier nämlich die besten Amateurinnen der Welt, um den Titel des Augusta National Women’s Amateur auszuspielen. Bevor es jedoch auf den geschichtsträchtigen Augusta-Kurs geht, finden die ersten beiden Runden im Champions Retreat Golf Club statt. Nach 36 Löchern wird das Feld auf 30 Spielerinnen dezimiert und somit kommen nur die besten Amateurinnen in den Genuss, zwischen den berühmten Magnolien zum Clubhaus des Augusta National hochfahren zu dürfen.


(Gewinnerin des Augusta National Women's Amateur: Jennifer Kupcho, Photo by David Cannon/Getty Images))

Die Qualifikationskriterien richten sich bei dem 54-Löcher-Event nach dem World Amateur Golf Ranking. Zudem erhalten all jene einen Platz, die auch schon bei der 2020er Ausgabe, die Corona-bedingt abgesagt werden musste, startberechtigt gewesen wären. Von dieser Regelung profitiert auch Paula Kirner, die aktuell jenseits der Top 100 rangiert. Die Vorfreude bei der Spielerin des Frankfurter GC ist ungebrochen. "Ich bin schon seit Tagen ganz aufgeregt", so die 19-Jährige aus Lorsch.


(Paula Kirner bei den Olympischen Jugendspielen 2018, Photo by Marcelo Endelli/Getty Images)

Neben Kirner ist mit Schulz-Hanßen eine weitere deutsche Paula vertreten. Die amtierende Europameisterin geht als siebtbeste Amateurin der Welt in das Turnier, das am Mittwoch startet und am Samstag eine Siegerin kürt. Damit zählt sie zu den absoluten Top-Favoritinnen auf den Titel in Augusta. Trotzdem steht das Erlebnis im Vordergrund. "Ich spiele das Turnier in diesem Jahr zum ersten Mal und will so viel wie möglich an Erfahrungen sammeln", so Schulz-Hanßen, deren Hauptziel es ist, "alles aufzusaugen und viel zu lernen".

Der Siegerin winken - neben der formschönen Trophäe und jeder Menge Prestige - Einladungen zur US Women’s Open, Women’s British Open sowie allen Amateurmeisterschaften der USGA, R&A und PGA of America im nächsten Jahr. Mit Isabella Holpfer und Emma Spitz spielen auch zwei Österreicherinnen um den attraktiven Preis.

PGA Tour


(Jordan Spieth und Phil Mickelson, Photo by Darren Carroll/Getty Images)

Das Feld für das Masters steht fest. Zumindest fast. Denn wer noch kein Ticket für das erste Major des Jahres gezogen hat, kann dies auf den letzten Drücker in San Antonio tun. Dort steht nämlich mit der Valero Texas Open das letzte Event vor dem großen Highlight in Augusta an. Wirklich entgegen kommt dem mit 7,7 Millionen US-Dollar dotierten Turnier dieser Platz im Kalender natürlich nicht. Die meisten Topstars gönnen sich eine freie Woche, ehe die Jagd auf das grüne Jackett eröffnet wird.

Zu allem Überfluss für die Veranstalter sagte mit Dustin Johnson auch noch der größte Name seinen Start in Texas kurzfristig ab. Die Nummer eins der Welt möchte sich anders auf seine Titelverteidigung beim Masters vorbereiten. Um die Teilnahme bei der Texas Open etwas reizvoller zu gestalten, passte man das Setup des Oaks Course im TPC San Antonio immer mehr den Gegebenheiten in Augusta an. Daher bietet sich das Turnier, das im kommenden Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert, durchaus als guter Härtetest für die Major-Woche an.


(Bernd Wiesberger, Photo by Steve Dykes/Getty Images)

Die Feinabstimmung will auch Bernd Wiesberger noch finden. Der 35-Jährige steht als einziger Österreicher im Masters-Aufgebot und wartet seit November auf ein Top-30-Ergebnis auf der PGA Tour. Der gebürtige Wiener tritt zum ersten Mal bei der Texas Open an. Landsmann Sepp Straka gab hier 2019 sein Debüt, scheiterte aber am Cut. In dieser Woche soll es besser laufen. Das verfügbare Masters-Ticket sollte doch genügend Anreiz sein.

Die Konkurrenz für das österreichische Duo gestaltet sich trotz der Abwesenheit der Topstars namhaft. So sind mit Jordan Spieth, Phil Mickelson, Zach Johnson und Danny Willett unter anderem vier Ex-Masters-Champions am Start. Ansonsten bewies Corey Connors vor zwei Jahren, dass man die Texas Open auch als "No Name" gewinnen kann. Damals rutschte der Kanadier erst durch die Montagsquali ins Feld und feierte wenige Tage später seinen ersten Titel auf der PGA Tour. Große Namen, die sich mit einem Sieg in Texas nach Augusta spielen wollen, sind: Rickie Fowler, Jim Furyk, Brandt Snedeker und Charley Hoffman. Letzterer gewann dieses Turnier bereits einmal im Jahr 2016.

Die Deutschen im Einsatz:

LPGA Tour, ANA Inspiration: Aline Krauter, Caroline Masson und Sophia Popov

Korn Ferry Tour, Emerald Coast Classic: Stephan Jäger und Alex Cejka

Augusta National Women's Amateur: Paula Schulz-Hanßen und Paula Kirner

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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