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Tour-Rückblick

Cejka Zweiter und das Komeback

Alex Cejka verpasst nur knapp seinen ersten Champions-Titel und Lydia Ko feiert ihren Comeback-Erfolg. Der Rückblick aufs Wochenende.

19. April 2021

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Ein - vor allem aus deutscher Sicht - äußerst spannendes Golfwochenende liegt hinter uns. Sowohl auf der PGA Tour Champions als auch auf der European Tour hatten gleich mehrere Deutsche Chancen auf den Sieg. In beiden Fällen sprang jeweils ein hervorragender zweiter Platz heraus. Bei den Damen sorgte Esther Henseleit für positive Schlagzeilen, wobei auf Hawaii eine immer noch junge Comebackerin im Mittelpunkt stand.

PGA Tour Champions

"Ich bin einfach glücklich, fast jede Woche Golf zu spielen, denn ich liebe dieses Spiel", sagte ein zufriedener Alex Cejka mit seinem Hund auf dem Arm, kurz nachdem er in Runde zwei der Chubb Classic die beste Runde des Tages ins Clubhaus brachte. Der 50-Jährige qualifizierte sich das zweite Mal in Folge als "Monday Qualifier" für ein Turnier der PGA Tour Champions. Eine volle Spielberechtigung für die Seniorentour hat der ehemalige Sieger der Puerto Rico Open nicht - noch nicht. Denn Cejka überzeugte bei dem Turnier in Naples, Florida, derart, dass er schon jetzt einen Platz beim nächsten Event sicher hat.

Cejka beendete die Chubb Classic im Tiburon Golf Club auf dem geteilten zweiten Rang nur einen Schlag hinter dem Sieger Steve Stricker. Damit hat der gebürtige Tscheche den Montag vor dem Insperity Invitational (30. April bis 2. Mai) frei und kann sich in Ruhe auf seinen dritten Auftritt bei den Champions vorbereiten. Hund Benji wird dort dann mit Sicherheit auch wieder als Glücksbringer dabei sein.


(Bernhard Langer und Alex Cejka beim Masters 1996, Mandatory Credit: David Cannon/AllSport)

Schlaggleich mit Cejka ging Landsmann Bernhard Langer in die Finalrunde des mit 1,6 Millionen US-Dollar dotierten Turniers. Der Seriensieger aus Anhausen jagte seinen 42. Titel auf der PGA Tour Champions, musste sich aber am Ende mit dem geteilten sechsten Rang zufriedengeben. Für den 63-Jährigen war es das 13. Top-Ten-Ergebnis beim 18. Turnier in dieser Saison.

Ryder-Cup-Kapitän Stricker durfte sich über seinen sechsten Sieg bei den Senioren freuen. Mit einer fehlerfreien 67 (-5) am Finaltag schob sich der US-Amerikaner noch an den Führenden nach zwei Tagen, Robert Karlsson (T2) und Fred Couples (T6), vorbei.

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LPGA Tour


(Lydia Ko, Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Erst Jordan Spieth in Texas, dann Hideki Matsuyama beim Masters und nun Lydia Ko auf Hawaii. Die Serie an Comeback-Siegen hielt auch in der vergangenen Woche an. Dieses Mal war es die 23-jährige Neuseeländerin, die nach drei titellosen Jahren endlich wieder feiern durfte. Bei der Lotte Championship im Kapolei Golf Club gewann Ko ihren 16. LPGA-Titel. "Hand aufs Herz - es gab Zeiten, da habe ich mich gefragt, ob ich jemals wieder ein Turnier gewinnen werde", so die zweifache Major-Siegerin, die im Alter von 17 Jahren als jüngste Nummer eins der Welt in die Geschichte einging. "Dass Jordan Spieth und Hideki Matsuyama die vergangenen beiden Wochen gewonnen haben, hat mir ein bisschen Hoffnung gemacht, dass ich diesem Trend folgen könnte."

Ko, deren letzter Erfolg 1.084 Tage zurücklag, dominierte das Hawaii-Event nach Belieben. Mit insgesamt 28 unter Par stellte sie einen neuen Turnierrekord auf und hatte am Ende sieben Schläge Vorsprung auf die Zweitplatzierten Sei Young Kim, Inbee Park, Leona Maguire und Nelly Korda. Bereits zwei Wochen vor der Lotte Championship bewies Ko ihre starke Form, als sie nach einer 62er Finalrunde Zweite bei der ANA Inspiration, dem ersten Major des Jahres, wurde. Zudem kassierte sie auf ihren letzten 100 gespielten Löchern auf der LPGA Tour nur ein Bogey. Ko ist zurück. Und mit ihren 23 Jahren steht ihr noch immer eine große Zukunft bevor.


(Esther Henseleit bei der US Women's Open 2020, Photo by Carmen Mandato/Getty Images)

Mit Esther Henseleit und Caroline Masson waren auch zwei deutsche Spielerinnen bei dem Turnier am Start, das bereits am Samstag beendet wurde. Bei Henseleit sprang nach zwei 66er Runden in Folge das beste Ergebnis ihrer noch jungen LPGA-Karriere heraus. Die 22-Jährige wurde geteilte Zwölfte (-17) und erhielt dafür mehr als 31.000 US-Dollar. Dieses Top-Ergebnis wird der Spielerin des Golfclub Falkenstein Mut machen, dass sie auch mit den besten Spielerinnen der Welt mithalten kann, auch wenn im vergangenen Jahr nur wenige Ergebnisse dafürsprachen. Henseleits Fokus liegt aber weiterhin darauf, sich über die zweitklassige Symetra Tour die volle LPGA-Spielberechtigung zu sichern.

Masson beendete die Lotte Championship auf dem geteilten 22. Rang bei 15 unter Par. Für die Gladbeckerin bedeutete dies die zweite Top-25-Platzierung der Saison, in der sie aktuell als 51. der Gesamtwertung geführt wird.

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European Tour


(Maximilian Kieffer und John Catlin, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Eine solche Ausgangsposition vor dem Finaltag wie bei der Austrian Golf Open gab es schon lange nicht mehr. Mit Martin Kaymer (T1), Maximilian Kieffer (3.) und Nicolai von Dellingshausen (8.) hatten gleich drei Deutsche realistische Chancen auf den Titel im Diamond Country Club. Und auch wenn sich Kieffer nach einem dramatischen Stechen über fünf Löcher letztlich dem US-Amerikaner John Catlin geschlagen geben musste, machte dieser Sonntag aus deutscher Sicht doch Spaß und gleichzeitig Hoffnung, dass das Warten auf den ersten deutschen European-Tour-Sieger seit Marcel Siems Erfolg beim BMW Masters 2014 bald ein Ende haben könnte.

Dass Deutschlands Profigolfer konkurrenzfähig sind, zeigte das Turnier nahe Wien. Daran ändert auch der Fakt nichts, dass die Austrian Golf Open zu den kleineren Turnieren der European Tour zählt. Wer über vier Tage auf diesem Niveau agiert und am Ende um Titel mitspielt, der wird nicht das letzte Mal oben auf dem Leaderboard aufgetaucht sein. Und mit Catlin war am Sonntag ein Spieler besser als Kieffer und Kaymer, der bei seinen letzten 13 Starts nun schon drei Titel holen konnte.

Kieffer fühlt sich nach seinem dritten zweiten Platz seiner European-Tour-Karriere selbstbewusst und weiß, dass er immer besser wird. Schon in der kommenden Woche auf Gran Canaria kann er seinen Worten Taten folgen lassen. Vielleicht nimmt das lange Warten auf den nächsten deutschen Sieg dort endlich ein Ende. Zeit wird es jedenfalls mal.

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PGA Tour


(Stewart Cink, Photo by Sam Greenwood/Getty Images)

Während andere Spieler in seinem Alter schon mit einem Auge auf die PGA Tour Champions schielen, gewinnt Stewart Cink mal eben sein zweites Turnier in dieser Saison. Der 47-Jährige sicherte sich auf Hilton Head Island, South Carolina, seinen insgesamt bereits dritten Titel beim RBC Heritage. Damit ist Cink neben Bryson DeChambeau der einzige Mehrfachsieger der aktuellen PGA-Tour-Spielzeit, nachdem er bereits bei der Safeway Open im September erfolgreich war.

Dies war damals übrigens Cinks erster Sieg seit elf Jahren. Nun scheint der Knoten bei dem erfahrenen US-Amerikaner also wieder geplatzt zu sein und so erlebt er den zweiten Frühling seiner Karriere, in der er inzwischen acht Titel auf der PGA Tour feierte. Den größten davon holte Cink bei der Open Championship 2009, als er den damals 59-jährigen Tom Watson im Playoff bezwang. Golf und das Alter. In diesem Sport ist es wirklich nur eine Zahl.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • European Tour, Austrian Golf Open: Maximilian Kieffer 2., Martin Kaymer 3., Nicolai von Dellingshausen T24, Bernd Ritthammer & Max Schmitt T33, Marcel Schneider T53 und Sebastian Heisele, Hurly Long & Alexander Knappe CUT
  • Korn Ferry Tour, MGM Resorts Championship: Lukas Euler T47 und Stephan Jäger CUT
  • LPGA Tour, Lotte Championship: Esther Henseleit T12 und Caroline Masson T22
  • PGA Tour Champions, Chubb Classic: Alex Cejka T2 und Bernhard Langer T6

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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