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Tour-Vorschau

Major-Wochen für die Champions

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem ersten Champions-Major des Jahres und einem Marcel Siem, der seine Freunde vermisst.

05. Mai 2021

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Die einen spielen Major. Die anderen bereiten sich darauf vor. Zudem spricht ein deutscher Mehrfachsieger auf der European Tour über seine Sehnsucht nach alten Zeiten. In dieser Woche wird wieder jede Menge Golf gespielt. Und wie die vergangenen Wochen zeigten, darf man sich aus deutscher Sicht Hoffnung machen, dass vielleicht mal wieder ein Titel bejubelt werden darf. Die Vorschau:

PGA Tour Champions


(Das Clubhaus des Greystone G&CC, Photo by Drew Hallowell/Getty Images)

Die PGA-Tour-Champions-Saison 2020/21, die sich aufgrund der Corona-Umstände über zwei Jahre streckt, geht in die heiße Phase. Drei der kommenden sechs Turniere haben Major-Status. Wer sich also in den nächsten Wochen in Top-Form präsentiert, darf sich aller Vorrausicht nach auch Hoffnungen machen, im November den Charles Schwab Cup in den Händen zu halten. Die Regions Tradition macht den Anfang und ist das erste von insgesamt fünf Major-Events des Jahres. Ende Mai folgt dann die Senior PGA Championship und einen Monat später geht es zur Senior Players.

Während der Großteil der Champions diese hochdotierten Turniere nutzen möchte, um in der Saisonwertung vorzurücken, wird Bernhard Langer alles daransetzen, seine Führung im Charles Schwab Cup zu verteidigen. Der deutsche World Golf Hall of Famer ist bislang auf einem guten Weg, zum sechsten Mal in seiner Karriere den Pokal für den besten Spieler der Saison entgegen zu nehmen. Das letzte Mal tat er dies 2018. In demselben Jahr spielte Langer ausnahmsweise mal nicht um den Titel bei der Regions Tradition. Ansonsten zählt das Turnier, das seit 2016 auf dem Founders Course im Greystone G&CC in Hoover, Alabama, stattfindet, nämlich zu den Lieblingsstationen des zweifachen Masters-Siegers.


(Steve Stricker bei der Regions Tradition 2018, Photo by Drew Hallowell/Getty Images) 

Sowohl 2016 als auch 2017 konnte Langer hier gewinnen und bei der vergangenen Ausgabe des Majors im Jahr 2019 wurde er geteilter Sechster. Damals spielte er an der Seite des späteren Siegers Steve Stricker und strauchelte mit einer 75er-Abschlussrunde. Diesen Ausrutscher wird der 63-Jährige in dieser Woche wiedergutmachen wollen. Langer geht jedenfalls mit einer guten Form in diesen entscheidenden Saisonabschnitt. Beim Insperity Invitational in der vergangenen Woche wurde er geteilter Fünfter.

Mit Langer geht also ein Deutscher als Favorit ins erste Major des Jahres. Für einen anderen Deutschen ist es eine Premiere. Denn Alex Cejka feiert beim Regions Tradition sein Major-Debüt auf der PGA Tour Champions. Eigentlich ging man davon aus, dass sich der gebürtige Tscheche durch seinen geteilten zweiten Rang bei der Chubb Classic erst wieder bei der Mitsubishi Electric Classic beweisen darf. Nun rutschte er aber doch schon für das Highlight in Alabama auf die prominente Startliste. Damit wird Cejka in seinem ersten Jahr auf der PGA Tour Champions mindestens drei Major-Events spielen. Als ein ehemaliger Gewinner auf der PGA sowie European Tour hat er nämlich einen Platz in der US Senior Open und der Senior Open Championship sicher. Alles gute Gelegenheiten, seine volle Spielberechtigung für die Seniorenliga zu verdienen.

European Tour


(Das vierte Loch des Golf Costa Adeje, Photo by Warren Little/Getty Images)

Der Kanaren-Swing findet in dieser Woche ein Ende und eigentlich stellt sich nur die Frage: Setzen sich die südafrikanischen Festwochen auf der European Tour bei der Canary Islands Championship fort? Vier der vergangenen fünf Tour-Events wurden von Südafrikanern gewonnen. Jüngst war es Dean Burmester, der bei der Tenerife Open mit souveränen fünf Schlägen Vorsprung triumphierte. Da sich am Austragungsort für diese Woche nichts ändert, ist es gut möglich, dass der 31-Jährige an seine starke Form anknüpfen und erneut vorne mitspielen wird. Gleiches gilt für Nicolai von Dellingshausen, der in der vergangenen Woche Zweiter wurde und im Golf Costa Adeje den größten Erfolg seiner Karriere feierte.

Neben von Dellingshausen sind mit Max Schmitt, Bernd Ritthammer, Marcel Schneider und Sebastian Heisele vier weitere Deutsche am Start. Maximilian Kieffer gönnt sich nach drei Turnieren am Stück eine kleine Pause und greift erst zum British Masters in England wieder ein. Dort werden dann unter anderem auch Martin Kaymer und Bernd Wiesberger abschlagen. Hauptgrund dürfte die doppelte Anzahl an Punkten sein, die ab dem britischen Event, das erstmals nach 13 Jahren wieder im The Belfry ausgetragen wird, für die Ryder-Cup-Ranglisten vergeben werden. Gut vier Monate haben die beiden noch Zeit, sich für Padraig Harringtons Team zu empfehlen.

Challenge Tour

Er vermisse seine Freunde auf der European Tour, so Marcel Siem im Vorfeld des Dimension Data Pro-Am, dem dritten und letzten Turnier des Süafrika-Swings. Der 40-Jährige kämpft um den Wiederaufstieg in Liga eins. Dort, wo er 2004 seinen Durchbruch feierte und zuletzt 2014 einen Titel holte. Seit der vergangenen Saison ist Siem zurück auf der Challenge Tour. Der 40-Jährige muss sich seine Spielberechtigung für die European Tour erstmal wieder verdienen und nachdem die Q-School im vergangenen Jahr ausfiel, sind konstante Ergebnisse über mehrere Monate der einzige Weg zurück.

Siem ist optimistisch, dass es in diesem Jahr funktionieren kann mit dem Comeback. Er müsse die Maschine nur wieder ins Laufen bringen. "Mein Spiel fühlt sich gut an", erklärte Siem. "Es ist nur etwas eingerostet. Hier und da mache ich ein paar blöde Fehler." So wie beim Saisonauftakt vor zwei Wochen, als er sich mit einem Quadruple-Bogey-Finish ein Top-5-Ergebnis verspielte. Oder wie in der vergangenen Woche, als er unter anderem wegen eines Triple-Bogeys in Runde zwei den Cut um einen Schlag verpasste. Kann Siem diese groben Schnitzer minimieren, dann ist auch mal wieder eine Top-Ten-Platzierung möglich. So wie im Dezember vergangenen Jahres, als er bei der South African Open, einem Event der European Tour, geteilter Sechster wurde.

PGA Tour


(Max Homa bei seinem Sieg 2019, Photo by Sam Greenwood/Getty Images)

An großen Namen mangelt es der Wells Fargo Championship in dieser Woche keineswegs. Das vorletzte Event vor dem zweiten Major des Jahres, der PGA Championship auf Kiawah Island, profitiert sowohl vom Zeitpunkt als auch vom Standort seiner Austragung. Denn nicht nur wollen viele Stars noch einmal Wettkampfpraxis sammeln, bevor sie sich auf eines der größten Turniere der Saison vorbereiten. Der Quail Hollow Club bietet den Spielern auch eine PGA Championshipeske Herausforderung, fand das Major-Event sogar erst kürzlich hier statt (2017). Damals holte Justin Thomas seinen bislang einzigen Major-Titel. Der aktuell Führende im FedExCup wird sich auch in dieser Woche den Feinschliff holen und ist damit einer von zehn Top-15-Spielern, die bei der Wells Fargo Championship abschlagen.

Doch zurück zum Platz, dem längsten Par-71-Kurs im PGA-Tour-Kalender, entstanden in den frühen Sechzigern aus der Feder von George Cobb. Seitdem tobte sich hier nicht nur Arnold Palmer im Jahr 1985 aus, auch Tom Fazio hatte seine Finger maßgeblich im Spiel. Zuletzt im Sommer 2016, als er sich vor allem um die Remodellierung der ersten Löcher kümmerte. Berühmt ist der Privatclub in Charlotte, North Carolina, aber für seinen Schlussakt. Die sogenannte "Green Mile" vereint die drei schwierigsten Löcher des Platzes und entscheidet damit gerne über Sieg oder Niederlage. Der letzte Spieler, der diesen Abschnitt mit Bravour meisterte, war Max Homa, der in dieser Woche als Titelverteidiger antritt. Bei der Wells Fargo Championship 2019 blieb der amtierende Sieger des Genesis Invitational die ganze Woche über nur zwei über Par auf der grünen Meile. Eine Bilanz, die jeder der 156 Teilnehmer unterschreiben würde.

Die Deutschen im Einsatz:

  • European Tour, Canary Islands Championship: Marcel SchneiderMax Schmitt, Bernd Ritthammer, Nicolai von Dellingshausen und Sebastian Heisele
  • Challenge Tour, Dimension Data Pro-Am: Allen John, Alexander Knappe, Marcel Siem, Moritz Lampert, Freddy Schott, Hinrich Arkenau, Hurly Long, Thomas Rosenmüller und Jonas Kölbing
  • LPGA Tour, Honda LPGA Thailand: Caroline Masson und Sophia Popov
  • Korn Ferry Tour, Simmons Bank Open: Stephan Jäger
  • PGA Tour Champions, Regions Tradition: Bernhard Langer und Alex Cejka

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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