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Tour-Vorschau

Kaymer und seine großen Ziele

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem British Masters auf der European Tour und dem Saisonstart auf der LET.

11. Mai 2021

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Während man schon mit einem Auge auf die in der kommenden Woche anstehende PGA Championship schielt, stehen sowohl auf der European als auch auf der PGA Tour interessante Turniere auf dem Programm. Zudem geht der Blick nach Südafrika, wo die Damen der Ladies European Tour ihrem lang herbeigesehnten Saisonstart entgegenfiebern. Die Vorschau:

European Tour


(Danny Willett beim British Masters 2021, Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

2015 kehrte das British Masters in den European-Tour-Kalender zurück und seitdem wird das Event jedes Jahr von einem anderen britischen Top-Golfer gehostet. In dieser Woche ist Danny Willett an der Reihe, nachdem Lee Westwood in der vergangenen Saison bereits zum zweiten Mal als Gastgeber fungierte. Willett durfte sich nicht nur die wohltätige Organisation aussuchen, an die das unter anderem von ihm selbst erspielte Geld gespendet wird. Er war auch maßgeblich für die Auswahl des Austragungsortes verantwortlich. Und der Masters-Sieger von 2016 entschied sich wenig überraschend für The Belfry, dem geschichtsträchtigen Club 80 Meilen nördlich von Willetts Heimatstadt Sheffield.

The Belfry beheimatete schon vier Ausgaben des Ryder Cups, zuletzt 2002, sowie zahlreiche European-Tour-Events. Erst im vergangenen Jahr war man in Sutton Coldfield zu Gast, als man im Rahmen des UK Swings die ISPS Handa UK Championship austrug. Aus diesem Turnier ging Rasmus Hojgaard als Sieger hervor, weswegen der Däne auch in dieser Woche zu den Top-Favoriten gezählt werden kann. Jedoch erwartet die Spieler ein etwas anderer Test als noch vor knapp neun Monaten. Man nahm nämlich ein paar Änderungen am Brabazon Course, einer von insgesamt drei 18-Löcher-Kursen im The Belfry, vor. Neben einer kleinen Verlängerung des Par 72 (jetzt 6.684 Meter lang) überarbeitete man unter anderem die Löcher 8, 10 und 18, um hier das Wasser mehr ins Spiel zu bringen.


(Austragungsort des Ryder Cup 1993: The Belfry, Mandatory Credit: David Cannon /AllSport)

Weniger die Länge als vielmehr die Genauigkeit, sowohl vom Tee als auch bei den Annäherungen, wird im Anbetracht der vielen Wasser- und Bunkerhindernisse in dieser Woche entscheidend sein. Dies war auch schon bei der UK Championship 2020 der Fall, als Martin Kaymer, der, speziell was die Schläge in die Grüns betrifft, zu den präzisesten Spielern auf der Tour zählt, geteilter Dritter wurde. Der zweifache Major-Sieger kam mit dem Layout also offensichtlich ganz gut zurecht und baut zudem auf eine vielversprechende Form. Bei der Austrian Golf Open, Kaymers letztem Auftritt auf der European Tour, wurde er Dritter.

Den dreiwöchigen Kanaren-Swing ließ die deutsche Nummer eins komplett aus seiner Turnierplanung. Nun beginnt für Kaymer aber die entscheidende Phase der Saison. Nicht nur verdoppeln sich ab dem British Masters die Punkte, die man für die Qualifikationslisten für den Ryder Cup sammelt. Auch ist das UK-Event, das von Mittwoch bis Samstag stattfindet, das letzte Turnier vor der PGA Championship auf Kiawah Island, Kaymers erstem Major des Jahres, nachdem er beim Masters nur von der Couch aus zuschauen durfte. Im Juni folgen dann zwei Turniere auf deutschem Boden sowie die US Open, einem weiteren Major. Kaymer muss sich seine Kräfte also entsprechend einteilen, will er seinen Traum von der fünften Ryder-Cup-Teilnahme seiner Karriere noch erreichen.


(Martin Kaymer im Vorfeld des British Masters, Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

"Das sind große Ziele", so Kaymer, der während Corona viel Zeit zuhause verbrachte und über seine Karriereziele nachdachte. "Das hält die Motivation hoch. Ich weiß, dass ich es schaffen kann. Ich weiß, ich bin gut genug. Das habe ich mir selbst bewiesen und ich denke, Geduld ist etwas, das muss man als professioneller Golfer einfach lernen.“ Wie solch ein Comeback aussehen kann, zeigten zuletzt Jordan Spieth und Rory McIlroy, die ihre Durststrecken auf der PGA Tour beenden konnten. Grund genug, um sich mit den langjährigen Weggefährten mal zu unterhalten und um Rat zu fragen.

"Ich denke, es ist immer interessant und es wäre schön, mit ihnen zu reden, aber in einer ehrlichen Art und Weise", sagte der 36-Jährige weiter. Bei der PGA Championship in der kommenden Woche wird er vermutlich die Gelegenheit dazu haben, Spieth und McIlroy auf einen kleinen Plausch zu treffen. Davor steht aber noch eine wichtige Woche im The Belfry an. Vielleicht klappt es ja schon hier mit dem ersten Sieg seit der US Open 2014. Kaymers Voraussetzungen sind jedenfalls nicht die schlechtesten.


(Robert MacIntyre, Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Zumal sich die ganz großen Namen bereits in den USA aufhalten, um sich die Reisestrapazen kurz vor der PGA Championship zu ersparen. Willett ist neben Kaymer der zweite Major-Sieger im Feld des British Masters. Ansonsten zählen Robert MacIntyre, Bernd Wiesberger und Andy Sullivan zu den Topstars in dieser Woche. Hinzukommen einige formstarke Spieler wie Dean Burmester, Gewinner der Tenerife Open vor zwei Wochen, oder auch Maximilian Kieffer, der zuletzt zwei Mal Zweiter wurde, bevor er auf Teneriffa den Cut verpasste. Apropos Zweiter: Auch Nicolai von Dellingshausen, Zweitplatzierter der Tenerife Open, ist wieder am Start und hofft, seinen verpassten Cut aus der Vorwoche wiedergutzumachen.

Ladies European Tour

Als eine der letzten großen internationalen Golftouren startet in dieser Woche auch die Ladies European Tour in ihre neue Saison. Die South African Women’s Open ist das erste von insgesamt 28 Events in einer Spielzeit, die Ende November in Andalusien zu Ende gehen wird. Nach nur zwölf Events im vergangenen Jahr, wird 2021 also wieder jede Menge Golf gespielt auf der europäischen Damentour. Die zuletzt überragende Spielerin auf der LET war die Dänin Emily Kristine Pedersen, die fast die Hälfte der Turniere aus der vergangenen Saison gewann und entsprechend souverän den Sieg in der Gesamtwertung holte.


(Inzwischen auf der LPGA Tour: Emily Kristine Pedersen, Photo by Thananuwat Srirasant/Getty Images)

Damit war Pedersen die Nachfolgerin von Esther Henseleit, die im Jahr zuvor zur besten Spielerin der Saison ausgezeichnet wurde. Die Proette vom Hamburger Golfclub, damals sogar noch als Rookie unterwegs, verdient ihr Geld - genauso wie Pedersen - inzwischen in den USA, wird ihren deutschen Kolleginnen aber sicherlich aus der Ferne die Daumen drücken, auf dass sie Henseleits einmaligen Erfolg vielleicht wiederholen können. Anwärterinnen gäbe es genügend: Mit Olivia Cowan, Karolin Lampert, Sarina Schmidt, Carolin Kauffmann, Leonie Harm, Franziska Friedrich und Leticia Ras-Anderica sind gleich sieben Deutsche beim Saisonauftakt am Start. Cowan überzeugte bereits im vergangenen Jahr mit guten Leistungen und wurde am Ende 20. des Gesamtklassements.

PGA Tour


(Titelverteidiger Sung Kang, Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Die PGA Tour betritt in dieser Woche Neuland. Erstmals macht sie nämlich Halt im TPC Craig Ranch 25 Meilen nördlich von Dallas. Hier werden die nächsten fünf Ausgaben des AT&T Byron Nelson stattfinden. Die Korn Ferry Tour war auf dem 2004 eröffneten Privatkurs schon zwei Mal zu Gast (2008 und 2012). Damals spielte sich der Platz aber noch als Par 71. Nach ein paar Umbauten erwartet die Stars der PGA Tour nun ein Par 72. Schwer vorherzusagen also, wer sich auf dem Tom Weiskopf-Design wohlfühlen wird. Keine schlechten Voraussetzungen hat jedenfalls der Titelverteidiger Sung Kang, der den TPC Craig Ranch als seine Trainingsstätte nutzt.

Ansonsten kann man in Dallas vereinzelte Star-Power erwarten. Von den großen Namen, die sich in der letzten Woche vor der PGA Championship ihren Feinschliff holen wollen, gehört Jordan Spieth definitiv zu den Top-Favoriten. Der gebürtige Texaner kommt nicht nur aus Dallas. Er spielte in den vergangenen drei Monaten auch herausragendes Golf, gekrönt von seinem Titel im TPC San Antonio. Seinen letzten PGA-Tour-Auftritt hatte Spieth beim Masters, wo er geteilter Dritter wurde. Des Weiteren muss man Jon Rahm, Bryson DeChambeau und Marc Leishman auf dem Zettel haben. Dustin Johnson sagte seinen Start indes kurzfristig ab.

Die Deutschen im Einsatz:

  • European Tour, Betfred British Masters: Marcel SchneiderMax Schmitt, Bernd Ritthammer, Nicolai von Dellingshausen, Martin Kaymer, Maximilian Kieffer und Sebastian Heisele
  • Challenge Tour, Range Servant Challenge: Jeremy Paul, Alexander Knappe, Marcel Siem, Yannik Paul, Freddy Schott, Hinrich Arkenau, Hurly Long, Thomas Rosenmüller, Dominic Foos, Christian Bräunig und Jonas Kölbing
  • Ladies European Tour, Investec SA Women's Open: Olivia Cowan, Karolin Lampert, Sarina Schmidt, Carolin Kauffmann, Leonie Harm, Franziska Friedrich und Leticia Ras-Anderica
  • Korn Ferry Tour, Visit Knoxville Open: Stephan Jäger und Max Rottluff
  • PGA Tour Champions, Mitsubishi Electric Classic: Bernhard Langer und Alex Cejka

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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