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Tour-Vorschau

Kein Geschlechter-Kampf

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit einer Turnierpremiere auf der (Ladies) European Tour und einem neuen Austragungsort auf der PGA Tour.

09. Juni 2021

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Die Tour-Vorschau steht in dieser Woche ganz im Zeichen der Gleichberechtigung und Inklusion. Dafür sind zwei Events verantwortlich, von denen eins die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in den Vordergrund stellt und das andere in einem Club ausgetragen wird, der sich seit Gründung für die benachteiligte Jugend einsetzt. Die Vorschau:

Scandinavian Mixed


(Nobuhle Dlamini und Carlos Pigem, Photo by Luke Walker/Getty Images)

Mit Annika Sörenstam und Henrik Stenson veranstalten in dieser Woche zwei schwedische Golflegenden ein Turnier in ihrem Heimatland, das es so noch nie auf diesem Niveau gegeben hat. Beim Scandinavian Mixed treten nämlich erstmals bei einem offiziellen Profievent Frauen und Männer direkt gegeneinander an. Dabei werden keine unterschiedlichen Wertungen herangezogen, sondern jede beziehungsweise jeder der 156 TeilnehmerInnen kann sich den Titel des insgesamt mit einer Million Euro dotierten Wettbewerbs sichern.

Das Teilnehmerfeld wurde zur Hälfte mit Spielerinnen der Ladies European Tour und zur anderen Hälfte mit Spielern der European Tour aufgefüllt. Entsprechend werden auch die Punkte für beide Touren sowie die jeweiligen Weltranglisten vergeben. Um dem Scandinavian Mixed einen zusätzlichen Reiz zu geben, entschied sich Sörenstam, die zunächst nur als Host fungieren wollte, dazu, selbst anzutreten und damit nach 13 Jahren ihr Schweden-Comeback zu feiern. Das letzte Mal schlug die inzwischen 50-Jährige beim Scandinavian TPC 2008 in Stockholm ab. Im selben Jahr trat die Hall of Famerin offiziell zurück und widmete sich seitdem ihrer Familie sowie ihrer Stiftung.


(Annika Sörenstam und Henrik Stenson, Photo by Warren Little/Getty Images)

"Seitdem ich 2008 meine Karriere beendete, habe ich viel Zeit in die 'Annika Foundation' investiert, die inzwischen sieben globale Events für Jugendliche veranstaltet", so Sörenstam, die bereits beim Gainbridge LPGA im Februar für Schlagzeilen sorgte, als sie bei ihrem Profi-Comeback den Cut schaffte. Das Scandinavian Mixed ist für die achtfache Solheim-Cup-Spielerin ein weiterer Meilenstein auf ihrer Mission, die Inklusion im Golf voranzutreiben. "Es ist ein weiterer Weg, der jüngeren Generation in Schweden unseren Sport näherzubringen, und allen Zuschauen auf der Welt zu zeigen, dass Golf ein Sport für jedermann ist."

Für Stenson ist der Auftritt in seiner Heimat das zweite Turnier auf europäischem Boden hintereinander, nachdem er bereits bei der Porsche European Open in Winsen (Luhe) am Start war. Der elffache European-Tour-Sieger freut sich ebenfalls auf das neue Format: "Ich kann es nicht erwarten, die Dynamik zu sehen, wie Frauen und Männer um dieselbe Trophäe spielen und am Sonntagnachmittag gegeneinander um den Sieg putten." Mit Leonie Harm, Laura Fünfstück, Karolin Lampert, Olivia Cowan und Sarina Schmidt sind auch fünf Deutsche bei der Turnierpremiere dabei. Ausgetragen wird das mit Spannung erwartete Event im Vallda G&CC bei Göteborg.

PGA Tour

Eigentlich hätte in dieser Woche die RBC Canadian Open stattfinden sollen. Diese musste jedoch das zweite Jahr in Folge wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Spontan eingesprungen ist die Palmetto Championship, das dritte PGA-Tour-Event der Saison, das in South Carolina, dem Bundesstaat der Palmettopalmen, ausgetragen wird. Die anderen waren das RBC Heritage und die PGA Championship auf Kiawah. Ein Hauch von Major schwebt auch in dieser Woche wieder mit. Denn die Palmetto Championship ist das letzte Event vor der US Open in Torrey Pines.


(Dustin Johnson, Photo by Maddie Meyer/PGA of America/PGA of America via Getty Images)

Entsprechend ist die Dichte der Topstars nicht ganz so groß. Angeführt wird das Feld vom amtierenden FedExCup-Champion Dustin Johnson, der sich das Turnier in seinem Heimatstaat nicht entgehen lassen will. Auch aus dem Grund, dass er zuletzt etwas in einer Formkrise steckte. Zwar führt Johnson noch immer die Weltrangliste an. Mit nur einem Top-25-Ergebnis bei seinen letzten sieben Starts würde der zweifache Major-Sieger aktuell jedoch nicht unbedingt als einer der Favoriten nach Torrey Pines reisen. Neben Johnson ist mit Brooks Koepka ein weiteres US-amerikanisches, golferisches Schwergewicht am Start. Gute Chancen auf eine starke Woche in South Carolina wird einem englischen Trio zugeschrieben, das aus Ian Poulter, Tyrrell Hatton und Matt Fitzpatrick besteht. Vor allem Poulter stellte mit einem geteilten dritten Rang bei seinem letzten PGA-Tour-Auftritt seine gute Form unter Beweis.

Vielmehr als die Spieler steht in dieser Woche aber der Austragungsort im Vordergrund. Der Congaree Golf Club ist ein 2017 von Tom Fazio designter Par-71-Kurs, der erstmals ein Event dieser Größe austragen darf. Optisch erinnert der noch sehr junge Platz an die Designs in der sogenannten "Sandbelt Region" um die Metropole Melbourne. Mit einer Länge von knapp 7.000 Metern, inklusive eines 590 Meter langen Par 5, erwartet die Spieler ein ordentliches Monster, das komplett ohne Rough daherkommt. Stattdessen werden zahlreiche natürliche Sandflächen sowie die teilweise bis zu 300 Jahre alten Bäume ein Faktor sein. Großzügige Wasserhindernisse tun ihr übriges.


(Der Congaree Golf Club, Photo by twitter.com/PGATOUR)

Abgesehen vom herausragenden Design des Platzes lohnt sich ein Blick auf die Philosophie des Golfclubs. Congaree zählt nämlich nur zwei offizielle Mitglieder. Zum einen den Gründer Dan Friedkin und zum anderen den ehemaligen Besitzer des NFL-Teams Houston Texans, Robert McNair. Dazu gesellen sich immer wieder prominente Botschafter, die als Mentoren in den Club eingeladen werden. So war unter anderem schon Mark O’Meara zu Gast und widmete sich im Rahmen der "Global Golf Inititative" etlichen High-School-Schülern aus aller Welt, die vielleicht das Talent haben, bald Golf auf dem College zu spielen, jedoch nicht über die entsprechenden finanziellen Mittel oder den familiären Hintergrund verfügen, um diesen Weg einzuschlagen.

"Mr. Friedkins Vision war es, in Congaree Gleichgesinnte zu vereinen, die gerne Golf spielen und Golf lieben", so Bruce Davidson, ein ehemaliger schottischer Tour-Pro, der inzwischen als Mitgeschäftsführer in Congaree tätig ist. "Er realisierte, dass ein philanthropischer Club eine Möglichkeit ist, einen Unterschied im Leben von bedürftigen und benachteiligten Kindern zu machen." Neben der wohltätigen Agenda verfolgt der Club auch andere Ziele. So versuchte man beispielsweise den Presidents Cup 2026 nach Congaree zu holen. Schließlich bekam jedoch der Medinah Country Club den Zuschlag. Das erste PGA-Tour-Event ist aber sicherlich ein ordentliches Trostpflaster.

Die Deutschen im Einsatz:

  • LET/European Tour, Scandinavian Mixed: Laura Fünfstück, Karolin Lampert, Sarina Schmidt, Leonie Harm und Olivia Cowan
  • Challenge Tour, Challenge de Cadiz: Hurly Long, Yannik Paul, Philipp Mejow, Jeremy Paul, Marcel Siem, Jonas Kölbing, Dominic Foos, Thomas Rosenmüller, Hinrich Arkenau, Moritz Lampert, Alexander Knappe und Allen John
  • Ladies European Tour Access Series, Montauban Ladies Open: Luisa DittrichVerena Gimmy, Anastasia Mickan, Katharina Keilich, und Patricia Isabel Schmidt
  • Korn Ferry Tour, BMW Charity Pro-Am: Stephan Jäger und Max Rottluff
  • PGA Tour Champions, American Family Insurance Championship: Bernhard Langer und Alex Cejka
  • LPGA Tour, LPGA Mediheal Championship: Esther Henseleit
  • Symetra Tour, Island Resort Championship: Sophie Hausmann und Isi Gabsa

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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