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Tour-Rückblick

Auch Henseleit und Langer top

Esther Henseleit feiert das beste LPGA-Ergebnis ihrer Karriere und Bernhard Langer beendet eine "Negativserie". Der Rückblick aufs Wochenende.

05. Juli 2021

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Marcel Schneider gewinnt auf der Challenge Tour und qualifiziert sich für die Open Championship. Nick Bachem siegt auf der Pro Golf Tour. Als hätte der deutsche GolfSport in der vergangenen Woche nicht ohnehin schon genug zu feiern gehabt, rundeten allen voran Esther Henseleit und Bernhard Langer die starke Vorstellung der Deutschen mit weiteren Top-Ergebnissen ab. Der Rückblick:

LPGA Tour


(Esther Henseleit, Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Es war eine Finalrunde voller Höhen und Tiefen für Esther Henseleit. Bei der Volunteers of America Classic spielte der LPGA-Rookie erstmals in ihrer Karriere an einem Sonntag in der letzten Gruppe. Entsprechend glücklich zeigte sich die Gewinnerin der LET-Order-of-Merit 2019 noch am Vortag. "Ich möchte es einfach genießen und von dieser Erfahrung lernen", so Henseleit, die in der Saison ihres Durchbruchs in Europa zeigte, dass sie dem Druck standhalten kann. In The Colony, Texas, ging es aber mit Jin Young Ko immerhin ins direkte Duell gegen die ehemalige Nummer eins der Welt. Henseleit war also plötzlich auf der ganz großen Bühne angekommen, nachdem sie in der Vorwoche ihr bestes Major-Ergebnis feierte (T15, Women's PGA Championship).

In die etwas falsche Richtung verlief die Finalrunde für die 22-Jährige, als sie auf ein Bogey auf der Vier ein Doppel-Bogey folgen ließ. Einen Sonntagskollaps konnte Henseleit jedoch mit einem eingelochten Pitch auf der Acht und zwei Birdies in Serie auf den Bahnen elf und zwölf abwenden. Zu diesem Zeitpunkt lag sie nur noch zwei Schläge hinter der führenden Südkoreanerin. Die Hoffnungen auf den ersten LPGA-Titel musste Henseleit dann aber nach einem weiteren Doppel-Bogey auf der 14 begraben. Am Ende kam die Deutsche mit 72 Schlägen (+1) ins Clubhaus und beendete damit das Turnier auf dem geteilten vierten Rang, dem besten Ergebnis ihrer noch jungen Karriere. Der Trend zeigt also weiter in die richtige Richtung, nachdem Henseleit mit nur drei Cuts in neun Turnieren im vergangenen Jahr noch mit etwas Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte.


(Jin Young Ko, Photo by Chuck Burton/Getty Images)

Ko gewann die Volunteers of America Classic knapp vor Matilda Castren aus Finnland. Der Zeitpunkt dieses Erfolges hätte besser kaum sein können. Nach knapp zwei Jahren an der Spitze der Weltrangliste wurde Ko nämlich erst in der vergangenen Woche von Nelly Korda vom Platz an der Sonne verdrängt. Ein Titel ist da nicht der schlechteste Weg, auf diese Entthronung zu antworten. Ko bleibt jedoch trotz des Erfolges weiter Nummer zwei der Welt. Korda wird sich aber nicht auf ihren ersten Major-Sieg ausruhen dürfen. Dies stellte Ko nun unmissverständlich klar.

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PGA Tour Champions


(Bernhard Langer, Photo by Hunter Martin/PGA TOUR via Getty Images)

Bernhard Langers Konstanz auf der PGA Tour Champions ist nicht in Worte zu fassen. Vielleicht hilft aber folgende Statistik: Vor der Dick's Sporting Goods Open in der vergangenen Woche beendete der 63-Jährige fünf Turniere in Folge außerhalb der Top Ten. Eine solche "Negativserie" erlebte der fünfmalige Charles-Schwab-Cup-Sieger zuletzt 2011. Damals hielt die Serie sogar sechs Events lang. So weit sollte es aber nicht noch einmal kommen, denn Langer überzeugte im En-Joie GC einmal mehr mit drei konstant guten Runden von 67, 71 und 69 Schlägen, um die Dick’s Sporting Goods Open als geteilter Achter (-9) abzuschließen.

Dabei begann Langers Woche eher suboptimal, als ihm auf der ProAm-Runde der Schaft seines Putters brach. In der ersten Turnierrunde musste der Altmeister daher auf den Ersatzputter seines Kollegen Scott McCarron zurückgreifen. Seinem Gefühl auf den Grüns tat dies offensichtlich keinen Abbruch. Langer spielte am Freitag seine beste Runde der Woche. Sie war die Grundlage, auf die der zweimalige Masters-Champion aufbauen konnte, um endlich wieder ein Top-Ten-Ergebnis einzuspielen. In der Saisonwertung belegt Langer weiterhin den dritten Rang hinter Jerry Kelly und Ernie Els.


(Alex Cejka, Photo by Hunter Martin/PGA TOUR via Getty Images)

Neben Langer war auch Alex Cejka am Start. Der Rookie, der in dieser Saison die ersten beiden Major-Turniere des Jahres gewann, kehrte aus seinem kurzen Heimaturlaub, inklusive eines verpassten Cuts bei der BMW International Open in München, zurück und überzeugte gleich mit einem geteilten elften Rang, einen Schlag hinter Landsmann Langer. Für Cejka war es das fünfte Top-25-Ergebnis beim erst achten Start auf der PGA Tour Champions. Bleibt abzuwarten, wann er denn erstmals fünf Events in Folge außerhalb der Top Ten bleibt.

Den Sieg in Endicott, New York, holte sich ein Rookie, der erst seit dem vergangenen Jahr auf der Seniorentour unterwegs ist. Cameron Beckman, der bis dato erst zwei Top-Ten-Ergebnisse in seiner Bilanz stehen hatte, zeigte auf der 18 zwar Nerven, als er seinen Abschlag ins Wasser haute, rettete aber seinen knappen Vorsprung gegenüber Els ins Ziel. "Das fühlt sich großartig an", sagte Beckman, der das Turnier bei insgesamt zwölf unter Par beendete. Els dagegen, der mit einem Polster von drei Schlägen in den Finaltag ging, zeigte sich enttäuscht, dass er seinen zweiten Schlag auf der 18 nicht näher an die Fahne legte. "Ich glaube, heute Abend brauche ich ein paar Bier", so der Südafrikaner, der in dieser Saison bereits zwei Turniere gewinnen konnte. Und wir dachten Els trinkt nur Wein.

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PGA Tour

Nach dem Marathon-Playoff über acht Löcher bei der Travelers Championship in der Vorwoche, ging es auch bei der Rocket Mortgage Classic wieder in eine Verlängerung. Dieses Mal waren fünf Löcher nötig, um einen Sieger zu küren. Cam Davis, Troy Merritt und Joaquin Niemann teilten sich die Führung nach 72 gespielten Löchern und verwöhnten die Fans im Detroit Golf Club mit einer Extra-Portion Golf. Niemann verabschiedete sich nach einem Bogey - seinem ersten in der gesamten Turnierwoche - auf dem ersten Extra-Loch frühzeitig und musste anschließend zuschauen, wie Davis und Merritt um die mit 1,35 Millionen US-Dollar dotierte Trophäe kämpften. Der Australier Davis hatte etliche Chancen, das Playoff schon früher für sich entscheiden, profitierte aber letztlich von einem verpassten Par-Putt seines Kontrahenten und durfte sich damit über seinen ersten Sieg auf der PGA Tour freuen.


(Cam Davis, Photo by Ken Murray/Icon Sportswire via Getty Images)

"Ich habe zwar keine Putts gemacht, aber mich immer im Spiel gehalten und das hat am Ende gereicht", so der 26-Jährige, der nur dank eines eingelochten Bunkerschlags auf der 17 überhaupt erst ins Stechen einzog. "Das ist der einzige Grund, warum ich jetzt hier sitze." Es gibt auf jeden Fall konventionellere Wege, seinen ersten Titel auf der PGA Tour zu holen.

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European Tour

Insgesamt war der Sonntag ein Festtag für den australischen Golfsport. Denn neben Davis war auch Lucas Herbert siegreich. Bei der Irish Open im Mount Juliet Estate feierte der Mann aus Bendigo einen relativ souveränen Start-Ziel-Sieg, der ihn auf den 18. Rang im Race to Dubai katapultierte. Die einzige Schwächephase am Finaltag erlaubte sich Herbert auf der zweiten Hälfte seiner Front Nine, als er nach einem Bogey auf dem ersten Par 5 des Platzes nur mit Mühe die Pars zusammenkratzte. Die Verfolger um Rikard Karlberg und Johannes Veerman waren zu diesem Zeitpunkt in Schlagdistanz, mussten sich aber letztlich mit den Plätzen zwei und drei begnügen. Denn Herbert notierte drei Birdies auf den hinteren Neun und erreichte damit das Gesamtergebnis von 19 unter Par.


(Lucas Herbert, Photo by Warren Little/Getty Images)

Was die Top Drei bei der Irish Open gemeinsam hatten, war, dass alle drei eine Einladung zur Open Championship in Royal St- George’s erhielten. Herbert lag vor der Woche in Irland nur knapp innerhalb der Top 100 der Welt und rangiert nun als 55. des OWGR so weit oben wie noch nie zuvor in seiner Karriere, die er, wie er nach seinem zweiten Sieg auf der European Tour nun verriet, beinahe frühzeitig beendete. Ausgerechnet bei diesem Turnier vor zwei Jahren geriet er ins Zweifeln. "Ich habe mein Leben auf Reisen nicht so sehr genossen und ich denke am Ende dieser Woche hatte ich mich gefragt, ob das die Karriere ist, die ich möchte", so Herbert, der bei der Dubai Desert Classic 2020 seinen Premierensieg feierte. Die Suche nach dem Glück ist spätestens nach Titel Nummer zwei beendet.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • LPGA Tour, Volunteers of America Classic: Esther Henseleit T4, Isi Gabsa 76 und Greta Isabella Völker CUT
  • Challenge Tour, Kaskáda Golf Challenge: Marcel Schneider 1., Marcel Siem 5., Hurly Long T9, Hinrich Arkenau T15, Freddy Schott T21, Philipp Mejow T33, Dominic Foos T38, Yannik Paul T45 und Velten Meyer, Alexander Knappe, Thomas Rosenmüller, Jonas Kölbing, Julian Kunzenbacher, Moritz Lampert und Allen John CUT
  • European Tour, Irish Open: Maximilian Kieffer T39 und Martin Kaymer T41
  • PGA Tour Champions, Dick's Sporting Goods Open: Bernhard Langer T8 und Alex Cejka T11
  • Ladies European Tour, Big Green Egg Open: Olivia Cowan & Laura Fünfstück T7, Leonie Harm T9, Sarina Schmidt T63 und Carolin Kauffmann, Verena Gimmy und Leticia Ras-Anderica CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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