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Olympische Spiele

Korda auf Gold-Kurs

Nelly Korda dominiert die Damenwertung der Olympischen Spiele nach Halbzeit. Beide Deutschen im Mittelfeld.

05. August 2021

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Nelly Korda erreichte ihren Abschlag am letzten Loch einer ansonsten tadellosen Runde, blickte auf und sah einen dicken Kiefernzweig, der ihr den Weg zum Grün versperrte. Sie schleuderte ihre Wasserflasche in Richtung ihrer Golftasche und überlegte, was sie als nächstes tun sollte. Jeder Gedanke an die zweite 59er Runde in der Geschichte des Frauengolfs endete hier.

Mit einem Doppelschlag und Doppel-Bogey am 18. Loch musste sich die 23-jährige Amerikanerin mit 62 Schlägen begnügen und stellte damit den olympischen Rekord im Damengolf ein. Ein Birdie anstelle der Sechs wäre natürlich die absolute Sensation gewesen.

Korda, die bereits Major-Siegerin und Nummer eins im Damengolf ist, zeigte sich in der zweiten Runde dominant wie eh und je und baute ihren Vorsprung auf vier Schläge aus, womit sie dem olympischen Gold einen großen Schritt näher kam.

"Ich habe dieses Jahr viele gute Runden gespielt. Ich habe wirklich gut gespielt", sagte Korda. "Ich glaube, ich hatte ein paar Runden mit neun unter, also war es definitiv eine der besten, ja. Aber Golf macht einen demütig. Ich hatte ein nettes kleines Doppel auf der 18."

Die Spielerinnen wurden bereits auf die Möglichkeit eines 54-Loch-Turniers hingewiesen, da für das Wochenende ein tropischer Sturm vorhergesagt wurde. Die Abschlagzeiten wurden am Freitag vorverlegt, um der Hitze zu entgehen, und der Plan sieht vor, am Samstag noch früher zu beginnen, wenn das Wetter es zulässt. Vieles ist also noch in der Schwebe. Aber es gibt keinen Zweifel daran, wer die Kontrolle hat.

"Ich hatte gehofft, dass ich ihren Schwung mitnehmen und selbst gut spielen könnte, aber das ist mir nicht gelungen", sagte Nasa Hataoka, die mit Korda spielte. "Es fühlte sich an, als ob Nelly uns heute alle Birdies weggeschnappt hätte."

Am 16. und 17. Loch gelangen Korda in Folge zwei Birdie-Putts aus gut zwei Metern. Mit einem weiteren Birdie hätte sie Annika Sorenstam im Jahr 2001 als einzige Frau, die eine 59er Runde spielte, überholt.

"Ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht", sagte sie über ein Birdie für die 59. "Ich dachte nur: 'Oh, cool, ich habe einen ziemlich guten Vorsprung vor der 18'. Schade, dass ich auf der 18 einen Doppelschlag hatte, aber so ist Golf, und so läuft es eben manchmal."

"Ich hätte den Ball aus dem Rough herausdroppen müssen. Ich dachte, das ist es nicht wert, ehrlich gesagt", sagte Korda. "Ich dachte eher: 'OK, pitche ihn raus und versuche dann, ihn nah an die Fahne zu legen und das Par zu retten'. Aber ich war ein bisschen zu clever mit diesem Pitch." Er fand einen Bunker und der Putt aus knapp drei Metern zum Bogey ging daneben. Das war so ziemlich das Einzige, was nicht nach Kordas Geschmack verlief.

Mit ihren 62 Schlägen stellte sie den olympischen Damenrekord ein, den die Russin Maria Verchenova bei der letzten Runde auf dem Olympic Golf Course in Rio de Janeiro aufgestellt hatte. Alles, was ihr wichtig war, war der Vorsprung von vier Schlägen auf das dänische Duo Nanna Koerstz Madsen und Emily Kristine Pederson sowie auf die Inderin Aditi Ashok.

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Masson steigert sich, Popov verliert 16 Ränge

Schon nach ihrer ersten Proberunde im Kamusigaseki Country Club schätzte Caroline Masson den Olympia-Platz als "anspruchsvoll" ein. Mit guten Schlägen könne man hier aber definitiv tiefe Scores schießen, so die 32-Jährige, die zum zweiten Mal an den Olympischen Sommerspielen teilnimmt, weiter. Von den "guten Schlägen" hatte Masson auf den Front Nine der ersten Runde aber noch nicht so viele. Nach sieben gespielten Löchern lag sie zwei über Par. Auf die ersten Birdies musste Masson bis zur 14, dem letzten Par 5 des Par 71, warten. Mit der 71 und einer folgenden 70 teilt Masson den 24. Rang.

Auch Sophia Popov, die zweite Deutsche im Feld, lag nach 18 gespielten Löchern even Par. Im Vergleich zu ihrer Landsfrau beendete die amtierende Women’s-Open-Siegerin ihre erste Runde aber auf einer positiveren Note. Popov notierte auf der 18 nämlich ihr zweites Birdie des Tages. Auf die 71 ließ Popov dann eine 72 folgen - was sie 16 Positionen bis auf Rang 39 kostete.

Auf dem schwierigen letzten Par 4, auf dem sie in Runde eins noch ihre Par-Runde mit einem Birdie gerettet hatte, benötigte sie diesmal fünf Schläge. Popov: "Ich habe heute einige Leichtsinnsfehler gemacht, sicher auch aufgrund der extrem hohen Temperaturen. Es war unglaublich anstrengend. Morgen muss ich enorm aggressiv spielen, weil ich zwei extrem gute Runden bräuchte, um vorn noch heranzukommen. Dadurch können natürlich Fehler passieren, die einem sonst nicht unterlaufen. Aber bei Olympia geht es nur um die ersten drei Plätze."

Wie schon bei den Herren in der Vorwoche, gibt es auch diesmal keinen Cut. Alle 60 Teilnehmerinnen würden vier Olympia-Runden spielen dürfen, falls nicht aufgrund des Wetters verkürzt werden sollte. Die dritte Runde beginnt am Freitag um 7.30 Uhr Ortszeit (0.30 Uhr MEZ) von den Tees 1 und 10. Am Samstag wird der Start der vierten und letzten Runde nach Plan auf 6.30 Uhr Ortszeit vorgezogen.

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Sebastian Burow

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Freier Redakteur

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