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Tour-Rückblick

Hadleys Husarenritt und Jäger erstklassig

Chesson Hadley erlebt einen Finaltag voller Emotionen und Stephan Jäger erhält offiziell die PGA-Tour-Karte. Der Rückblick aufs Wochenende.

16. August 2021

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In der vergangenen Woche fand sowohl auf der PGA als auch auf der Korn Ferry Tour das jeweils letzte Event der regulären Saison statt. Dies hatte zum einen ein spannendes Rennen um die Tourkarten zur Folge, zum anderen durfte sich ein Deutscher endlich offiziell über den Aufstieg in die erste Liga freuen. Bei den besten Ladies der Welt holten sich einige den letzten Feinschliff für das letzte Major des Jahres. Der Rückblick aufs Wochenende:

PGA Tour


(Kevin Kisner, Photo by Jared C. Tilton/Getty Images)

Wie bei den meisten anderen Turnieren wurde auch bei der Wyndham Championship nur ein Titel vergeben. Gewinner gab es am Finaltag des letzten Events der regulären PGA-Tour-Saison jedoch mindestens zwei. Denn zum einen durfte sich Kevin Kisner nach einem Birdie auf dem zweiten Extra-Loch eines Sechs-Mann-Stechens über seinen insgesamt vierten Karriereerfolg freuen. Zum anderen hatte aber auch Chesson Hadley allen Grund zum Jubeln. Denn der 34-Jährige erzielte in der vierten Runde das erste Hole-in-One seines Lebens. Auf der 146 Meter langen 16 des Sedgefield Country Clubs in Greensboro, North Carolina, landete der US-Amerikaner den perfekten Schlag und freute sich anschließend mit einem Sprung, der ihn nach seiner eigenen Aussage an eine "Baby-Giraffe" erinnerte.

Doch Hadleys Finalrunde hatte noch mehr zu bieten. Als 132. im FedExCup war der Gewinner der Puerto Rico Open 2014 einer der vielen Spieler, die auf die Top 125 in der Saisonwertung schielte, um sich nicht nur einen Platz in den Playoffs zu sichern, sondern auch um die volle Tourkarte für die kommende Saison in der Tasche zu haben. Da Hadley jedoch als geteilter 51. in die Finalrunde ging, standen die Chancen auf eine Verbesserung im FedExCup eher schlecht.

Der vierte Tag bei der Wyndham Championship hatte aber noch jede Menge Positives für den in North Carolina geborenen Profi parat. Dank einer abschließenden 62 (-8) verbesserte sich Hadley nämlich noch auf den geteilten 15. Rang im Turnier. Dieser beeindruckende Husarenritt, inklusive des ersten Hole-in-Ones seiner Karriere, war gleichbedeutend mit einer Punktlandung im FedExCup. Hadley qualifizierte sich als 125. der Saisonwertung für die anstehende Northern Trust Open. "Es fühlt sich einfach so schön an, wenn etwas gutes passiert", so ein emotionaler Hadley nach der ereignisreichen Runde. "Ich bin nicht einfach nur zum Spaß hier. Es ist mein Job und ich liebe es." Dieser Sonntag war definitiv ein guter Tag im Büro.


(Justin Rose, Photo by Jared C. Tilton/Getty Images)

Wie so oft, hieß es auch an diesem Tag in Greensboro: Des einen Freud, des anderen Leid. In diesem Fall nahm Justin Rose die Rolle der tragischen Figur ein. Nicht nur spielte der Engländer, der erst vor wenigen Tagen mit dem Payne Steward Award ausgezeichnet wurde, lange Zeit um den Sieg mit, auch war er nach einem Birdie auf der Zehn virtuell unter die Top 125 des FedExCup vorgerückt. Ein Drei-Putt-Bogey auf der 18 bedeutete jedoch, dass Rose geteilter Zehnter im Turnier wurde und im FedExCup einen Punkt hinter Hadley den 126. Rang belegte. Damit verpasste der ehemalige FedExCup-Champion erstmals in seiner Karriere die Playoffs auf der PGA Tour. Um die volle Spielberechtigung muss sich der 41-Jährige dank seines Sieges beim WGC-HSBC Champions 2018 jedoch frühstens 2024 wieder Gedanken machen.

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Korn Ferry Tour


(Stephan Jäger, Photo by Steve Dykes/Getty Images)

Nun ist es offiziell. Was schon seit einigen Monaten klar war, wurde am Sonntag in Form einer gravierten Plakette in Stein gemeißelt: Stephan Jäger spielt ab der kommenden Saison wieder auf der PGA Tour. Der Deutsche erhielt eine von 25 Tourkarten, die nach der Pinnacle Bank Championship, dem letzten Turnier der regulären Korn-Ferry-Tour-Saison, vergeben wurden. Und Jäger war drauf und dran, seinen dritten Titel in der Spielzeit 2020/21 zu holen. Der 32-Jährige ging nämlich als Führender in den Finaltag und wäre mit einem Triumph mit dem Rekordsieger Jason Gore (insgesamt sieben Titel auf der KFT) gleichgezogen. Mit drei über Par nach zehn gespielten Löchern verspielte Jäger aber seine gute Ausgangsposition und so musste er sich nach einer 71er-Finalrunde (Par) mit dem geteilten vierten Rang begnügen.

Der gebürtige Münchner, der sich inzwischen mit seiner Frau in Chattanooga, Tennessee, niedergelassen hat, baute seine Führung in der Saisonwertung dank des elften Top-Ten-Ergebnisses der Saison weiter aus und qualifizierte sich damit äußerst souverän für die erste Liga. Für Jäger, der in dieser Spielzeit zwei Turniere gewann, markierte dieser Erfolg den dritten PGA-Tour-Aufstieg seiner Karriere. Doch die Zeit auf der Korn Ferry Tour ist nach der vergangenen Woche in Omaha, Nebraska, noch nicht vorbei. In dieser Woche beginnen nämlich die Finals, die über drei Turniere andauern und nach denen weitere 25 Tourkarten vergeben werden. Für Jäger geht es bei diesen drei Finalevents darum, seine Führung in der Gesamtwertung zu verteidigen, um in der kommenden Saison mit dem bestmöglichen Status auf der PGA Tour abzuschlagen. Und die Einstellung von Gores Titelrekord steht natürlich auch noch auf der Agenda des Deutschen.

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Women’s Scottish Open


(Esther Henseleit, Photo by David Cannon/Getty Images)

Nach zwei eher durchschnittlichen Wochen bei der Evian Championship und dem ISPS Handa World Invitational, konnte Esther Henseleit beim letzten Test vor der Women’s British Open nun endlich an ihre starke Form aus den USA anknüpfen. Bei der Women’s Scottish Open glänzte die 22-Jährige mit einer 66 (-6) am Sonntag und sprang damit bis auf den geteilten siebten Rang vor. Dies war bereits ihr viertes Top-15-Ergebnis bei ihren letzten sechs Starts auf der LPGA Tour. In der Saisonwertung, dem Race to CME Globe, hatte dieses Resultat eine Verbesserung auf den 39. Rang zur Folge. Damit ist Henseleit aktuell die beste Deutsche im LPGA-Ranking, einen Platz vor Sophia Popov, die in der kommenden Woche versuchen wird, ihren Titel bei der Women’s British Open zu verteidigen.

Den langersehnten ersten Titel auf der LPGA Tour sicherte sich die US-Amerikanerin Ryann O’Toole. Auf dem erst im vergangenen Jahr eröffneten Dunbarnie Links im schottischen Fife überzeugte die 34-Jährige mit einer fehlerfreien 64 (-8) am Finaltag und beendete damit die schier endlos wirkende Serie von 227 Starts ohne Erfolg. "Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich schockiert bin und die Tränen erst später kommen, wenn ich es langsam realisiere", so O’Toole, die die Woche bei insgesamt 17 unter Par und drei Schlägen vor Lydia Ko beendete, die ihrerseits eine 63 am Finaltag spielte und damit einen neuen Platzrekord aufstellte.


(Ryann O'Toole, Photo by David Cannon/Getty Images)

Vor diesem Titelgewinn hatte O'Toole noch mit dem Gedanken gespielt, nach dieser Saison ihre Karriere zu beenden, um sich auf die Gründung einer Familie zu konzentrieren. Diese Pläne könnten nach dieser Woche über Bord geworfen werden. "Ich weiß nicht, ob ich jetzt mit Golf aufhören kann." Nun steht jedoch erstmal das Zelebrieren des ersten Titels im Vordergrund. Lang genug musste O’Toole auf diesen Moment warten.

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European Tour


(Calum Hill, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Ganz so lang wie O’Toole musste Calum Hill nicht auf seinen ersten Titel auf der European Tour warten. Der Schotte, der erst seit 2017 Pro ist und 2019 noch auf der zweitklassigen Challenge Tour unterwegs war, klopfte in den vergangenen Monaten jedoch schon häufiger an der Siegertür. Drei Mal beendete er in dieser Saison ein European-Tour-Event unter den besten Fünf. Bei der Cazoo Classic ging er nun die zweite Woche in Folge in der letzten Gruppe in den Finaltag und dieses Mal durfte er endlich jubeln. Eine starke 67 (-5) im London GC in Kent reichte aus, um sich mit einem Schlag Vorsprung auf Alexander Levy durchzusetzen und sich im Alter von 26 Jahren den Siegerscheck in Höhe von knapp 190.000 Euro zu sichern. Nach Grant Forrest, der in der vergangenen Woche bei der Hero Open erfolgreich war, war Hill der zweite Schotte in Folge, der auf der European Tour gewinnen konnte. Dies passierte zuletzt im August 2012.

Aus deutscher Sicht erwischten Maximilian Kieffer und Marcel Siem die beste Woche in England. Das Duo beendete die Cazoo Open auf dem geteilten 21. Rang bei -9. Während Siem überhaupt erst sein fünftes European-Tour-Event in dieser Saison spielte, war es für Kieffer das beste Resultat seit seinem zweiten Rang bei der Gran Canaria Lopesan Open Ende April.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour Champions, Shaw Charity Classic: Bernhard Langer & Alex Cejka T16
  • Women's Scottish Open: Esther Henseleit T7, Karolin Lampert T22, Olivia Cowan 63. und Sophia Popov, Laura FünfstückLeonie Harm CUT, Caroline Masson WD
  • European Tour, Cazoo Classic: Marcel Siem & Maximilian Kieffer T21 und Marcel Schneider CUT
  • Ladies European Tour, Aramco Team Series Sotogrande: Team Lampert 6., Team Fünfstück T22 und Team Cowan 29.
  • Challenge Tour, Made in Esbjerg Challenge: Velten Meyer T28, Dominic Foos T39, Hurly Long T57, Allen John T60, Yannik Paul T66, Thomas Rosenmüller 70. und Alexander Knappe, Hinrich Arkenau, Jonas Kölbing, Max Rottluff & Philipp Mejow CUT, Julian Kunzenbacher WD
  • Ladies Access Series, Anna Nordqvist Vasteras Open: Verena Gimmy T9, Luisa Dittrich 21. und Sandy Voss CUT
  • Korn Ferry Tour, Pinnacle Bank Championship: Stephan Jäger T4
  • Symetra Tour, Four Winds Invitational: Sophie Hausmann T21 und Isi Gabsa T29

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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