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Ryder Cup

USA dominiert Tag eins

Das US-amerikanische Team erspielt sich am ersten Tag des 43. Ryder Cups eine historische Führung gegen die Europäer.

25. September 2021

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Geht es nach der offiziellen Weltrangliste, so spielt in dieser Woche das beste Ryder-Cup-Team jemals. Im Durchschnitt belegen die US-amerikanischen Spieler in Whistling Straits nämlich Rang 8,9 im OWGR - Rekord. Geht es nach dem ersten Tag beim 43. Ryder Cup, so konnte genau diese Statistik bestätigt werden. Denn seitdem man gegen Kontinentaleuropa antritt, führte man nach den ersten beiden Sessions noch nie so deutlich wie nach den vier klassischen Vierern und den vier Bestball-Matches am Freitag. In Zahlen: 6 zu 2.  

Bereits der Vormittag stand ganz im Zeichen der Roten. Nur eine Partie ging an die Europäer. Die restlichen drei Duelle wurden dem US-amerikanischen Team gutgeschrieben. Mit einer komfortablen 3-zu-1-Führung traf man sich also zum Mittagessen und besprach das weitere Vorgehen für den Freitagnachmittag, der in der Vergangenheit von den Europäern dominiert wurde. Die kombinierte Bilanz der vergangenen drei Ryder Cups in dieser Session lautet 10,5 zu 1,5 zugunsten der Europäer. 

Doch an diesem Tag sollte alles anders sein. Allen voran Dustin Johnson und Tony Finau lochten ihre Putts nahezu nach Belieben. "Es ist immer schön, einen DJ [Dustin Johnson] an der Seite zu haben, der frei aufspielt und großartiges Golf spielt", so Johnsons Partner Xander Schauffele nach einem 2-und-1-Erfolg gegen Paul Casey und Bernd Wiesberger. Schon früh entwickelte sich das Match in die Richtung der US-Amerikaner, doch als man aus europäischer Sicht 3down nach fünf Löchern lag, sammelte man sich und bot den souverän aufspielenden Gegnern die Stirn. Vor allem Wiesberger hielt bei seinem Ryder-Cup-Debüt gut dagegen und notierte wichtige Birdies. Ein Par des Österreichers auf der anspruchsvollen 17, einem langen Par 3 entlang der Küste, reichte letztlich aber nicht aus, um das Match auf die 18 zu retten. Für Casey war es bereits die zweite Niederlage, nachdem der Engländer am Vormittag an der Seite von Viktor Hovland 3 und 2 verlor. 

Bereits vor dem eigentlich ersten Match des Nachmittags war die Partie zwischen Harris English/Tony Finau und Rory McIlroy/Shane Lowry entschieden. Erneut kam McIlroy, der seit dem Ryder Cup 2010 keine Session aussetzte, etwas unter die Räder, nachdem er bereits im klassischen Vierer mit Ian Poulter 5 und 3 unterlag. Im Bestball kam die nordirisch-irische Paarung, die bei den Olympischen Spielen gemeinsam unter der irischen Flagge an den Start gingen, nicht gegen die Birdie-Power von Finau an. Vier Birdies notierte der 32-Jährige, der seinen zweiten Ryder Cup spielt. "Tony hat unglaublich geputtet", schwärmte Spielpartner English, der ebenfalls ein Birdie zum deutlichen Sieg beitrug. Für McIlroy bedeutete diese Niederlage das erste Mal überhaupt, dass er an einem Ryder-Cup-Tag beide Matches verlor. 

Nach diesen beiden Entscheidungen durfte Europas Kapitän Padraig Harrington durchaus Angst und Bange werden angesichts der starken Vorstellung der US-Amerikaner, die von Steve Stricker angeführt werden. Doch auf einen Mann scheint sich der Ire in dieser Woche verlassen zu können: Der Weltranglistenerste Jon Rahm wirkte am Freitag von allen Europäern am stabilsten und brachte nach dem Punktgewinn am Vormittag einen weiteren halben Punkt nach Hause. An der Seite von Tyrell Hatton bot man sich ein äußerst spannendes Duell gegen Scottie Scheffler/Bryson DeChambeau, bei dem es gegen Ende der Partie so aussah, als könne USA hier den nächsten vollen Punkt klarmachen. Dank eines herausragenden Birdies des Engländers Hatton auf der 18. Bahn konnte man auf europäischer Seite aber nochmal durchatmen. 

Zu einem europäischen Sieg am Nachmittag reichte es trotz einer zwischenzeitlich komfortablen Führung Tommy Fleetwood und Viktor Hovland im letzten Match des Tages aber nicht mehr. 3auf lag man nach acht gespielten Löchern, ehe die US-Amerikaner Justin Thomas und Patrick Cantlay einen Gang hochschalteten und schließlich mit einem Eagle auf der 16 auf A/S stellten. Zwei abschließende Pars bedeuteten die nächsten geteilten Punkte für beide Teams. Auch wenn man bei Europa den ersten Tag auf einem leicht positiven Momentum abschließen konnte, wird man am Samstag ein anderes Gesicht zeigen müssen. Ansonsten könnte der 43. Ryder Cup schon vor den Einzeln entschieden sein. Dies werden Harrington und seine Mannen natürlich verhindern wollen. Auch wenn die Gegner womöglich die stärksten Kontrahenten sind, die ihnen jemals gegenüberstanden.

Hier geht es zu den Paarungen am Samstagvormittag >>>

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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