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Ryder Cup

Europa braucht ein Wunder

Am zweiten Tag des 43. Ryder Cups macht die USA dort weiter, wo sie am Freitag aufhörten. Die Europäer können bislang nicht mithalten.

25. September 2021

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2012 drehte Europa ein 6 zu 10 vor den Einzeln zu einem denkwürdigen Sieg, der als "Wunder von Medinah" in die Ryder-Cup-Geschichtsbücher eingehen sollte. Neun Jahre später - erneut auf US-amerikanischem Boden - benötigt man vermutlich ein noch größeres Wunder, soll in Whistling Straits die Titelverteidigung gelingen. Denn schon nach den klassischen Vierern am Samstagvormittag läuft Europa einem Sechs-Punkte-Rückstand hinterher. Wie schon am ersten Tag, dominierten die US-Amerikaner auch an Tag zwei beim Heimspiel und bauten ihren Vorsprung weiter aus. Drei der vier Matches an einem erneut traumhaften Morgen am Lake Michigan gingen an die Favoriten in rot.  

Einzig das spanische Duo, das von Padraig Harrington als erstes auf den Platz geschickt wurde, brachte einen Punkt nach Hause. Dabei ging es für Jon Rahm und Sergio Garcia denkbar ungünstig los. Ihre Gegner Brooks Koepka/Daniel Berger lagen 3auf nach drei gespielten Löchern, kassierten gegen Ende der Front Nine aber drei Lochverluste und so ging die Begegnung A/S auf die hinteren Neun. Das Momentum war zu diesem Zeitpunkt längst bei den Spaniern, die bereits am Freitagvormittag überzeugten und ihr Match gewannen. Dank vier Lochgewinnen zwischen den Löchern zwölf und 17 besiegte man Koepka/Berger mit 3 und 1. Alleine Rahm holte damit aus drei Einsätzen 2,5 Punkte. Seine Kollegen konnten bislang aber nur einen weiteren halben Punkt hinzufügen und der kam am Freitagnachmittag.  

Der Samstagvormittag war nämlich abgesehen von Match eins ganz klar in roter Hand. Dustin Johnson und Collin Morikawa führten ab der ersten Bahn und bezwangen Paul Casey/Tyrrell Hatton mit 2 und 1. Daran änderte auch eine eingelochte Annäherung an der 14 von Casey nichts. Das Eagle sollte nicht mehr als ein Strohfeuer sein. Johnson gewann damit alle seine drei Matches.  

Deutlich besser sah aus europäischer Sicht lange Zeit das dritte Match des Tages aus. Dort kämpften die Rookies Viktor Hovland und Bernd Wiesberger gegen die eingespielte Paarung bestehend aus Justin Thomas und Jordan Spieth. Früh hatten die Europäer einen komfortablen Vorsprung von 3auf und schienen die Angelegenheit im Griff zu haben. Zwei Bogeys auf den Löchern sieben und acht brachten die US-Amerikaner aber wieder ran und dann entwickelte sich ein spannendes Hin und Her auf den Back Nine - mit dem besseren Ende für Thomas/Spieth. Drei US-amerikanische Lochgewinne hintereinander (14 bis 16) waren so etwas wie der Nackenschlag für Wiesberger und Hovland, die auf der 18 noch eine letzte Chance hatten, das Match zu teilen, nach einem gepullten zweiten Schlag vom Österreicher, der sich bis dato überzeugend präsentierte, aber 2auf unterlagen. 

Im vierten Match versuchten sich ein zweites Mal bei diesem Ryder Cup Lee Westwood und Matthew Fitzpatrick. Das englische Duo hatte aber erneut das Nachsehen. Dieses Mal ging es gegen Xander Schauffele und Patrick Cantlay, die bislang in jeder Session zum Einsatz kamen. Das US-amerikanische Duo konnte schon am Freitagvormittag souverän mit 5 und 3 gewinnen und ließ auch am Samstagvormittag nur wenig Zweifel an einem nächsten Punktgewinn. Trotz zwischenzeitlichen Rückstands auf den Front Nine feierte man letztlich einen souveränen 2-und-1-Erfolg. Damit erhöhte die USA ihre Führung auf 9 zu 3.  

Am Samstagnachmittag stehen weitere vier Matches im Bestball-Format auf dem Programm. Folgende Paarungen schicken Steve Stricker und Padraig Harrington auf den Platz. Das Wunder von Whistling Straits müsste für die Europäer schon jetzt erste Formen annehmen, ansonsten ist der Rückstand am Sonntag nicht mehr aufzuholen. 

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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