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Tour-Rückblick

Playoff-Fluch besiegt und Rekord aufgestellt

Bernhard Langer gewinnt sein 42. Turnier auf der PGA Tour Champions und stellt damit einen neuen Altersrekord auf. Der Rückblick aufs Wochenende.

25. Oktober 2021

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Auf der Jagd nach seinem sechsten Charles Schwab Cup standen Bernhard Langer vor der Woche noch drei wichtige Playoff-Events bevor. Er war der Gejagte und wird dies auch mindestens bis zum Finale bleiben. Denn der deutsche Hall of Famer tat am Wochenende das, was er auf der PGA Tour Champions schon mehr als 40 Mal schaffte - ein Turnier gewinnen. Der Rückblick:

PGA Tour Champions

Im März 2008 spielte Bernhard Langer sein erstes Playoff auf der PGA Tour Champions. Der Deutsche war ein frisches Gesicht auf der Seniorentour, holte im Vorjahr seinen ersten Titel als Rookie und lag bei der damaligen Toshiba Classic gleichauf mit Jay Haas nach drei Runden. Langer gewann sein erstes Playoff dank eines Birdies auf dem siebten Extra-Loch und durfte sich damit zweimaliger PGA-Tour-Champions-Sieger nennen. Gut 13 Jahre später ist der zweifache Masters-Sieger der zweiterfolgreichste Senior aller Zeiten und bei der Dominion Energy Charity Classic spielte er bereits sein 16. Playoff auf der Tour. Bis 2017 war Langers Bilanz noch eine positive (6 zu 4). Doch seit 2018 legte sich so etwas wie ein Playoff-Fluch über den Deutschen.

Langer ging bei fünf Stechen in Folge nicht als Sieger hervor - zuletzt bei der Charles Schwab Series 2020. Bei der Dominion Energy Charity Classic sollte dieser Fluch sein Ende finden. Mit einem Gesamtergebnis von 14 unter Par teilten sich Langer und der US-Amerikaner Doug Barron die Führung und so ging es zurück auf die 18, wo zuvor beide Spieler ein Birdie notierten. Das abschließende Par 5 war die ganze Woche über das einfachste Loch im Country Club of Virginia. Im direkten Duell verpassten beide das Grün mit ihrem Zweiten und nach jeweils soliden Chips, sah alles danach aus, als würde ein weiteres Birdie nötig sein, um die Titelchance zu wahren. Barrons Putt lippte jedoch aus und so standen Langer Tor und Tür offen zu seinem 42. Sieg auf der PGA Tour Champions.

Der entscheidende Putt fiel, Langer beendete sein Playoff-Trauma und am wichtigsten von allem: Der fünfmalige Gewinner des Charles Schwab Cups befindet sich dank dieses Erfolges auf einem sehr guten Weg, zum sechsten Mal den Titel des Saisonbesten entgegen zu nehmen. Mit nur noch zwei Turnieren zu spielen, führt Langer die Wertung souverän an und zeigte bereits vor dem Sieg in Virginia konstant gute Leistungen. Die Konkurrenz um Jim Furyk, Ernie Els und Miguel Angel Jiménez muss sich also ordentlich strecken, um den 42-maligen Turniersieger einzuholen. "Dies war ein sehr besonderer Sieg für mich", so Langer, der vor diesem Erfolg das letzte Mal im März 2020 siegreich war. "Ich habe schon lange Zeit auf ihn gewartet und ich war einige Male sehr nah dran, was in gewisser Weise frustrierend und enttäuschend war."

Im Alter von 64 Jahren ging er zudem als ältester Sieger der PGA Tour Champions aller Zeiten in die Geschichte ein. Die Dominion Energy Charity Classic gewann Langer bereits zum zweiten Mal nach 2017 und zum Rekordsieger Hale Irwin (45) fehlen ihm nur noch drei Titel.

Als Zehnter des Charles Schwab Cup qualifizierte sich Alex Cejka ebenfalls ohne Probleme für die letzten drei Events der offiziellen Saison. Nach Runden von 68, 70 und 71 Schlägen beendete der zweimalige Major-Sieger des Jahres die Dominion Energy Charity Classic auf dem geteilten 16. Rang. Seinen Platz unter den Top Ten des Saisonrankings verlor Cejka an den Unterlegenen im Playoff, Doug Barron. Phil Mickelson, der als Titelverteidiger antrat, wurde geteilter 47. bei even Par.

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European Tour

Jeff Winther erlebte einen durchaus aufregenden Sonntag auf Mallorca. Nicht nur ging er als Führender in den Finaltag der Mallorca Golf Open. Bevor er überhaupt zur Runde antreten konnte, mussten er und seine Frau aus dem Badezimmer befreit werden, in das sich die beiden eingeschlossen hatten. "Unser kleines Mädchen Nora, sechs Jahre alt, musste los und jemanden an der Rezeption finden, um unsere Tür aufzubrechen", so der Däne über den Vorfall am Morgen. 45 Minuten war das Paar im Bad eingeschlossen. "Ich dachte mir: 'Gott, bitte nicht heute, nicht am Sonntag; du führst dieses Event an und vielleicht kommst du nicht rechtzeitig zur Tee Time.' Welch ein Morgen."

Der Tag des Dänen sollte aber einen erfreulichen Verlauf nehmen. Zwar blieb er in der Finalrunde even Par und ließ der Konkurrenz damit noch eine Gelegenheit, um aufzuschließen, jedoch reichte das Gesamtergebnis von 15 unter Par, um erstmals auf der European Tour zu gewinnen. Die Lokalmatadoren Pep Angles und Jorge Campillo teilten sich Rang zwei mit Sebastian Soderberg.

Eine weitere richtig starke Woche erwischte Matti Schmid, der mit einem Resultat von neun unter Par geteilter Elfter wurder. Für das Talent vom GC Herzogenaurach war es das dritte Top-15-Ergebnis bei seinen vergangenen vier Starts auf der European Tour. Im Race to Dubai ging es für den 23-Jährigen damit vor auf Rang 112. Martin Kaymer wurde geteilter 34. bei -4 und rutschte auf Rang 45 in der Saisonwertung ab.

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Challenge Tour

Die Challenge Costa Brava auf dem Empordà Golf Linkskurs bei Girona fand bereits am Samstag in Daniel Hillier ihren Sieger. Neben dem Ausgang vom Turnier selbst, stand aber insbesondere das Rennen um die Plätze in den Top 45 im Saisonranking im Vordergrund. Diese qualifizierten sich nämlich für das Saisonfinale auf Mallorca, wo wiederum die Top 20 im Road to Mallorca eine Spielberechtigung für die European Tour erhalten. Aus Deutschland qualifizierten sich vier Spieler für das letzte Event der regulären Saison. Alexander Knappe schaffte es als 47. knapp nicht, während Matti Schmid als 50. ebenfalls nicht viele Punkte fehlten.

Seine European-Tourkarte sicher hat bereits Marcel Schneider, der in Girona geteilter Fünfter wurde und damit als Siebter nach Mallorca reist. Auf Rang 14 und 15 im Road to Mallorca folgen Marcel Siem sowie Hurly Long und auch Yannik Paul hätte als 19. aktuell die Spielberechtigung für Liga eins in der Tasche. Paul teilte sich bei der Challenge Costa Brava Rang acht unter anderem mit Dominic Foos und machte damit zwei Plätze in der Gesamtwertung gut. Für Foos war es die beste Platzierung auf der Challenge Tour seit der Rolex Trophy 2017. Für den Sprung unter die Top 45 fehlten am Ende aber knapp 17.000 Punkte. Für den ehemaligen Sieger auf der Challenge Tour wäre also ein zweiter Rang im Empordà Golf nötig gewesen. Den sicherte sich aber der Däne Marcus Helligkilde, der durch diese Top-Platzierung auf Rang drei im Road to Mallorca vorrückte und damit um den Gesamtsieg kämpft. Bis es aber zum Höhepunkt der Saison geht, legt die Challenge Tour zunächst eine kurze Pause ein.

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LPGA Tour

Am Wochenende wurde koreanische LPGA-Geschichte geschrieben. Und nirgendwo hätte es einen geeigneteren Ort geben können als in dem Golf-verrückten Land selbst. Die BMW Ladies Championship fand in Busan statt und die aktuell beste Spielerin aus Korea wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte Titel Nummer 200 für ihr Land. Jin Young Ko holte den elften Sieg ihrer Karriere und ist damit die vierterfolgreichste koreanische LPGA-Spielerin überhaupt. In Busan setzte sie sich gegen ihre Landsfrau Hee Jeong Lim durch, die als Führende in den Finaltag ging. Ko glänzte aber mit einer 64 (-8) zum Abschluss und gewann dank eines Birdies auf dem ersten Extra-Loch ihr zweites Turnier in Folge. Sowohl in der Saisonwertung als auch in der Weltrangliste ist sie damit die Nummer eins. Eine mehr als würdige Geschichtsschreiberin ihres Landes.

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PGA Tour

Auch bei den Herren wurde ein Heimsieg bejubelt: Hideki Matsuyama gewann die Zozo Championship vor heimischem Publikum in Japan und sicherte sich damit PGA-Tour-Titel Nummer sieben. Sein sechster Sieg erfolgte beim Masters im April, als Matsuyama als erster japanischer Mann ein Major gewinnen konnte. Der 29-Jährige ist nicht nur der erfolgreichste japanische Golfer PGA-Tour-Golfer aller Zeiten. Ihm fehlt auch nur noch ein Sieg, um mit K.J. Choi gleichzuziehen, dem besten PGA-Tour-Spieler Asiens. Der deutliche Erfolg im Accordia Golf Narashino CC in Chiba kam durchaus überraschend, verpasste Matsuyama noch bei seinen vergangenen beiden Starts auf der Tour die Top 50. Bei der Zozo Championship auf heimischem Boden dominierte er aber nach Belieben und hatte nach vier Runden unter Par fünf Schläge Vorsprung auf Cameron Tringale und Brendan Steele. Im FedExCup der noch jungen Saison ging es dadurch vor auf Rang drei.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • LPGA Tour, BMW Ladies Championship: Esther Henseleit T30
  • European Tour, Mallorca Golf Open: Matti Schmid T11, Martin Kaymer T34, Nicolai von Dellingshausen T54 und Max Schmitt, Bernd Ritthammer Marcel Siem CUT
  • PGA Tour Champions, Dominion Energy Charity Classic: Bernhard Langer 1. und Alex Cejka T16
  • Challenge Tour, Challenge Costa Brava: Marcel Schneider T5, Dominic Foos & Yannik Paul T8, Hurly Long T16, Alexander Knappe T22, Max Rottluff T29, Hinrich Arkenau T52 und Freddy Schott, Allen John & Velten Meyer CUT
  • LET Access Series, Santander Golf Tour Barcelona: Helen Briem T2, Patricia Isabel Schmidt & Verena Gimmy T10, Luisa Dittrich T40, Carolin Kauffmann T48 und Sandy Voss & Maria Theresa Licka CUT
  • Symetra Tour, LPGA and Symetra Tour Qualifying Tournament Stage II: Polly Mack T13, Helen Kreuzer T85, Greta Isabella Völker T115 und Leonie Harm T163

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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