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Tour-Vorschau

Jetzt zählt's: Deutsche im Finalmodus

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Saisonfinale auf der Challenge Tour und einer möglichen Vorentscheidung bei den Champions.

03. November 2021

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Die meisten Touren sind in dieser Woche wieder im Einsatz und so langsam wird es richtig ernst. Die Challenge Tour vergibt auf Mallorca ihre Tourkarten und auf der PGA Tour Champions könnte Bernhard Langer alles klar machen. Zudem steht auf der Ladies European Tour eine Vorentscheidung bevor. Die Vorschau:

Challenge Tour


(Marcel Schneider, Photo by Octavio Passos/Getty Images)

Nach einer, im Vergleich zum Vorjahr, langen Saison auf der Challenge Tour mündet das Rennen um die Tourkarten für die European Tour im Grand Final auf Mallorca. Die besten 45 der Rangliste qualifizierten sich für eben jenes Finale, nach dessen Ende am Sonntag 20 Spieler mit einer Spielberechtigung für die erste Liga belohnt werden. Da die bis hierhin gesammelten Punkte nicht zurückgesetzt werden, stehen bereits einige Namen fest, die nicht mehr aus den Top 20 zu verdrängen sind. Theoretisch hat aber jeder der antretenden Spieler noch eine Chance auf eine der begehrten European-Tour-Karten.

Zu ersterer Kategorie von Spielern gehört auch Marcel Schneider, der als Siebter ins Finale geht und das trotz nur zehn gespielter Turniere in dieser Saison. Nur Wilco Nienaber, 24. mit sechs Starts, weist noch weniger Teilnahmen auf. Für Schneider fand damit ein schwieriges Jahr in Liga eins, für die er sich als Zweitplatzierter der vergangenen Challenge-Tour-Saison qualifizierte, ein Happy End, das er einem Kurswechsel zu verdanken hat. Denn als der 31-Jährige feststellte, dass er aufgrund der ausbleibenden Top-Ergebnisse bei den wenigen Turnieren auf der European Tour, die er mit seiner Kategorie mitspielen durfte, nicht genügend Punkte für das Race to Dubai sammelt, entschied er sich kurzerhand zurück auf die Challenge Tour zu gehen. Mit zwei Siegen, einem zweiten Rang sowie zwei weiteren Top-Ten-Ergebnissen behauptete sich Schneider schnell in den Top Ten des Road to Mallorca. Folglich geht er nun mit einem klaren Ziel ins Finale: "Ich will die Saison mit einem Sieg abrunden." Dies wäre gleichbedeutend mit der Kategorie 13 auf die European Tour, die Schneider mehr Starts garantieren würde.


(Hurly Long, Photo by Valerio Pennicino/Getty Images)

Weniger im Angriffs- als vielmehr im Verteidigungsmodus dürften sich die weiteren drei deutschen Starter auf Mallorca befinden. Denn sowohl bei Marcel Siem (14.) und Hurly Long (15.) als auch bei Yannik Paul (19.) geht es in erster Linie darum, die Position in den Top 20 zu halten. Daher gab Siem auch eine eher defensive Marschrichtung vor: "Ich werde jetzt hier nicht auf Sieg spielen - das wäre Harakiri. Ich komme nicht von hinten und muss eigentlich nur verteidigen. Deswegen will ich einfach eine konstante Woche spielen und dann sehen wir weiter." An der Konstanz mangelte es Siem seit Juni jedenfalls nicht. Der 41-Jährige erreichte zwischenzeitlich elf Cuts in Folge, darunter ein Sieg in Frankreich, ein geteilter 15. Rang bei der Open Championship und drei weitere Top-15-Ergebnisse auf der European Tour. Kann der viermalige European-Tour-Sieger an diese Form anknüpfen, sieht man den Ratinger kommende Saison wieder häufiger auf der großen Bühne.

Long hat noch eine Rechnung mit dem Grand Final offen. Im vergangenen Jahr wurde er nämlich noch auf der Zielgeraden von den begehrten Plätzen - 2020 wurden aufgrund der Corona-Saison nur fünf Karten vergeben - verdrängt und musste daher eine weitere Spielzeit auf der Challenge Tour dranhängen. Doch auch 2021 lief bislang äußerst vielversprechend. Ein zweiter Rang sowie fünf weitere Top-Ten-Ergebnisse stehen in Longs Bilanz. In der vergangenen Saison beendete er das Mallorca-Finale, das zum zweiten Mal in Folge im T Golf & Country Club bei Palma stattfindet, auf dem geteilten 21. Rang. Eine Top-15-Platzierung sollte es in dieser Woche schon werden, um kein unangenehmes Déjà-vu zu erleben. Immerhin ist das Grand Final mit 450.000 Euro das mit Abstand höchstdotierte Event der Saison. Entsprechend viel kann man in der letzten Woche noch gewinnen oder eben verlieren.


(Yannik Paul, Photo by Octavio Passos/Getty Images)

Den größten Druck aus dem deutschen Quartett dürfte Paul verspüren. Als 19. der Gesamtwertung befindet er sich soeben noch am European-Tour-Ufer. Die Strömung dürfte jetzt aber nochmals kräftig zunehmen, trennen Paul nicht einmal 1.000 Punkte von Platz 21. Kann man den Worten des 27-Jährigen aber Glauben schenken, so geht er äußerst positiv in das vielleicht wichtigste Turnier seiner bisherigen Profikarriere: "Ich kam am Anfang der Saison nur über Einladungen in die Turniere und da habe ich dann sehr gut gespielt. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich vor dem Finale eine gute Chance auf die European-Tour-Karte habe, hätte ich das natürlich unterschrieben." Paul ist also schon jetzt sehr zufrieden mit seinem ersten Jahr auf der Challenge Tour. Zurecht. Bei sechs von 19 Starts erreichte er ein Top-Ten-Ergebnis. Folgt Nummer sieben, ist der direkte Durchmarsch in Liga eins garantiert.

Mit einem Siegerpreisscheck in Höhe von 78.000 Euro haben theoretisch noch zwölf Spieler eine Chance auf den Gesamtsieg. Darunter eben auch Schneider und der Österreicher Lukas Nemecz, der vor dem Finale Rang neun belegt. Der Führende im Ranking ist der Spanier Santiago Tarrio, der zwei Turniere in dieser Saison gewinnen konnte. Gut 7.000 Punkte dahinter folgt Ricardo Gouveia aus Portugal. Der 30-Jährige konnte das Grand Final bereits 2015 einmal gewinnen und wird als Top-Favorit in dieser Woche gehandelt. Neben ebenfalls zwei Saisonsiegen spricht zudem seine aktuelle Form für ihn. Bei der Challenge Costa Brava vor zwei Wochen wurde Gouveia Dritter.

PGA Tour Champions


(Bernhard Langer, Photo by Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images)

Zwei Wochen trennen Bernhard Langer noch von seinem sechsten Gewinn des Charles Schwab Cup. Wenn alles in seine Richtung läuft, könnte die Vorentscheidung bereits bei der TimberTech Championship in dieser Woche fallen. Das vorletzte Event der Saison 2020/21 hält nämlich 610.000 Punkte für den Sieger bereit. Langers Vorsprung im Charles Schwab Cup beträgt aktuell knapp 570.000 Punkte auf Jim Furyk. Und der Deutsche reist nach seinem jüngsten Triumph, dem 42. Titel seiner PGA-Tour-Champions-Karriere, als Favorit nach Florida. Der 64-Jährige gewann die Dominion Energy Charity Classic und beendete damit sein viertes Event in Folge in den Top Ten. Hinzukommt, dass Langer nur 15 Minuten vom dieswöchigen Austragungsort in Boca Raton lebt und hier bereits etliche Erfolge feierte. 2010 und 2019 gewann er in Broken Sound und drei Mal wurde er Zweiter - zuletzt 2020, als Darren Clarke den Titel holte.

Langers Verfolger wissen also, worauf sie sich in dieser Woche einstellen müssen. Nicht unwahrscheinlich, dass sie mindestens eines der beiden ausbleibenden Turniere gewinnen müssen, wollen sie den Hall of Famer noch einholen. Furyk spielte jedenfalls zuletzt auf allerhöchstem Niveau, verlor aber trotz drei Top Tens in Folge Boden auf den Deutschen. Im vergangenen Jahr teilte sich der US-Amerikaner mit Langer Rang zwei bei diesem Event. Ein direktes Duell der beiden besten Spieler der bisherigen Saison brächte jedenfalls eine Menge Würze mit sich. Ernie Els, Dritter im Charles Schwab Cup, fehlte es in den vergangenen Wochen etwas an der Konstanz. Auch wenn die jüngsten Ergebnisse - zwei Mal Top Fünf bei den vergangenen drei Starts - ihm die Tür zum Gesamtsieg noch einen Spalt weit offenhielten, ist der Südafrikaner in dieser Woche gefordert. Ein Sieg ist im Anbetracht seines Rückstands von mehr als 800.000 Punkten auf Langer fast schon Pflicht.


(Alex Cejka, Photo by Lee Coleman/Icon Sportswire via Getty Images)

Alex Cejka spielt zum ersten Mal die TimberTech Championship. Logisch - immerhin gab der 50-Jährige erst im Februar sein Debüt auf der PGA Tour Champions. Nach der damaligen Woche war er noch 113. im Charles Schwab Cup. Zwei Turniere vor Ende der Saison liegt er nun auf Rang elf. Und das nach nur gespielten 17 Turnieren. Zum Vergleich: Langer nahm in dieser Super-Saison bereits an 37 Turnieren teil. Aber wer die ersten zwei Majors des Jahres gewinnt, kann eben auf einer guten Basis aufbauen. Und dies tat Cejka. Die aktuelle Form stimmt auch mit vier Top-20-Resultaten in Serie. Der gebürtige Tschechoslowake wird also auch in dieser Woche wieder oben mitmischen wollen.

LET und European Tour


(Atthaya Thitikul, Credit: Mark Runnacles / LET, Flickr)

Sowohl auf der Ladies European Tour als auch auf der European Tour steht in dieser Woche das drittletzte Event der Saison auf dem Programm. Für die Damen geht es nach Saudi-Arabien, wo das erste von zwei Turnieren im Royal Greens Golf & Country Club ansteht. Den Anfang macht das Aramco Saudi Ladies International, das mit einer Million US-Dollar dotiert ist und einige europäische Solheim-Cup-Stars anlockt. So schlagen unter anderem die dreimalige Major-Siegerin Anna Nordqvist sowie die Titelverteidigerin Emily Kristine Pedersen im saudischen Königreich ab. Auch wenn noch jede Menge Punkte in dieser Saison vergeben werden, könnte das Rennen um die Order of Merit bereits in dieser Woche entschieden werden. Die Thailänderin Atthaya Thitikul spielte ein phänomenales Jahr und führt aktuell mit 1.447 Punkten Vorsprung. Beträgt dieser Abstand auch nach dem 72-Löcher-Event noch mehr als 1.000 Punkte, ist der Teenagerin der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen.

Auf der European Tour liegt der Fokus in dieser Woche weniger auf dem Gesamtsieger, sondern vielmehr auf die Plätze um Rang 120. Diese haben nämlich die Tourkarte für die kommende Saison sicher und mit nur zwei Top-Ten-Spielern im Feld wird der Kampf um den Gewinn des Race to Dubais auf das Finale in Dubai verschoben. Das Portugal Masters in Vilamoura ist das letzte European-Tour-Event der Saison, das auf europäischem Boden stattfindet, ehe man in Richtung Vereinigte Arabische Emirate reist. Die größten Namen in dieser Woche hören auf die Namen Min Woo Lee, Richard Bland oder Robert MacIntyre. Der einzige Deutsche im Feld ist Maximilian Kieffer, der aktuell als 50. im Race to Dubai als letzter Spieler für das Tourfinale qualifiziert wäre.

Die Deutschen im Einsatz:

  • Ladies European Tour, Saudi Ladies International: Carolin Kauffmann, Sarina Schmidt, Chiara Noja, Olivia Cowan, Karolin Lampert, Leticia Ras-Anderica und Leonie Harm
  • PGA Tour, World Wide Technology Championship: Stephan Jäger
  • Challenge Tour, Rolex Challenge Tour Grand Final: Yannik Paul, Marcel Schneider, Hurly Long und Marcel Siem
  • European Tour, Portugal Masters: Maximilian Kieffer
  • Legends Tour, Senior Italian Open: Thomas Gögele
  • PGA Tour Champions, Timbertech Championship: Bernhard Langer und Alex Cejka
  • PGA Tour Latinoamérica, PGA Tour Latinoamerica Qualifying Tournament USA 1: Velten Meyer

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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