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Interview

"Es kann extrem schnell gehen"

Jonas Kölbing spricht im Interview über seine Erfolgsformel, hochgesteckte Ziele und über Woods.

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Jonas Kölbing ist auf der Challenge Tour aktuell gut unterwegs. Der 34-Jährige vom Starnberger See schildert im Interview mit Golf.de, wie er Karrieresprünge einstiger Konkurrenten auf der Challenge Tour einstuft und wie er von den großen Namen des Golfsports um Tiger Woods lernen kann. Kölbing spricht über seine Erfolgsformel, hochgesteckte Ziele und über mögliche Tischtennis-Duelle mit Phil Mickelson.

Golf gibt Auskunft über Ihre Person. Also müssten Sie angesichts der guten Ergebnisse gerade gut drauf sein, oder?
Jonas Kölbing:
Ich war immer eine Person, die Erlebtes aus dem Golf mit ins Private mitgenommen hat. Da habe ich damit aufgehört. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum ich besser geworden bin. Ich mache nicht mehr so viel von Erfolgen abhängig.

Warum läuft es bei Ihnen im Golf besser denn je?
JK:
Ich denke, dass ich in den letzten eineinhalb Jahren an den richtigen Dingen gearbeitet habe. Und gute Leute kennengelernt habe, die um mich herum arbeiten. Wenn man im Golf etwas gut macht und dran glaubt, dann muss man Erfolg haben, wie auch immer dieser dann für den Einzelnen aussieht. Ich bin damit gut gefahren, konsequent mein Ding durchgezogen zu haben.

Sie versuchen nach Ihrer eigenen Philosophie stets von den Besten zu lernen. Wie darf man das konkret verstehen?
JK:
Ich bin zum Beispiel mit dem ehemaligen Ski Weltcup-Fahrer Alois Vogl befreundet. Es ist immer gut, wenn man mit solchen Leuten die Zeit verbringen kann. Es ist einfach toll, wenn jemand Ahnung vom Sport hat, auch unabhängig von Golf. Auch Tennis finde ich in diesem Zusammenhang spannend. Zudem habe ich mit Marcel Haremza einen guten Freund, der selbst schon einmal auf der Challenge Tour gespielt hat.

Inwieweit lernen Sie von Ihm?
JK:
Für manche hört es sich komisch an, warum ich viel Zeit mit ihm verbringe. Marcel war ein sehr erfolgreicher Profispieler, nur hat er den konkreten Sprung auf die European Tour nie geschafft. Und das ist für mich der springende Punkt: Er weiß, warum er es damals nicht geschafft hat. Wenn man mit Spielern oder Trainern Zeit verbringt, die diesen Sprung in ihrer Karriere geschafft haben, bekommt man oft keine Antwort. Weil sie vielleicht gar nicht wissen, warum sie es damals zum Golfprofi geschafft haben. Sie können es einem nicht so gut erklären wie jemand, der in diesem System gescheitert ist. Das entscheidende aber ist: Man muss konsequent arbeiten und dran glauben. Zu Zeitpunkten, an denen man das nicht macht, benötigt man jemanden, der einen wieder daran erinnert.

Kann man auch von den Karrieren der Großen des Golfsports wie Tiger Woods mitnehmen?
JK:
Natürlich. Am Beispiel von Tiger Woods zeigt sich, dass die Großen mit den gleichen Probleme zu kämpfen haben wie man selbst. Woods hatte ja nicht von einem Tag zum anderen das Golfspielen verlernt, sondern sein Selbstvertrauen wurde ihm durch seine persönlichen Misserfolge genommen. Vor zehn Jahren ist er auf der „Unschlagbar-Welle“ geritten, bevor es dann auf einmal nicht mehr lief. An solchen Beispielen sieht man, wie extrem schnell es in unserem Sport bergauf und bergab gehen kann.

Ihre Meinung ist, umso erfahrener man wird, desto besser wird man auch. Wie darf man sich in diesem Zusammenhang Ihre Entwicklung im Golf vorstellen?
JK:
Klar habe ich in der letzten Zeit schon gut gespielt. Aber im Golf kann immer viel passieren und es liegen Dinge oft nicht in der eigenen Hand. Pech und Glück liegen oft nahe zusammen. Als Golfer bin ich besser geworden, auch wenn sich das nicht immer in den Ergebnissen widergespiegelt hat.

Wie lauten Ihre Ziele für 2019 und darüber hinaus?
JK:
Ich glaube schon, dass ich eine ordentliche Saison abliefern werde. Zuletzt bin ich in Tschechien Achter geworden. Mit dem Umstand wie zuletzt mal bei einer Runde in Führung zu liegen, habe ich noch keine große Erfahrung. Für mich gilt es, meine Karte zu halten. Das ist existenziell und wichtig für mich. Gerne würde ich in die Top 50 auf der Challenge Tour kommen. Das ist ein hochgestecktes Ziel, aber machbar.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ganz tief reingelangt heute und da sieht man mal wieder wie Golf ist. Wenn man denkt manche Dinge gehen gar nicht mehr dann zeigt es dir auf wunderbare Weise wie viel da möglich ist. Leben geht weiter, Prag kommt. #shithappens #DELTAEquity #PlatinumrealestateAG #JosefRädlingerBauunternehmen #Percasa #Feistlklima #Titleist #Footjoy #Bet3000 #MarcoBurger#HIOFitting#ExpertTeviLandshut #GcStarnberg #FranzSchwarz #Dr.DanielaMaccari #OliverBöckmann #PeterBoesensell #Dr.KaiHerold #PeterWolfenstetter #KayKlar #MarcelHaremza #ElmarBoiger #AnnaWels #Barbara&AlexanderKölbing #ManfredBeck #Anna&MatthiasMüller #AloisVogl #WernerRädlinger #RudiFeistl #PROjectGOLFsports www.jonaskoelbing.com

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Auf der PGA Tour hat der fünffache Major-Sieger Phil Mickelson einen eigenen Tischtennis-Trainer mit dabei und Sie haben Tischtennis in einer Mannschaft gespielt. Wann stehen Sie mit Mickelson mal an der Platte?
JK:
Da würde ich glaube ich lieber auf der PGA Tour gegen ihn Golf spielen. Aber klar würde mich es schon mal interessieren, wie gut Mickelson oder andere Golfprofis tatsächlich Tischtennis spielen können. Es gab schon einmal einen Fall, wo jemand behauptet hat, dass er ganz gut Tischtennis spielen könne. In einer Pause hat er dann gegen mich gespielt und keinen einzigen Punkt gemacht.

Also dann doch lieber die PGA Tour und nicht Tischtennis als Ziel, oder wie?
JK:
Klar, wenn man das Ziel nicht hat, was dann? Mein Ziel ist es, eine Tourkarte zu haben. In Amerika zu spielen, das ist im Moment noch relativ weit weg. Aber dass es schnell gehen kann sieht man an Marcus Bjerregaard. Mit ihm habe ich letztes Jahr noch bei den Porsche European Open in Hamburg gespielt. Vor kurzem hat er ja Tiger Woods im Matchplay geschlagen. Es kann schnell gehen im Golf, und das ist das Schöne daran. Wenn man ein paar gute Momente hat, dann kann es schnell nach oben gehen. Und für Tischtennis habe ich auch keine Zeit mehr und mein Schläger liegt seit einem Jahr in der Ecke.

Auf der European Tour haben Sie bei den BMW International Open zuletzt drei Mal in Serie mitgespielt und letztes Jahr in Pulheim auch den Cut geschafft. Wie lauten Ihre Ziele für 2019, wo das Turnier ja vor der eigenen Haustür in Eichenried stattfindet?
JK:
Das ist eine gute Frage. Ob ich in diesem Jahr bei den BMW International Open und bei den Porsche European Open spielen kann, wird sich spontan entscheiden. Letztes Jahr war die Entscheidungen bei beiden Veranstaltungen einfacher, da ich auf der Challenge Tour gleichzeitig kein Turnier verpassen musste. Man muss da immer abwägen. Wenn ich zum Zeitpunkt der Turniere eine sichere Chance habe, in die Top 50 der Challenge Tour reinzukommen, dann würde man eher bei diesen Turnieren spielen als wenn einem noch Punkte fehlen. Klar würde es bei der BIO Sinn machen, weil sie dieses Jahr in München sind. Allerdings habe ich den Platz in München nie so gut beherrscht wie den Kurs in Pulheim. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, wenn ich überhaupt einen Deutschen Startplatz erhalten sollte.

Robert M. Frank

Robert M. Frank
Leitender Redakteur

Nach abgeschlossenem Sportwissenschaft-Studium an der TU München ab 2008 als freier Autor/Reporter/Sportjournalist für Online-Portale, Tageszeitungen, Zeitschriften und Agenturen tätig. Der gebürtige Münchner, Jahrgang 1981, stieß 2018 zum Redaktionsteam hinzu und ist seit 2022 Leitender Redakteur bei myGOLF.de. Golferische Heimat: Gut Rieden in Starnberg

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