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Tour-Vorschau

Ein Familienfest und die Causa Popov

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit Tiger Woods und seinem Sohn Charlie sowie dem Saisonfinale auf der LPGA Tour.

16. Dezember 2020

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Ein letztes Mal in diesem Jahr blicken wir auf das bevorstehende Wochenende. Die meisten Touren befinden sich bereits in der wohlverdienten Weihnachtspause und kehren erst 2021 zurück. Die Corona-Pandemie sorgte jedoch für jede Menge Verschiebungen in den jeweiligen Kalendern, weswegen die LPGA Tour ihr Saisonfinale noch ausspielen muss. Immerhin geht es dabei um den größten Siegerpreisscheck im Damengolf. 1,1 Millionen US-Dollar erhält die Gewinnerin der CME Group Tour Championship, bei der auch eine Deutsche dabei sein wird. Warum dies aber nicht die Major-Siegerin Sophia Popov sein wird, klären wir gleich.

PNC Championship

Zunächst blicken wir nämlich auf ein Event, bei dem weniger der Sportliche, sondern vielmehr der familiäre Aspekt im Fokus liegt. Denn die PNC Championship ist kein offizielles Turnier der PGA Tour oder der PGA Tour Champions und vergibt demnach auch keine Ranglistenpunkte. Und doch bietet das Spaß-Event jede Menge Unterhaltungswert. Das Feld besteht aus 20 Teams, die wiederum aus Mitgliedern einer Familie gebildet werden. Eines von ihnen muss ein Major oder die Players Championship gewonnen haben. So spielt unter anderem Gary Player mit seinem Enkel zusammen. Oder John Daly mit seinem Sohn. Annika Sörenstam, die einzige Dame im Feld, hat sich erneut ihren Papa Tom an die Seite geholt.


(Annika Sörenstam mit Papa Tom, Photo by Paul Hennessy/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Die meisten Augen sind in dieser Woche jedoch auf eine besondere Paarung gerichtet: Tiger Woods spielt mit seinem elfjährigen Sohn Charlie erstmals in einem von den Medien verfolgten Event. Noch nie war ein Teilnehmer bei der PNC Championship, die bis zur vergangenen Ausgabe noch Father-Son Challenge hieß, so jung. Bereits in der Vergangenheit tauchten Schwungvideos vom kleinen Charlie auf und man traut dem Sohn des 15-fachen Major-Siegers eine große Karriere zu. Eine Sache, in der er seinem Vater schon heute in nichts nachsteht, ist das freche Mundwerk. "Auch wenn er mich noch nie in einem Golf- oder Putting-Contest geschlagen hat, betreibt er einen Trash-talk wie sein Vater", sagte Justin Thomas, der ebenfalls sein Debüt mit Papa Mike gibt und als Freund der Familie Woods gilt.

Das Familienduo Thomas wird ganz nebenbei auch als Top-Favorit auf den Sieg gehandelt. Auf deutlich mehr Erfahrung bei diesem Event kann jedoch Bernhard Langer zurückgreifen. Mit Tochter Jackie geht er als Titelverteidiger an den Start und könnte das erstmals 1995 ausgetragene Turnier zum fünften Mal gewinnen. Damit würde der 63-Jährige mit Raymond Floyd gleichziehen, der fünf der ersten sieben Ausgaben für sich entschied. Langer verteidigte den Titel bei der PNC Championship bereits einmal erfolgreich. Damals noch an der Seite von Sohn Stefan (2005 & 2006).


(Bernhard Langer mit Sohn Jason, Photo by Paul Hennessy/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Gespielt wird das mit knapp 1,1 Millionen US-Dollar dotierte 36-Löcher-Event im Scramble-Format. Austragungsort ist der Ritz-Carlton Golf Club in Orlando, Florida.

LPGA Tour

Florida ist auch der Schauplatz des letzten Turniers der LPGA-Saison. Eine Woche nach der US Women’s Open reisen die Top 70 der Jahreswertung in den Tiburón Golf Club, wo in der vergangenen Woche noch das QBE Shootout der PGA Tour stattfand. Die Aufstockung des Teilnehmerfelds der CME Group Tour Championship von 60 auf 70 Damen ist eine Folge der fehlenden Turniere durch die Corona-Pause. Auch dass der Titelsponsor zwei Einladungen vergeben durfte, war eine Ausnahmeregelung. Damit treten in Naples insgesamt 72 Damen an. Zwei der vier amtierenden Major-Siegerinnen fehlen aber trotzdem.


(A Lim Kim, Photo by Jamie Squire/Getty Images)

Denn sowohl Sophia Popov als auch A Lim Kim waren zum Zeitpunkt ihres Major-Erfolgs kein offizielles Mitglied der LPGA. Sie erhielten demnach nicht die entsprechenden Ranglistenpunkte und qualifizierten somit nicht für das Finale. Popov sammelte erst nach ihrem Open-Triumph in Troon Punkte für das Race to CME Globe. Trotz sieben überstandener Cuts in Folge reichte es am Ende nicht für die Top 70. Sie beendete die Saison auf Rang 82. Mit den 625 Punkten für ihren Major-Sieg wäre Popov in den Top 20 gelandet und damit sicher beim Saisonfinale dabei.

Dass bei all den Sonderregelungen für die diesjährige Ausgabe nicht an die Major-Gewinnerinnen gedacht wurde, löst durchaus Unverständnis aus. Umso bitterer, dass keine der beiden Sponsoreneinladungen an die 28-jährige Deutsche ging. "Das ist eine Sache der Fairness", sagte Popov, die sich erst kürzlich ein Haus in Naples gekauft hat. "Es ist ja nicht so, als hätte ich es nicht verdient. Punktemäßig wäre ich eigentlich qualifiziert." Auf eine Teilnahme bei ihrem neuen Heimevent muss die Nummer 26 der Welt also noch warten. 


(Caroline Masson, Photo by Jamie Squire/Getty Images)

Auf Sondergenehmigungen oder ähnliches war Caroline Masson nicht angewiesen. Die 31-Jährige, die seit 2013 auf der LPGA Tour spielt, verdiente sich ihren Platz dank konstanter Leistungen. Masson verpasste nur drei Cuts in diesem Jahr und beendete sieben Turniere in den Top 25. Insbesondere auf den Grüns zählte sie zu den stärksten Spielerinnen auf der Tour. Pro Runde benötigte sie in dieser Saison durchschnittlich nur 29,37 Putts - Platz elf in dieser Statistik. In der Saisonwertung belegt Masson den 33. Rang. In den vergangenen beiden Jahren schloss sie das Gesamtranking auf dem 28. Platz ab - besser war sie noch nie. Eine gute Leistung in Naples und Masson könnte sich mit einer neuen Karrierebestleistung in die Weihnachtspause verabschieden.

Deutsche im Einsatz:

PGA Tour Champions, PNC Championship: Bernhard und Jason Langer

LPGA Tour, CME Group Tour Championship: Caroline Masson

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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