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Tour-Vorschau

Es wird nachgefeiert

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem letzten Damen-Major des Jahres und dem Auftakt der PGA-Tour-Playoffs.

17. August 2021

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Ein letztes Mal in diesem Jahr dürfen wir uns auf ein Major freuen. Und es ist ein ganz besonderes. Insbesondere für eine Spielerin - nämlich für die Titelverteidigerin der Women’s Open, die im vergangenen Jahr als erste deutsche Major-Siegerin in die Geschichte einging. Doch auch abseits des Majors in Schottland steht einiges an Weltklasse-Golf auf dem Programm. Die Vorschau:

Women’s Open


(Sophia Popov, Photo by Andrew Redington/R&A/R&A via Getty Images)

Es war die Geschichte des vergangenen Golfjahres. Sophia Popov ging als Nummer 304 der Weltrangliste in die Women’s Open 2020 und gewann als erste deutsche Frau ein Major-Turnier. Und das, obwohl sie einige Monate zuvor mit dem Karriereende liebäugelte. Seit ihrem Rookie-Jahr 2015 plagten Popov gesundheitliche Probleme wie Müdigkeit und Gewichtsverlust. Erst unzählige Arztbesuche und mehrere Jahre später diagnostizierte man bei der in Massachusetts geborenen Deutsch-Amerikanerin Borreliose. Öffentlich wurde dies erst im vergangenen Jahr, als Popov an der Seite ihres Freundes und Caddies Maximilian Mehles den größten Erfolg ihrer Karriere feierte.

Einen Schönheitsfehler hatte die märchenhafte Geschichte jedoch. Bei Popovs Open-Sieg in Royal Troon waren keine Zuschauer zugelassen. Wegen der Corona-Pandemie fand das Major, wie so viele andere Events auch, ohne die Unterstützung der Fans statt. Ein Jahr später schaut die Situation schon etwas besser aus. In Carnoustie werden täglich bis zu 8.000 Zuschauer erwartet. "Ich weiß, dass die schottischen Fans immer fantastisch sind", schwärmt die Titelverteidigerin vom fachkundigen Publikum. Popov, die in dieser Woche als 28. der Weltrangliste nicht mehr unter dem Rader fliegen wird, kann ihren Titelgewinn also zwölf Monate später zumindest etwas nachfeiern. Allzu sehr den Fokus auf ihr Golfspiel darf sie jedoch nicht verlieren. Dies bestraft der 15 Kilometer östlich von Dundee gelegene Linkskurs, der nicht umsonst auch gerne "Car-nasty" genannt wird, nämlich gnadenlos. Die Fairways sind schmal und um die Grüns lauern tiefe Topfbunker.


(Women's Open, Photo by David Cannon/Getty Images)

Zum zweiten Mal findet die Women’s Open in Carnoustie statt. 2011 war hier Yani Tseng erfolgreich. Damals gewann die Taiwanesin mit einem Gesamtergebnis von 16 unter Par. Das vergleichsweise leichte Setup war dem geschuldet, dass man sich schlicht nicht sicher war, wie gut die Damen mit der anspruchsvollen Wiese zurechtkommen. Entsprechend härter wird die Herausforderung für die diesjährige Ausgabe. Nicht nur spielt sich Carnoustie dieses Mal länger als noch vor zehn Jahren. Auch schraubte man den Platzstandard auf 71 Schläge herunter. Tsengs 16 unter Par sollten also kein zweites Mal erreichbar sein.

Wer 2011 ebenfalls um den Sieg spielte, war Caroline Masson. Die Gladbeckerin, die damals erst bei ihrem zweiten Major überhaupt dabei war, ging als Führende in den Finaltag und wurde letztlich geteilte Fünfte. Generell liegt Masson kein anderes Major so sehr wie die Women’s Open. 2017 wurde sie geteilte Dritte, im vergangenen Jahr geteilte Siebte. Gut möglich also, dass die 32-Jährige auch in dieser Woche wieder vorne anklopft. Einzig ihre aktuelle Form spricht dagegen. Seit September gelang Masson nur ein Top-5-Ergebnis.


(Karolin Lampert, Photo by Luke Walker/Getty Images)

Neben Popov und Masson sind sechs weitere deutsche Damen am Start. Das letzte Major-Ticket löste Karolin Lampert dank eines geteilten 22. Rangs bei der Women’s Scottish Open in der vergangenen Woche. Eine noch bessere Figur beim letzten Open-Test gab Esther Henseleit ab. Die Gewinnerin der europäischen Order of Merit 2019 wurde geteilte Siebte und zeigte damit, dass sie sich offensichtlich in einer guten Links-Form befindet. Während sich Olivia Cowan, Laura Fünfstück und Leonie Harm über die Ladies European Tour qualifizierten, darf die Amateurin Aline Krauter als amtierender Women’s Amateur Champion weitere Major-Erfahrung sammeln.

Spricht man über die Favoritinnen in dieser Woche darf natürlich ein Name nicht fehlen: Nelly Korda. Die Nummer eins der Welt holte in Tokio Gold und feierte bei der Women’s PGA Championship ihren ersten Major-Erfolg. Die größte Konkurrentin der 23-Jährigen dürfte Lydia Ko sein, die bei der Women’s Scottish Open Zweite wurde und in Tokio ebenfalls mit einer Medaille überzeugte. Bleibt ein dritter großer Name im Damengolf zu nennen: Inbee Park. Die Südkoreanerin wartet zwar seit ihrem Sieg bei der Women’s Open 2015 auf einen weiteren Major-Erfolg, ihre Bilanz bei den großen Events ist jedoch beeindruckend. 35 von 64 Majors beendete sie in den Top Ten.

PGA Tour


(Brooks Koepka, Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Es ist Playoff-Time! Noch drei Turniere stehen in dieser PGA-Tour-Saison an und nur die besten 125 des FedExCup dürfen dabei sein. Zumindest was die Northern Trust in dieser Woche anbelangt. Denn in der Woche drauf sind dann nur noch 70 Spieler am Start, bevor das Feld zum Saisonfinale auf die besten 30 reduziert wird. Bei jedem Schlag geht es also gefühlt um nochmal etwas mehr. Erst recht, weil die FedExCup-Punkte bei den kommenden zwei Events vervierfacht werden. Entsprechend große Sprünge im Saisonranking sind noch möglich und jeder der 125 Teilnehmer - Louis Oosthuizen tritt als einziger qualifizierter Spieler in dieser Woche nicht an - hat noch theoretische Chancen, den großen Jackpot bei der Tour Championship in East Lake entgegen zu nehmen.

Bis dahin wird aber noch jede Menge Golf gespielt und das Rennen um den Saisonsieg verspricht jede Menge Spannung. Aktuell liegen die fünf besten Spieler im FedExCup nur 168 Punkte auseinander. Collin Morikawa führt die Wertung mit insgesamt 2.171 Punkten an, vor Jordan Spieth bei 2.139 Punkten. Vor allem letzterem kann bei der Northern Trust einiges zugetraut werden. Vor zwei Jahren, das letzte Mal als dieses Event im Liberty National Golf Club stattfand, wurde Spieth geteilter Sechster. Zudem dürfte der 28-Jährige ausgeruht nach New Jersey reisen. In den vergangenen zwei Monaten spielte er nur zwei Events: Die Open Championship (Zweiter) und das WGC-St. Jude (T12). Einmal mehr als Top-Favorit geht Jon Rahm an den Start. Der Weltranglistenerste wurde bei der Open geteilter Dritter und gewann im Monat zuvor sein erstes Major.

European Tour


(Thomas Pieters, Photo by Matthew Lewis/Getty Images)

Nach einer Zwangspause im vergangenen Jahr kehrt das Czech Masters in dieser Woche zurück und gleich sechs Deutsche reisen in das Albatross Golf Resort, einem von mehr als 30 offiziellen European Tour Destinations. Der bei Prag gelegene Parkland-Kurs zählt nicht erst seit den aufwändigen Renovierungsarbeiten im Jahr 2018, als man zahlreiche Wasserhindernisse hinzufügte, zu den absoluten Perlen in Kontinentaleuropa. Einem, dem das Design in der Vergangenheit ganz besonders entgegenkam, ist der Belgier Thomas Pieters, der zwei der bisherigen sechs Ausgaben gewinnen konnte. Zuletzt streckte er hier 2019 den Titel in die Höhe. Einen Hattrick wird es jedoch nicht geben. Pieters ist nämlich diese Woche nicht gemeldet. Insgesamt treten mit Daniel van Tonder und Sam Horsfield nur zwei Spieler aus den Top 100 der Weltrangliste an. Der Silbermedaillengewinner aus Tokio, Rory Sabbatini, ist dank einer Einladung am Start.

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour Champions, Boeing Classic: Bernhard Langer und Alex Cejka
  • Ladies Access Series, Allerum Open: Katharina Keilich, Carolin Kauffmann, Patricia Isabel Schmidt, Verena Gimmy und Sandy Voss
  • European Tour, Real Czech Masters: Marcel Schneider, Marcel Siem, Nicolai von Dellingshausen, Bernd Ritthammer, Sebastian Heisele und Max Schmitt
  • Women's Open: Olivia Cowan, Laura Fünfstück, Karolin Lampert, Esther Henseleit, Sophia Popov, Leonie Harm, Aline Krauter und Caroline Masson
  • Challenge Tour, Sydbank Esbjerg Challenge: Velten Meyer, Hurly Long, Max Rottluff, Yannik Paul, Hinrich Arkenau, Dominic Foos, Alexander Knappe, Jonas Kölbing, Thomas Rosenmüller und Allen John
  • Korn Ferry Tour, Albertsons Boise Open: Stephan Jäger

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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