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Tour-Rückblick

Smiths verfrühter Pub-Besuch und Norman bleibt

Cameron Smith verpasst die Finalrunde bei seinem Heimevent nach einem unüberlegten Besuch im Pub und Greg Norman geht so schnell nirgendwo hin. Der Rückblick aufs Wochenende.

05. Dezember 2022

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Was macht der amtierende Open-Champion, wenn er glaubt, bei seinem letzten Turnier des Jahres den Cut verpasst zu haben? Er feiert mit seinen Landsleuten im Pub. Blöd nur, wenn ihm am Abend gesagt wird, dass er am Samstagmorgen doch nochmal auf den Platz muss. Cameron Smith, der schnell zum Wasser greift und Greg Norman, der Rory McIlroys sowie Tiger Woods‘ Vorschlag ignoriert. Dies und mehr in unserem Rückblick:

DP World Tour


(Cameron Smith, Photo by Daniel Pockett/Getty Images)

In der vergangenen Woche fand das zweite Event in Australien hintereinander statt. Das erste, die Australian PGA Championship, konnte Superstar und amtierender Open-Champion Cameron Smith noch souverän für sich entscheiden. In der zweiten Woche verpasste der Australier jedoch die Finalrunde vor heimischem Publikum. Nicht ganz unschuldig daran könnte Smiths verfrühter Besuch im Pub am Freitagabend gewesen sein. Im Glauben, den Cut nach 36 Löchern nicht zu überstehen, läutete der 29-Jährige das Wochenende mit ein paar alkoholischen Getränken ein, als ihm plötzlich auffiel, dass er doch noch im Rennen ist. "Ich war ziemlich schnell in der Kneipe und hatte wohl ein paar Bier zu viel getrunken", sagte Smith nach einer 69 (-1) am Samstag. "Dann wurde mir klar, dass wir eine frühe Abschlagzeit hatten, also musste ich für den Rest der Nacht wieder aufs Wasser gehen."

Am Ende fehlten Smith zwei Schläge zum Einzug in die Finalrunde seiner heimischen Open in Melbourne. In einem Jahr, in dem der Weltranglistendritte fünf Titel gewinnen konnte, dürfte sich die Enttäuschung jedoch in Grenzen gehalten haben. "Es waren arbeitsreiche zwölf Monate", so Smith weiter, der sich nun in die Winterpause begibt. "Ich neige dazu, manchmal ein bisschen faul zu sein. Deshalb werde ich in den nächsten Monaten wahrscheinlich viel Zeit im Fitnessstudio verbringen und versuchen, meinen Körper fit zu machen." Allzu viele Pub-Besuche sollte sich der Lebemann in dieser Zeit also besser nicht erlauben.

Als Sieger aus der Australian Open im Victoria GC ging der Pole Adrian Meronk hervor. Der 29-Jährige gewann mit einem Gesamtergebnis von 14 unter Par und hob sich seinen Highlight-Putt bis zum Ende auf.

Für Meronk war es der zweite Titelgewinn in diesem Jahr, nachdem er bei der Irish Open im Juli als erster Pole in der Geschichte der DP World Tour siegreich gewesen ist.

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Parallel zur Australian Open fand in Johannesburg die South African Open Championship statt. Hier glänzten mit Matti Schmid und Marcel Siem gleich zwei Deutsche. Schmid wurde bei seinem ersten Saisonauftritt Vierter und freute sich damit über seine beste Platzierung seit knapp neun Monaten. Bei Siem, der geteilter Fünfter wurde, lag das letzte Top-Fünf-Resultat auf der DP World Tour schon fünf Jahre zurück. Beide rangieren nun nach der zweiten Saisonwoche unter den Top 20 der Gesamtwertung.

Den Titel im Blair Atholl Golf & Equestrian Estate sicherte sich Lokalmatador Thriston Lawrence, einen Schlag vor dem Franzosen Clément Sordet. Für Lawrence war es der dritte Sieg auf der DP World Tour.

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LIV Golf Series


(Greg Norman, Photo by Peter Van der Klooster/Getty Images)

Sportlich befindet sich die LIV Golf Series zwar längst in der Winterpause. Nachrichten rund um die umstrittene neue Serie reißen aber dennoch nicht ab. Dies liegt allen voran am LIV-CEO Greg Norman. Im Vorfeld der Hero World Challenge äußerte sich Tiger Woods zum Chef der Konkurrenzserie zur PGA Tour, als er auf eine mögliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Touren angesprochen wurde. "Ich glaube nicht, dass das passiert", so der 15-malige Major-Sieger, der sich im nächsten Satz Rory McIlroys deutlichen Worten anschloss. "Wie Rory gesagt hat und ich es auch gesagt habe, denke ich, dass Greg gehen muss und dann können wir irgendwann, hoffentlich, einen Stillstand zwischen den beiden Rechtsstreitigkeiten haben und etwas austüfteln."

Solange Norman also die Geschicke der LIV Golf Series leitet, wird sich vermutlich nichts an den Grabenkämpfen ändern und man wird eher gegeneinander als miteinander arbeiten. Dass sich hieran bald etwas ändert, darf nach den jüngsten Kommentaren des Australiers nicht erwartet werden. "Ich achte überhaupt nicht auf McIlroy und Woods", sagte Norman dem britischen Magazin Today's Golfer. "Sie haben ihre eigene Agenda, aus welchem Grund auch immer. Sie sagen, was immer sie sagen wollen. Es hat keinen Einfluss auf mich. Ich werde für eine lange, lange Zeit bei LIV bleiben."

Norman gehe also nirgendwo hin und erklärte weiter: "Ich bin so stolz auf die Position, die ich innehabe, und vielleicht, vielleicht ist es meine Führung, die ihnen Angst macht. Vielleicht." Fest steht: Dieser Streit hat längst eine persönliche Ebene erreicht und wird so schnell nicht aus der Welt zu schaffen sein. Inwieweit sich dies positiv oder negativ auf den professionellen Golfsport auswirken wird, steht weiterhin in den Sternen. Der Status Quo dürfte den meisten Fans jedenfalls nicht gefallen.

PGA Tour


(Tiger Woods und Viktor Hovland, Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)

Wo Woods und sein Einladungsevent auf den Bahamas bereits kurz Thema waren, blicken wir auf die sportliche Ebene und den Gewinner der Hero World Challenge. Dieser heißt nämlich zum zweiten Mal in Folge Viktor Hovland. Der Norweger machte es auf der 18. Bahn nochmal spannend, als er seinen zweiten Ball ins Wasser haute und Scottie Scheffler plötzlich die Tür öffnete. Hovland jedoch konnte das Bogey retten und mit zwei Schlägen Vorsprung auf den US-Amerikaner gewinnen. "Das ist verdammt nervenaufreibend", sagte Hovland mit einem Lächeln. "Man fühlt sich nie so wohl. Ich habe auf den hinteren Neun nicht so toll gespielt, aber es war gut genug."

Für seinen Sieg erhielt er eine Million US-Dollar und verbesserte sich unter die Top Ten der Weltrangliste. Als erster Spieler seit Gastgeber Woods (2006 & 2007) konnte Hovland seinen Titel bei der Hero World Challenge verteidigen. Scheffler hätte sich mit einem Sieg die Führung in der Weltrangliste zurückgeholt.

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LPGA Q-Series


(Polly Mack, Photo by Mike Stobe/Getty Images)

Die erste Hälfte ist geschafft und vier der fünf Deutschen dürfen weiterhin um ihren Platz auf der LPGA Tour 2023 kämpfen. Einzig Leonie Harm musste sich als geteilte 76. nach vier Runden in Mobile, Alabama, verabschieden. Nur die Top 70 qualifizierten sich für die finalen vier Runden in Dothan, Alabama. Hier sind nun die Top 45 das große Ziel, damit man im kommenden Jahr mit einigen Starts in Liga eins rechnen kann.

Allerbeste Karten auf eine Spielberechtigung hat Polly Mack, die sich zur Halbzeit Rang zwei teilt. "Es fühlt sich gut an", so die Berlinerin. "Im Moment fühlt es sich wie ein sicherer Platz an. Ja, ich habe ein gutes Gefühl bei meinem Spiel. Ich habe das Gefühl, das könnte wirklich etwas werden und ich kann meinen Traum wahr machen. Aber ich will es wie immer einfach halten. Das ist erst die Hälfte der Strecke, wir haben also noch eine Menge Golf vor uns. Wir werden sehen." Die Ergebnisse aus Woche eins werden in die zweite Halbzeit mitgenommen. Umso wichtiger waren die ersten vier Runden für die Spielerinnen.

Isi Gabsa folgt auf dem geteilten 17. Rang, Aline Krauter auf T41 und Sophie Hausmann schaffte es gerade so als geteilte 66. in die zweite Woche.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • Legends Tour, MCB Tour Championship: Thomas Gögele T13
  • DP World Tour, ISPS Handa Australian Open: Velten Meyer T28
  • DP World Tour, Investec South African Open Championship: Matti Schmid 4., Marcel Siem T5, Freddy Schott T43 und Nick Bachem & Alexander Knappe CUT
  • 2022 LPGA Q-Series: Polly Mack T2, Isi Gabsa T17, Aline Krauter T41, Sophie Hausmann T66 und Leonie Harm T76

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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