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Tour-Rückblick

Wenn das Eisen 8 200 Meter weit fliegt

Beim AT&T Pebble Beach Pro-Am windet es so sehr, dass ein Montagsfinale hermuss und in Kenia spielt eine Inderin ihr eigenes Turnier. Der Rückblick aufs Wochenende.

06. Februar 2023

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Bei den Profis auf der Tour wird es - anders als bei uns Amateuren - selten chaotisch. Beim Pro-Am-Event in Pebble Beach waren Profis und Amateure gemeinsam auf dem Platz und es wurde chaotisch. Doch dies lag weniger an den eingeladenen Gästen um Ex-Fußballstar Gareth Bale oder Quarterbacklegende Aaron Rodgers, sondern vielmehr am Wetter. Es windete - und zwar ordentlich. Der Rückblick:

PGA Tour

Verbogener Flaggenstock beim AT&T Pebble Beach Pro-Am (Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)
 

Wer an der Küste golft, muss sich meist auf etwas Wind einstellen. Doch dass es einen gleich so heftig erwischt wie am Samstag des AT&T Pebble Beach Pro-Ams, ist dann doch eher selten. Während der dritten Runde blies es vor allem auf Monterey Peninsula so stark, dass ein Weiterspielen nicht mehr möglich war. Ausschlaggebend für den Abbruch waren Bälle, die vom Grün geweht wurden. Doch bis dahin wurde fleißig weitergespielt. Und dies stellte die Spieler vor einige Herausforderungen. "Es ist ein Ratespiel", sagte Joseph Bramlett, der am Samstag vorne mitspielte. "Wir tun einfach unser Bestes."

Das Ratespiel hatte zur Folge, dass ein Eisen 8 125 Meter in den Wind zu kurz blieb und ein 190-Meter-Schlag bergauf mit dem Wind im Rücken und demselben Schläger in der Hand über das Grün flog. Solche Bedingungen sind aber noch kein Grund, die Runde zu unterbrechen. Erst eben, wenn Bälle nicht mehr auf den Grüns liegen bleiben, wird zum Signalhorn gegriffen. Und so kamen an diesem Tag einige interessante Schläge zusammen. Plötzlich haute Jordan Spieth seinen Drive nur noch 220 Meter weit. Oder Ryan Palmer griff auf der berühmten Sieben von Pebble Beach, die sich an diesem Tag nur 103 Meter spielte, zum Eisen 7. Im folgenden Video sehen wir Spieth am siebten Abschlag:

Der Abbruch der dritten Runde hatte jedenfalls zur Folge, dass am Sonntag noch kein Sieger des AT&T Pebble Beach Pro-Ams gefunden wurde - zumindest in der Profiwertung. Die Pro-Am-Wertung ging nämlich an das Duo Aaron Rodgers und Ben Silverman. Der NFL-Quarterback Rodgers ging mit Handicap 10 an den Start und muss einiges an Schlägen gutgemacht haben. Der Kanadier Silverman scheiterte nämlich mit +1 am Cut, während die beiden als Team mit einem Gesamtergebnis von -26 gewannen.

In der Profiwertung konnte sich Justin Rose ein kleines Polster von zwei Schlägen erarbeiten. Der Engländer hat am Montag noch neun Löcher zu gehen und strebt seinen ersten PGA-Tour-Titel seit 2019 an. Mit vorhergesagten Windgeschwindigkeiten von maximal 14 Kilometer pro Stunde sollte das Finale auch kein allzu großes Ratespiel mehr werden.

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Ladies European Tour

Aditi Ashok (Credit: Mark Runnacles / LET)
 

96 Spielerinnen nahmen am Saisonauftakt der LET in Kenia teil. Wobei eine von ihnen ein eigenes Turnier zu spielen schien. Aditi Ashok golfte an den vier Tagen im Vipingo Ridge in einer anderen Liga als ihre 95 Konkurrentinnen und marschierte bei der Kenya Ladies Open seelenruhig zu ihrem vierten Titel auf der Tour. "Es war eine großartige Woche, die mir beweist, dass sich meine Off-Season und meine harte Arbeit ausgezahlt haben", sagte Ashok, die mit einem Gesamtergebnis von -12 gewann.

Damit hatte sie am Ende neun Schläge Vorsprung auf die geteilten Zweiten Alice Hewson und April Angurasaranee. Für die 24-jährige Inderin war es der erste Sieg seit der Fatima Bint Mubarak Ladies Open 2017. Wie damals, war auch in der vergangenen Woche ihr Papa Gudlamani als Caddie im Einsatz. "Es war gut, meinen Vater am Bag zu haben - drei meiner Siege habe ich mit ihm als Caddie errungen, aber nicht nur er, sondern auch meine Mutter zu Hause, und ich habe viel mit meinem Trainer und meinem Fitness-Team gearbeitet." Die harte Arbeit hat sich definitiv ausgezahlt. Ashok erhielt für ihren Sieg 45.000 Euro Preisgeld.

Von den acht deutschen Teilnehmerinnen erreichten drei von ihnen die Top 20. Darunter auch die zweimalige Kenia-Siegerin Esther Henseleit, die dieses Mal zwar nicht um den Titel spielen konnte, mit einem geteilten 17. Rang aber erneut einen guten Start in die Saison ablieferte. Gleiches gilt für Alexandra Försterling (T17) und Sophie Hausmann (T20).

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DP World Tour

Daniel Gavins (Photo by Warren Little/Getty Images)
 

Wer eine Blaupause für die Faszination des GolfSports braucht, schaut sich bitte das Finale der Ras al Khaimah Championship an. Hier durchlebte Daniel Gavins eine Achterbahn der Gefühle. Und das alles an einem Loch. Zwei Schläge betrug der Vorsprung des Engländers, als er die vergleichsweise leichte 18 erreichte. Gavins hatte gute Erinnerungen an das abschließende Par 5 des Al Hamra GC, konnte er hier an allen drei Tagen mit Birdie vom Grün gehen. Doch es war Finaltag und da ist alles Geschehene irrelevant. Eine Gefahr birgt die 18. Auf der gesamten rechten Seite befindet sich Wasser. Und natürlich haute Gavins ausgerechnet in dieser wichtigen Situation seinen Drive rechts raus. Doch damit nicht genug. Auch seine Annäherung slicte er weg - zweiter Wasserball.

Die zwei Fehlschläge sorgten dafür, dass Gavins über einem knapp neun Meter langen Putt zum Doppel-Bogey stand. Was der 31-Jährige zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste. Sein ärgster Verfolger Alexander Björk hatte kurz zuvor ein Bogey notiert. Gavins hatte diesen Putt also zum Sieg. Dabei dachte er nach seinem zweiten Schlag ins Wasser, dass er das Turnier aus der Hand gegeben hat. Es kam alles anders. Er locht den Monster-Putt und stand als Sieger fest. "Als ich den Putt versenkte und dann zum hinteren Teil des Grüns ging und sah, dass ich tatsächlich noch gewonnen hatte, war das ein großer Schock", sagte der glückliche Champion, für den es der zweite Erfolg auf der DP World Tour war.

Ordentlich Selbstvertrauen konnte am Sonntag in Ras Al Khaimah auch Marcel Schneider tanken. Dank einer überragenden 65 (-7) verbesserte er sich noch unter die Top 20 und machte damit einige Plätze im Race to Dubai Ranking gut. Nächster Halt ist die Singapore Classic im Laguna National Golf Resort Club.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, AT&T Pebble Beach Pro-Am: Matti Schmid & Marcel Siem CUT
  • DP World Tour, Ras al Khaimah Championship: Marcel Schneider T19, Freddy Schott T69 und Hurly Long, Maximilian Kieffer, Yannik Paul, Nick Bachem, Nicolai von Dellingshausen & Alexander Knappe CUT
  • Challenge Tour, Bain’s Whisky Cape Town Open: Velten Meyer T36 und Maximilian Schmitt & Marc Hammer CUT
  • Ladies European Tour, Magical Kenya Ladies Open: Alexandra Försterling & Esther Henseleit T17, Sophie Hausmann T20, Laura Fünfstück T52, Karolin Lampert 61. und Patricia Isabel Schmidt, Sophie Witt & Helen Tamy Kreuzer CUT
  • Korn Ferry Tour, The Panama Championship: Jeremy Paul T14 und Thomas Rosenmüller T24

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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