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Tour-Rückblick

45. Sieg! Langer zementiert Legendenstatus

Bernhard Langer gewinnt mit der Chubb Classic seinen 45. Titel auf der PGA Tour Champions. Jon Rahm kehrt an die Spitze der Weltrangliste zurück. Der Rückblick aufs Wochenende.

20. Februar 2023

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Weiter, immer weiter. Bernhard Langer spielt nicht nur immer weiter. Im Alter von 65 Jahren gewinnt er auch immer weiter. Am Sonntag durchbrach er die Schallmauer von 45 Siegen auf der PGA Tour Champions - niemand gewann auf der Seniorentour mehr Turniere. Dieser Mann ist längst eine Legende und dieser Rekord ist ein weiterer Beweis dafür. Der Rückblick:

PGA Tour Champions

Bernhard Langer (Photo by Douglas P. DeFelice/Getty Images)

Es ist geschafft! Was sich schon zu Beginn der Woche angedeutet hatte, wurde am Sonntag in Perfektion vollendet. Bernhard Langer gewann mit der Chubb Classic in Naples, Florida, seinen 45. Titel auf der PGA Tour Champions und egalisierte damit den Allzeitrekord von Hale Irwin. "In den letzten Jahren wurde viel darüber geredet, ob man Hale noch einholen kann, und der Druck ist groß, vor allem heute, wenn man so nah dran ist", sagte der 65-Jährige, der auf der 18 sein siebtes Birdie des Tages spielte. "Dann gehen einem die Gedanken durch den Kopf und man denkt sich: Wow, du bist so nah dran, du willst es jetzt nicht verlieren. Aber das sind falsche Gedanken. Man muss sich einfach auf einen Schlag nach dem anderen konzentrieren."

Ein Schlag nach dem anderen. Was für viele auf dem Golfplatz eine Floskel ist, hat diese Legende aus Bayern längst perfektioniert. Ein Schlag nach dem anderen. Wobei es bei Langer eher "Ein Titel nach dem anderen" heißen müsste. 45 - welch eine Zahl. Allein die Chubb Classic konnte er nun fünf Mal gewinnen. Schon im Vorfeld war damit zu rechnen, dass der zweimalige Masters-Champion auf dem Black Course im Tiburón Golf Club um den Sieg mitspielen kann. "Das ist sehr erfreulich, und ich weiß, dass ich nur auf bestimmten Plätzen gewinnen kann", sagte Langer, der am Sonntag fehlerfrei blieb und mit drei Schlägen Vorsprung auf Steve Stricker und Padraig Harrington gewann.

"Es gibt einige Plätze, auf denen ich mich schwertue, weil mir die Distanz fehlt", so der älteste Sieger auf der Tour weiter. "Seien wir ehrlich, ich schlage den Ball nicht so weit wie die 50- oder 52-Jährigen, und es gibt einige Plätze, auf denen die Bomber einen so großen Vorteil haben, dass ich mich schwertue. Aber auf einem Golfplatz wie diesem, der sehr eng und nicht zu lang ist, habe ich eine Chance." Langer nutzte seine Chance und zementierte damit seinen Legendenstatus im Profigolf. Und wenn man ihn in Naples hat spielen sehen, dann spricht absolut nichts gegen einen 46. Titel. Ganz nach dem Motto: Ein Schlag nach dem anderen.

Auch der Zweitplatzierte Stricker kam nach der Finalrunde ins Schwärmen: "Ja, es ist erstaunlich, nicht wahr? Er bringt uns alle immer wieder zum Staunen. Er macht einfach weiter und bleibt in Form. Er ist einfach unglaublich, wirklich. 45 Siege, und er gewinnt immer noch, mit 65 Jahren, diese Woche hat er sein Alter gespielt [Freitag 64 (-8), Sonntag 65 (-7), Anm. d. Red.]. Ich weiß nicht, es gibt nicht viel mehr über ihn zu sagen. Und er ist auch noch ein netter Mensch. Das ist, glaube ich, das Coolste daran: Er ist ein guter Kerl, ein netter Kerl, und den Erfolg zu sehen, den er hatte, ist ziemlich cool." Langer, eine lebende Legende.

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PGA Tour

Jon Rahm und Tiger Woods (Photo by Keyur Khamar/PGA TOUR via Getty Images)

Etwas im Schatten von Langer kehrte Jon Rahm an die Spitze der Herrenrangliste zurück. Der Spanier gewann mit dem Genesis Invitational bereits seinen dritten Titel in diesem Jahr und den fünften innerhalb seiner vergangenen neun Starts weltweit. In einem spannenden Duell mit dem Kalifornier Max Homa setzte sich Rahm dank zwei Birdies auf den letzten fünf Löchern durch. Im Riviera Country Club einen Titel zu holen, sei eine große Ehre, so der ehemalige US-Open-Champion. Nicht mal Tiger Woods oder Jack Nicklaus konnten an diesem historischen Ort, wo erstmals 1929 die Los Angeles Open ausgetragen wurde, gewinnen.

Der Sieg bei dem mit 20 Millionen US-Dollar dotierten Event war aber ein hartes Stück Arbeit für Rahm. Zwischenzeitlich führte er mit drei Schlägen, kassierte dann aber Bogeys auf den Löchern zehn und zwölf und lag plötzlich einen Zähler hinter Homa, der dieses Event vor zwei Jahren gewinnen konnte. "Wenn man mir nach diesem Abschlag am neunten Tee gesagt hätte, dass ich am 13. Abschlag einen Schlag zurückliegen würde, hätte ich es nicht gegalubt, weil ich mich so gut gefühlt habe", sagte Rahm über die Phase zur Halbzeit seiner Runde. "Aber das ist Golf und dieser Golfplatz kann dich erwischen." Letztlich behielt der 28-Jährige seine Nerven aber doch im Griff und durfte sich über seinen zehnten PGA-Tour-Titel freuen.

Der Host des Genesis Invitationals, Tiger Woods, erreichte bei seinem PGA-Tour-Comeback gerade so das Wochenende und spielte am Samstag seine beste Runde seit mehr als drei Jahren (67, -4). Am Sonntag ging dem 47-Jährigen jedoch etwas die Luft aus und er musste sich am Ende mit dem geteilten 45. Rang zufriedengeben. "Es ist ein Fortschritt, aber ich habe nicht gewonnen", so Woods, der neben den Majors in diesem Jahr vielleicht noch ein paar weitere Events spielen wird. "Es war sicherlich etwas schwieriger, als ich mir wahrscheinlich anmerken ließ. Es ist hart. Der Körper sagt manchmal 'nein', obwohl der Verstand 'ja' sagt." Wenn die Woche in Los Angeles aber eins zeigte, dann, dass Woods immer noch mit den besten Spielern der Welt mithalten kann.

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DP World Tour

Yannik Paul (Photo by Thananuwat Srirasant/Getty Images)

Welch eine Woche für die Deutschen bei der Thailand Classic. Im Amata Spring CC bei Bangkok erreichten gleich zwei von ihnen eine Top-Drei-Platzierung. Yannik Paul ging als geteilter Zweiter in den Finaltag und konnte diese Position dank einer 68 (-4), inklusive eines Birdie-Chip-Ins auf der Acht, behaupten.

Der 28-Jährige beendete die Woche bei -20 und kassierte einen Preisscheck in Höhe von knapp 207.000 Euro. Im Race to Dubai ging es für den Gewinner der Mallorca Golf Open 2022 auf den 23. Rang vor. Der zweite Platz war Pauls erstes Top-Ten-Ergebnis der Saison.

Alexander Knappe kam nur zwei Schläge hinter Landsmann Paul ins Ziel und teilte sich den dritten Rang mit dem Niederländer Joost Luiten. Beide erhielten jeweils mehr als 106.000 Euro Preisgeld und machten ebenfalls große Sprünge im Saisonranking. Bei Knappe ging es bis auf Rang 43. Der 33-Jährige zauberte auf den Back Nine seiner Finalrunde sieben Birdies auf den Par-72-Platz und kam mit einer 67 (-5) ins Clubhaus. "Ich bin einfach glücklich", so Knappes Worte bei Instagram. Für ihn bedeutete dieser geteilte dritte Platz das bislang beste Ergebnis seiner DP-World-Tour-Karriere.

Trotz der starken Leistungen der beiden Deutschen war der Titel meist weit entfernt. Denn Thorbjörn Olesen ließ am Finaltag nichts mehr anbrennen und triumphierte mit vier Schlägen Vorsprung auf Paul. "Das ist etwas ganz Besonderes", so der Däne, der im vergangenen Jahr das British Masters gewonnen hatte und in Thailand seinen siebten DP-World-Tour holte. "Natürlich war der British Masters-Sieg unglaublich, mit meiner Familie, und es war lange her, dass ich das letzte Mal gewonnen hatte. Aber auch dieser Sieg, all die harte Arbeit und all die Opfer, die meine Frau gebracht hat. Das ist wirklich schön." Olesen belegt nach diesem Sieg Rang fünf im Race to Dubai.

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Ladies European Tour

Lydia Ko (Credit: Tristan Jones/ LET)

Es war eine besondere Woche für die Spielerinnen auf der Ladies European Tour. Das Saudi Ladies International schüttete fünf Millionen US-Dollar aus und lag damit nur knapp unter Major-Niveau. Entsprechend stark war auch das Teilnehmerinnenfeld besetzt. Untere anderem war die Weltranglistenerste Lydia Ko am Start. Und die Neuseeländerin wiederholte ihren Erfolg aus dem Jahr 2021, als sie bei ihrem ersten Besuch im Royal Greens Golf & Country Club in Jeddah gewonnen hatte. "Offensichtlich läuft es hier für mich", so Ko, die das Gesamtergebnis von -21 erreichte und damit einen Schlag Vorsprung auf Aditi Ashok hatte.

"Ich glaube nicht, dass ich mir auf den ersten neun Löchern viele Birdie-Chancen erarbeitet habe, aber ich wusste, dass jedes Loch eine Birdie-Chance sein könnte, und deshalb habe ich mich darauf eingestellt und wollte aggressiv sein", erklärte die Siegerin weiter. Am Ende reichte ihr sogar ein Par auf dem abschließenden Par 5. "Das 18. Loch war viel unangenehmer, als ich es mir vorgestellt hatte, aber am Ende ist es auf jeden Fall schön, dass ich diese Woche gewonnen habe." Von den fünf Millionen US-Dollar Gesamtpreisgeld gingen 750.000 an den Champion. Das ist mehr als das Doppelte von dem, was beim nächsten LET-Event in Südafrika als Gesamtpreisgeld (300.000 Euro) angesetzt ist.

Beste Deutsche beim Saudi Ladies International war die 16-jährige Chiara Noja. "Was für ein Erlebnis", schwärmte die LET-Siegerin nach ihrem geteilten zwölften Rang auf Twitter. "Das stärkste Teilnehmerfeld, in dem ich je gespielt habe, und die Tatsache, dass die Preisgelder für Frauen und Männer gleich hoch sind - ich fühle mich unglaublich gesegnet und finde es toll zu sehen, wie das Frauengolf wächst." Noja erhielt für das Top-15-Ergebnis knapp 96.000 Euro Preisgeld.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Genesis Invitational: Stephan Jäger T40
  • DP World Tour, Thailand Classic: Yannik Paul 2., Alexander Knappe T3, Marcel Siem T17, Marcel Schneider T28, Nick Bachem T51, Freddy Schott 74. und Hurly Long CUT
  • Challenge Tour, SDC Open: Velten Meyer T30 und Marc Hammer Jannik de Bruyn CUT
  • Ladies European Tour, Saudi Ladies International: Chiara Noja T12, Esther Henseleit T32, Olivia Cowan T47, Aline Krauter T51 und Sophie Witt Leonie Harm CUT
  • Sunshine Ladies Tour, Cape Town Ladies Open: Verena Gimmy T5, Luisa Gudert & Sarina Schmidt T22, Franziska Friedrich 31. und Carolin Kauffmann, Helen Kreuzer Leticia Ras-Anderica CUT
  • PGA Tour Champions, Chubb Classic: Bernhard Langer 1. und Alex Cejka T10

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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