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Masters-Platz

Der Augusta National GC aus Langers Sicht

Von Tea Olive bis Holly. Eine Runde in Augusta wird für 99 Prozent aller Golfer ein Wunschtraum bleiben. Bernhard Langer beschreibt die himmlischen Bahnen.

01. Juni 2021

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"Sollte es jemals im Himmel einen Golfplatz geben, sollte es der von Augusta sein", sind die schwärmenden Worte Gary Player die der dreimalige Masters-Champion auch nach 52 Teilnahmen (!) am prestigeträchtigsten aller Majors unterschreibt. Der himmlische, 1932 eingeweihte Platz des Augusta National Golf Club verfügt über das einzigartige Privileg, jedes Jahr der Austragungsort eines Majors zu sein.

Drei Mal erspielte sich der "Black Knight" aus Südafrika das Green Jacket, mehr Siege feierten nur Arnold Palmer (4), Tiger Woods (5) und Jack Nicklaus (6). Zwei Mal das Major gewinnen konnten immerhin schon neun Golfer, darunter Bernhard Langer, Seve Ballesteros und ein Ben Hogan. 

Wir möchten Sie eine Runde über die vom einst weltbesten Golfer Bobby Jones und seinerzeit weltbesten Architekten Alister MacKenzie gezeichneten Anlage führen, von Tea Olive bis Holly. In der Bilderstrecke verrät Ihnen Europas erfolgreichster Masters-Teilnehmer Bernhard Langer für alle 18 Bahnen seine Einschätzungen und Erinnerungen.

Loch 1: Tea Olive

Das 407 Meter (445 Yards) lange Par 4 trägt den Namen Tea Olive und ist das sechstschwerste Loch auf der Scorekarte. Auf der linken Seite des Fairways wurden in der Vergangenheit einige Bäume gepflanzt. Die Drive-Zone ist rechter Hand durch einen Bunker verteidigt, der rund 300 Meter vom Abschlag entfernt liegt. Wer drüber will, muss gut 290 Meter abschlagen. Für Dustin Johnson und Co. verlockend, doch für die meisten im Feld ist gleich das erste Loch ein gutes Beispiel, wie wichtig Geduld in Augusta ist. Nicht immer gilt es, den direkten Weg zum Loch zu suchen. Hier kann man von Taktikern wie Bernhard Langer lernen. Viertschwerstes Loch 2009.

Loch 2: Pink Dogwood

Das mit 526 Metern (575 Yards) längste Loch auf dem Magnolia Course folgt dem Credo von Bobby Jones, dass alle Par-5-Löcher auf dem Masters-Kurs mit zwei guten Schlägen zu erreichen sein müssen. Daher wird das Pink Dogwood von den Profis auch als eines der wenigen Pflicht-Birdies beim Masters angesehen. Auch hier liegt ein Bunker knapp 300 Meter vom Tee entfernt am rechten Rand des Fairways - jedoch nicht so herausfordernd wie am Loch zuvor. Drittleichtestes Loch des Platzes.

Loch 3: Flowering Peach

320 Meter (350 Yards) geht es auf dem Flowering Peach geradewegs zur Fahne. Das Grün des eher leichten Loches (Par 4) hängt von rechts nach links. Auch der Wind spielt bei der Annäherung immer wieder eine wichtige Rolle. Keine andere Bahn wurde über die Jahre so oft verändert wie diese. Angel Cabrera gelangen bei seinem Sieg 2009 drei Birdies an diesem Loch.

Loch 4: Flowering Crabapple

Der Abschlag des 219 Meter (240 Yards) langen Flowering Crabapple wurde vor der Austragung im Jahr 2006 um knapp 30 Meter zurückversetzt. Damit spielt sich das Loch wieder als langes Par 3, so wie es die Platzarchitekten auch ursprünglich geplant hatten. Die schwierigste Fahnenposition lauert im hinteren Grün, da es nach vorne abfällt. Jeff Sluman gelang dort 1992 ein Ass.

Loch 5: Magnolia

Nach der Verlängerung der Fairway-Bunker und des Abschlags im Jahr 2003, versuchen selbst die Longhitter kaum noch, auf dem Magnolia (455 Yards) abzukürzen. In den vergangenen Jahren wählten die Spieler die linke Fairwayseite und damit einen längeren zweiten Schlag in das schwierige, leicht nach links abfallende Grün. Seit vergangenem Jahr befinden sich zwei Bunker am linken Fairwayrand, die den Abschlag erschweren. Wer den Schlag aufs Grün nicht optimal platziert, kann sein blaues Wunder erleben. Auf das alte Grün konnte Jack Nicklaus 1995 noch zweimal mit dem zweiten Schlag einlochen.

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Loch 6: Juniper

Das 163 Meter (180 Yards) lange Par 3 Juniper zeichnet sich durch sein Plateau-Grün aus, das es dem Spieler, einmal auf der falschen Ebene liegend, nahezu unmöglich macht, die Vorgabe zu unterspielen. Tiger Woods schaffte es einmal, den Ball beim Abschlag 60 Zentimeter neben das Loch zu legen. Doch er rollte zurück und landete gut neun Meter weiter Richtung Tee. Dort lag er auch noch einen Schlag später, da der Chip wiederum den Weg zurück fand. 1991 spielte José Maria Olazábal dort eine 7 - und verlor am Ende um einen Schlag gegen Ian Woosnam.

Loch 7: Pampas

Das Loch 7 (Pampas) wurde im Jahr 2006 um gut 35 Meter verlängert. Auf der Scorekarte stehen 411 Meter (450 Yards) und die Baumpflanzungen beidseitig des Fairways werden von den Spielern viel Präzision vom Tee fordern. Einige Stimmen, darunter Arnold Palmer, kritisierten die Verlängerung. Sie sagen, der ursprüngliche Charakter des Loches sei komplett verloren gegangen. Eines der Löcher, bei dem der Schlag aufs Grün, meist mit einem mittleren Eisen, von Gebeten des Caddies begleitet wird. Der Grund: Ein Landespot von rund vier Metern und viel Wind.

Loch 8: Yellow Jasmine

Yellow Jasmine ist wie Loch Nr. 2 ein Par 5 (521 Meter, 570 Yards), das von den Longhittern in zwei Schlägen erreicht werden kann. Einzig leichte Slices werden von einem großen Fairway-Bunker in der Drive-Landezone bestraft. Auch hier herrscht für die Green-Jacket-Kandidaten Birdie-Pflicht - trotz mitunter sehr schwierigen Fahnenpositionen. 1967 schaffte Bruce Devlin ein Albatros.

Loch 9: Carolina Cherry

Ein starkes Gefälle des Grüns und die zwei Bunker, die es auf der linken Seite verteidigen, sind die Hauptschwierigkeiten des 421 Meter (460 Yards) langen Doglegs. Einige gut platzierte Bäume hindern auch lang schlagende Spieler auf der Carolina Cherry am Abkürzen. Longhitter können es über eine Erhebung des Fairways bei etwa 300 Metern schaffen. Die positive Folge: ein windgeschützter Wedge-Schlag. Das Grün fällt nach vorne ab. Unter Umständen landen ungenaue Annäherungen wieder 50 Meter vor dem Grün.

Loch 10: Camelia

Die zehnte Spielbahn in Augusta trägt den Namen Camelia und ist ein 453 Meter (495 Yards) langes Par 4. Camellia gilt über die vergangenen Jahre als schwerste Bahn und ist in der Regel das erste Playoff-Loch. Sage und schreibe 100 Höhenmeter geht es hier vom Tee zur tiefsten Stelle des Fairways bergab. Und wer beim Abschlag den Ball nicht mit einem Rechts-links-Spin vom Tee bekommt, hat schnell ein Problem beim zweiten Schlag.

Loch 11: White Dogwood

Nach der Verlängerung des Abschlags um gut 10 Meter nach hinten vor dem Masters 2012, erreicht die Spielbahn eine Gesamtlänge von 462 Metern (505 Yards) und ist damit das längste Par 4 in der Masters-Geschichte. Das White Dogwood ist der Einstieg in die berühmte Amen Corner (11 bis 13) und wird auf der Karte als zweitschwerstes Loch des Platzes eingestuft. Das Grün wird von einem links vorne liegenden Teich und rechts hinten platzierten Bunker verteidigt. Auch gute Schläge aufs Grün landen schnell im Wasser - ohne, dass der Spieler weiß, was er falsch gemacht hat. Bis auf drei Ausnahmen hat dieses Loch jedes Playoff entschieden. Larry Mize gelang hier sein legendärer Chip-In 1987.

Loch 12: Golden Bell

Stürmische Winde, drei gut platzierte Bunker und der Fluss Rae's Creek haben schon so manchem gut im Rennen liegenden Spieler auf dem Golden Bell (Par 3) den Sieg gekostet. Mit 142 Metern (155 Yards) ist das drittschwerste Loch gleichzeitig die kürzeste Bahn in Augusta - und eines der bekanntesten Par 3 der Welt. Der Bunker zwischen Bach und Grün dient oft als Rettungsplatz, weswegen der Abschlag direkt über den Bunker ausgeführt wird.

Loch 13: Azalea

Eines der bekanntesten Par-5-Löcher des Platzes ist das 466 Meter (510 Yards) lange Dogleg Azalea. Es wird bei guten Bedingungen von den Teilnehmern meist unter Par absolviert, hat jedoch durch die anspruchsvolle Platzierung des Grüns in der Vergangenheit schon so einige Siegesträume platzen lassen. Das Grün ist von einem Bach (vorne) und vier Bunkern (hinten) umringt. Jeff Maggert gelang hier 1994 ein Albatros. Elf Schläge schlechter war 1978 Tommy Nakajima.

Loch 14: Chinese Fir

Nach der Verlängerung um 30 Meter im Jahr 2002 wurde Chinese Fir (402 Meter, 440 Yards) noch schwieriger. Viele Spieler sind nun gezwungen, ihren zweiten Schlag mit einem langen Eisen an der Fahne zu platzieren. Ein langer Putt ist auf dem stark ondulierten Grün schwer zu bremsen. Seit Jahren gehen das 14. Loch und viele Drei-Putts Hand in Hand. Nick Price, immerhin Platzrekordhalter mit einer 63 (1986), benötigte hier 1993 acht Schläge.

Loch 15: Firethorn

Der Abschlag des 484 Meter (530 Yards) langen Par 5 mit dem Namen Firethorn wurde 2006 um 25 Meter nach hinten verlegt und um knapp 20 Meter nach links versetzt. Mitbegründer Bobby Jones nannte es immer das zweite "Par 4,5" auf den Back Nine, in Anspielung auf die guten Scores der Spieler auf den Löchern 13 und 15. Es gilt als das "leichteste" Loch. Dennoch bleibt immer die Frage, ob vorlegen oder angreifen. Gene Sarazen machte es 1935 noch besser. Er lochte seinen zweiten Schlag aus gut 220 Metern. Dieser Schlag machte das noch junge Masters weltberühmt. 1993 verspielte Seve Ballesteros hier seinen Sieg - Bernhard Langer zog vorbei.

Loch 16: Redbud

An Stelle eines Fairways gibt es auf dem 155 Meter (170 Yards) langen Par 3 mit dem Namen Redbud nur viel Wasser. Ein Par ist auf dem schweren und von drei Bunkern gesicherten Grün ein gutes Ergebnis. Tiger Woods lochte hier seinen berühmten Chip, Padraig Harrington und Ian Poulter gelang bereits ein Ass.

Loch 17: Nandina

Nandina (Par 4): Die vorletzte Spielbahn misst mittlerweile 402 Meter (440 Yards). Auf der linken Seite des Fairways, gut 200 Meter vom Abschlag entfernt und über 100 Jahre alt geworden, stand bis zum Februar vergangenen Jahres der Eisenhower Tree. Im Gegensatz zum früheren US-Präsidenten, nach dem der Baum benannt ist, stellte diese Weihrauch-Kiefer für die Professionals nicht allzu große Probleme bei ihrem Course Management dar. Nun findet das Masters zum zweiten Mal, ohne Ike' Tree, wie er auch genannt wurde, statt. Ein heftiger Eissturm sorgte für den Untergang.

Loch 18: Holly

Last but not least gilt es Holly zu überstehen. Das Par-4-Dogleg windet sich mit einer Länge von 425 Meter (465 Yards) bergauf nach rechts und wird als berühmtestes letztes Loch bezeichnet. Nicht zuletzt deshalb, weil der Abschlag mitten aus einer Waldschneise führt. Auch zwei Fairway-Bunker im Knick des Doglegs und zwei weitere Grün-Bunker unterstreichen den sechsten Rang in der Schwierigkeitsskala.

Sebastian Burow

Sebastian Burow
Freier Redakteur

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