Aus deutscher Sicht gab es am vergangenen Wochenende neben der Hiobsbotschaft von einer schweren Verletzung Bernhard Langers auch aus sportlicher Sicht eher schlechte Nachrichten. Kein deutscher Profi schaffte es in die Top 20 - auch nicht Martin Kaymer beim LIV Golf-Jahresauftakt. In Pebble Beach machte derweil ein Sturm Schlagzeilen und sorgte für einen vorzeitigen Turnierabbruch beim AT&T Pebble Beach Pro-Am in Kalifornien.
Sportlich gesehen war es ein gebrauchtes Wochenende aus der Perspektive der deutschen Golfer. Während bei den Damen sowohl auf der LPGA Tour als auch auf der LET keine Turniere ausgetragen wurden, schlugen die Herren in Kalifornien, Bahrain, Südafrika, Panama und in Mexiko ab.
Langer erleidet schwere Verletzung
Eine Pressemitteilung des Managements von Bernhard Langer hat Ende der vergangenen Woche für große Betroffenheit in der Golfbranche gesorgt. In der Mitteilung wurde die Hiobsbotschaft verkündet, dass sich die deutsche Golfikone im Training eine schwere Verletzung zugezogen hat. Demnach habe sich der gebürtige Anhausener während einer Trainingseinheit in Boca Raton im US-Bundesstaat Florida die Achillessehne gerissen.
Unmittelbar nach dem Unfall soll der 66-Jährige in Miami operiert worden sein. Nähere Informationen über seinen Gesundheitszustand nach der Operation sind bis dato noch nicht bekannt. Unabhängig davon dürfte Langers Verletzung den deutschen Rekordgolfer zu einer sehr langen Pause zwingen. Ob der ehemalige Weltranglistenerste seine angekündigten Abschieds-Auftritte beim Masters im April sowie bei der BMW International Open im Juli im Golfclub München Eichenried geben kann, scheint vor diesem Hintergrund eher unrealistisch.
"Während meiner gesamten Karriere waren mein Glaube und meine Familie immer die großen Stützen, die mir Kraft gaben und mich durch schwierige Zeiten führten. Ich weiß, dass ich mich darauf wieder verlassen kann, während ich auf meine Rückkehr hinarbeite. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung aller in dieser Zeit und freue mich darauf, die Fans und meine Kollegen bald wieder auf dem Golfplatz zu sehen", wird Langer in der Mitteilung zitiert.
PGA Tour: Sturm sorgt für Abbruch
Es sollte diesmal nicht sein beim AT&T Pebble Beach. Das Turnier an der kalifornischen Küste wurde am Sonntag von einem Sturmtief heimgesucht, das ein Verkehrs-Chaos rund um die Halbinsel Monterey auslöste. Nachdem auch bei einigen Haushalten in der Umgebung der Strom ausfiel und auch für den darauffolgenden Tag keine Besserung des Wetters in Aussicht war, mussten die Veranstalter die Finalrunde des Wettbewerbs auf dem berühmten Pebble Beach Golf Links kurzerhand absagen.
Sieger bei dem in den ersten Runden gemeinsam mit Amateuren ausgetragenen Wettbewerb auf dem Spyglass Hill Golf Course war somit nach 54 gespielten Löchern Wyndham Clark. Der US-Amerikaner führte das Feld nach drei Runden mit einem Score von 199 (-17) vor Ludvig Aberg (200 Schläge/-16) und Matthieu Pavon 201/-15) knapp an und war somit im sportlichen Sinn der größte Nutznießer des örtlichen Extremwetters.
Der Münchner Stephan Jäger landete als einziger deutscher Starter auf dem geteilten 71. Rang. Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller, die auf der Korn Ferry Tour bei der Panama Championship am Start waren, verpassten hingegen den Cut.
Deutsche durchwachsen und Partycrasher aus Wales
Während auf der PGA Tour nach zuletzt knapp acht Jahren wieder einmal eine Turnierrunde komplett ins Wasser fiel, konnten sich derweil die Teilnehmer bei der Bahrain Championship über schlechtes Wetter im Inselstaat am Persischen Golf beileibe nicht beschweren. Für schlechte Laune sorgte dort bei den deutschen Teilnehmern vielmehr das durchwachsene sportliche Abschneiden. Von den acht Startern erreichte keiner eine Platzierung unter den Top 20. Bester Deutscher war hier als geteilter 23. Marcel Siem (284/-4), der auf dem Par-72-Kurs des Royal GC konstant vier 71er-Runden spielte.
Der 33-jährige Südafrikaner Dylan Frittelli (275/-13) konnte sich hingegen nach einer langen Durststrecke von über sechs Jahren wieder einmal über einen Titel auf der DP World Tour freuen. Unter südafrikanischer Flagge fand auch auf der Challenge Tour die SDC open statt. Im Zebula Golf Estate & Spa in der Provinz Limpopo stahl der Waliser Rhys Enoch bei seinem zweiten Turniersieg den vielen südafrikanischen Startern bei ihrem Heimspiel die Show. Der 25-Jährige gewann mit 264 Schlägen (-24) vor dem schlaggleichen südafrikanischen Duo Deon Germishuys und Martin Rohwer (266/-22).
LIV Golf: Kaymer im Mittelmaß bei Rahms Premiere
Auch für Martin Kaymer gab es beim Saisonauftakt der LIV Golf League keinen Grund zum Jubeln. Der zweimalige Major-Champion aus Deutschland schnitt beim Auftakt in Mexiko als geteilter 28. im grauen Mittelfeld ab. Vor allem die zweite Runde auf dem Platz des El Camaleón Mayakoba verhagelte dem ehemaligen Weltranglistenersten die Bilanz. Zwei Doppelbogeys und vier Bogeys warfen den Rheinländer im Leaderboard zurück, am Ende schloss Kaymer die drei Runden mit 213 Schlägen (Par) ab. In der Teamwertung wurde Kaymer mit seiner Mannschaft Cleeks GC ebenfalls nur Achter unter den 13 Teams.
In der Mannschaftswertung war in Mexiko Jon Rahms neues Team Legion XIII erfolgreich. Für einen Sieg in der Spielerwertung reichte es für den europäischen Ryder-Cup-Helden von Rom bei seiner LIV Golf-Premiere allerdings nicht ganz. Der erst vor kurzem ins LIV-Lager gewechselte Spanier wurde mit einem Score von 203 (-10) geteilter Dritter, zwei Schläge hinter Sieger Joaquin Niemann (201/-12), der sich im Stechen knapp gegen Rahms Landsmann Sergio Garcia durchsetzte.
Die Ergebnisse der Deutschen:
- DP World Tour, Bahrain Championship: Marcel Siem T23, Marcel Schneider T29, Yannik Paul T35, Hurly Long T43, Freddy Schott, Maximilian Kieffer, Nick Bachem und Maximilian Rottluff CUT
- PGA Tour, AT&T Pebble Beach Pro-Am: Stephan Jäger T71
- Challenge Tour, SDC Open: Philipp Katich T46
- Korn Ferry Tour, The Panama Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller CUT
- LIV Golf - Mayakoba: Martin Kaymer T28
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