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Tour-Rückblick

Chaos-Turnier und kriselnder Kaymer

Die WM Phoenix Open mit einer zu großen Zuschauermasse rund um eine feierende Party-Fanmeute gerät außer Kontrolle. Martin Kaymer steckt auf der LIV Golf Series in einem Leistungstief fest.

12. Februar 2024

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Die WM Phoenix Open läuft vollkommen aus dem Ruder. Eine zu große Zuschauerkulisse vor Ort sowie pöbelnde Fans sorgen zwischenzeitlich für geschlossene Eingangstore und einen gestoppten Alkohol-Ausschank. Der Turniersieg und eine peinliche Panne gehen derweil fast unter. Auf der DP World Tour kommt es indes zu einem Premierenerfolg. Auf der LET punkten derweil  beim historischen Sieg einer 19-Jährigen die deutschen Damen mit starken Ergebnissen. Martin Kaymer steckt derweil auf der LIV Golf Series in einem Leistungstief fest. /

PGA Tour: Chaos-Turnier

Das bekannte Party-Loch bei der WM Phoenix Open im US-Bundesstaat Arizona ist weltberühmt. Auf Bahn 16 des Stadium Course im TPC Scottsdale wird es bei jenem PGA Tour-Event immer extrem laut auf den Zuschauerrängen. Insbesondere dann, wenn einem Spieler auf jenem Par-3-Loch ein Hole-in-One gelingt. Dann rastet die Zuschauermenge aus. Bierduschen auf den Rängen, auf das Spielfeld fliegende Plastikbecher und grölende Fans gehören zum typischen Bild bei den sogenannten "People's Open".

In diesem Jahr war es allerdings beim Feiern zu viel des Guten. Das Turnier endete in einem regelrechten Chaos. Aufgrund einer zu großen Zuschauermenge mussten die Veranstalter zeitweise die Eingänge schließen. Es wurde über vereinzelte Schlägereien unter alkoholisierten Fans und vermehrten Polizeieinsätzen berichtet. Die Veranstalter reagierten und stoppten den Bier-Ausschank.

Das Turnier schien außer Kontrolle zu geraten. Dies bestätigte auch ein vernichtendes Feedback von einzelnen Spielern wie unter anderem eine Nachricht des Südkoreaners Byeong Hun An auf X belegte. Einige Profis fühlten sich diesmal auf der Runde von lauten Zwischenrufen und Beleidigungen aus den Reihen des Party-Volk belästigt - und das nicht nur an Party-Loch 16. Der US-Amerikaner Billy Horschel legte sich sogar lautstark mit pöbelnden Fans an.

Entschuldigung und peinliche Glover-Panne

Nach Ablauf des traditionellen Turniers sah sich der Veranstalter dazu genötigt, eine öffentliche Entschuldigung zu verfassen. "Wir entschuldigen uns aufrichtig bei den größten Fans im Golfsport", hieß es in einer offiziellen Mitteilung.

Das sportliche Geschehen rückte inmitten der aus dem Ruder geratenen Golf-Party teilweise in den Hintergrund. So blieb der vierte PGA Tour-Sieg des 35-jährigen Kanadiers Nick Taylor (263 Schläge/-21) in der zweiten Runde des Stechens gegen den US-Amerikaner Charley Hoffmann fast schon eine Randnotiz.

Auch eine kuriose Schlagzeile tauchte eher am Rande auf: Der US-Amerikaner Lucas Glover verpasste seine Startzeit am ersten Tag, weil er sich eine falsche Startzeit notiert hatte. Der sechsmalige PGA Tour-Champion musste sich bei einem Telefonanruf der Offiziellen unmittelbar vor seiner Startzeit peinlich berührt für seine Abwesenheit entschuldigen und sich kurzerhand und notgedrungen komplett vom Turnier abmelden. "Ich habe mich selbst getreten, musste aber gleichzeitig über mich selbst lachen", sagte Glover gegenüber dem Golf Channel über jenen Moment, als er in seinem Hotel telefonisch überrascht wurde.

DP World Tour: Premierensieg und deutsches Tief

Weitaus gesitteter als bei der WM Phoenix Open ging es auf der DP World Tour beim Commercial Bank Qatar Masters zu. Bei diesem Turnier in Doha standen die sportlichen Schlagzeilen jedenfalls mehr im Vordergrund, vor allem der Premierensieg des 27-jährigen Japaners Rikuya Hoshino mit einem Score von 274 (-14).

Aus deutscher Sicht verlief die Veranstaltung im Arabischen Emirat Katar eher mäßig. Bester Deutscher unter den sechs Starten auf dem Par 72-Kurs des Doha GC war Max Kieffer auf dem geteilten 33. Rang. Das deutsche Lager ist derzeit  etwas von Verletzungssorgen geplagt. Zuletzt schockte die schwere Verletzung von Ikone Bernhard Langer die Golfwelt, und auch auf der DP World Tour spielende Profis müssen sich derzeit mit Verletzungen herumplagen. Dazu gehören Alex Knappe und Nick Bachem. Bei diesem Duo zwickt derzeit die Schulter und diese Verletzungen steht derzeit besseren Leistungen im Wege.

Alexandra Försterling (photo by Tristan Jones / LET)

Ladies European Tour: Historischer Debüt-Sieg und starke Deutsche

Bei den deutschen Damen lief es hingegen bei der Magical Kenya Ladies Open sehr gut. Hinter der erst 19-jährigen Siegerin Shannon Tan (280/-12), die in Kenia bei ihrem ersten Turnier als Pro gewann und damit auch gleichzeitig die erste Siegerin auf der Ladies European Tour (LET) aus Singapur wurde, landeten beim LET-Saisonauftakt in Kenia zwei deutsche Spielerinnen unter den ersten Elf.

Alexandra Försterling (289/-3) verpasste in Kilifi County als geteilte Achte den geteilten dritten Rang nur um einen Schlag. Und auch Laura Fünfstück (290/-4) fehlten auf dem Kurs Vipingo Ridge zu einer Top-Drei-Platzierung nur zwei Schläge.

Martin Kaymer (photo by LIV Golf / GettyIamges)

LIV Golf: Kaymer Schlusslicht

Alles andere als gut läuft es indes für Martin Kaymer auf der LIV Golf Series. Der ehemalige Weltranglistenerste wusste auch beim zweiten Turnier der Saison im Las Vegas Country Club nicht zu überzeugen. Mit einem Score von 217 (+7) landete der Rheinländer auf dem drittletzten Platz und wurde nach einer Finalrunde mit sieben Bogeys 52. Kaymers Team Cleeks GC mit Kaymer als Kapitän sowie Richard Bland, Adrian Meronk und Kalle Samooja wurden Neunte.

Der zweimalige Major-Champion rangiert in der Saisonwertung zusammen mit anderen 17 Spielern mit null Punkten auf der geteilten 38. Position, dem derzeit letzten Platz. Kaymers Team ist aktuell Elfter unter den insgesamt 13 Mannschaften. Führender ist nach zwei Veranstaltungen der US-Amerikaner Dustin Johnson. Das beste Team ist aktuell die Mannschaft von Jon Rahm, die sich Legion XIII nennt.

Ergebnisse der Deutschen:

  • DP World Tour, Commercial Bank Quatar Masters: Maximilian Kieffer T33, Maximilian Rottluff T49, Yannik Paul und Nicolai von Dellingshausen T65, Freddy Schott und Marcel Schneider CUT
  • PGA Tour, WM Phoenix Open: Matti Schmid CUT
  • Korn Ferry Tour, Astara Golf Championship presented by Mastercard: Jeremy Paul T35 und Thomas Rosenmüller CUT
  • LET, Magical Kenya Ladies Open: Alexandra Försterling T8, Laura Fünfstück T11, Sophie Hausmann T28, Patricia Isabel Schmidt T36, Verena Gimmy, Leonie Harm und Sophie Witt CUT
  • LIV GOLF, Las Vegas: Martin Kaymer

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Robert M. Frank

Robert M. Frank
Leitender Redakteur

Nach abgeschlossenem Sportwissenschaft-Studium an der TU München ab 2008 als freier Autor/Reporter/Sportjournalist für Online-Portale, Tageszeitungen, Zeitschriften und Agenturen tätig. Der gebürtige Münchner, Jahrgang 1981, stieß 2018 zum Redaktionsteam hinzu und ist seit 2022 Leitender Redakteur bei myGOLF.de. Golferische Heimat: Gut Rieden in Starnberg

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