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Fitting

Was bedeutet Fitting und wie läuft ein Fitting generell ab?

Marco Burger von HIO Fitting berät Sie auf dem Weg zu den für Sie perfekten Golfschlägern.

20. April 2022

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Ganz vereinfacht gesagt, bedeutet Fitting "Anpassung" und in diesem Fall die Anpassung der Golfschläger an den eigenen Körper, Schwung und mittelfristigen Ziele. Da sich die Anatomie von Golferinnen und Golfern komplett unterscheiden kann und es auch etliche Varianten von guten/sinnvollen Golfschwüngen gibt, ist ein Fitting auf jedem Level klar zu empfehlen. Neben der Optimierung des Golfspiels können passende Golfschläger Verletzungen vorbeugen bzw. Schmerzen reduzieren, sowie für einen Anfänger das Erlernen eines neutralen Golfschwungs ermöglichen.

Leider ist Fitting nicht gleich Fitting und auch der Job eines Fitters kein Ausbildungsberuf, erklärt Marco Burger, Fitting-Experte und Gründer von HIO Fitting. Demnach findet man zwar ein großes Angebot aber nicht immer mit der gleichen Vorgehensweise und Qualität. Dieser kleine Artikel soll aufzeigen was in einem Fitting konkret abgehandelt werden sollte und helfen den möglichst besten Fitter in der Region ausfindig zu machen.

Grundlegend sollte man sich auf ein Fitting gut vorbereiten und die erste Anlaufstation sorgfältig auswählen. Hierzu liefert das Internet rund um die verschiedenen Golfplattformen sowie YouTube ausreichend Informationsmöglichkeiten. Ein wirklich gutes Fitting hat auch seinen Preis und muss beim Kauf von Schlägern nicht angerechnet werden. Schließlich sind Margen auf Golfschläger nicht sonderlich groß und die Zeit von gutem Personal muss wie in jedem anderen Beruf auch gewertschätzt werden. Wir bevorzugen eine top Beratung mit im Nachgang 100 % passenden Schlägern als ein kostenloser Service, nach welchem man im Zweifel doppelt kauft oder mit der Performance nicht zufrieden ist.

Folgende Inhalte sollten bei einem guten Fitting immer abgedeckt werden:

  • Ausführlicher Fragebogen, um gründliches Verständnis über Potentiale und Defizite des Spielers zu erlangen
  • Moderne Messtechnologie (Foresight oder TrackMan), um Daten genau aufzeichnen zu können
  • Realistische Ballflug-Simulation mittels Leinwand und Projektor, wenn die Durchführung Indoor stattfindet
  • Sinnvolles Setup, in welchem ein normaler Golfball (oder zumindest ein sehr guter Rangeball) aus gleicher Lage wiederholbar geschlagen werden kann.
  • Hauseigene Werkstatt mit Möglichkeiten, eigene Schläger zu vermessen und auch evtl. neue Schläger selbstständig zu fertigen
  • Große Auswahl an unterschiedlichen Kopf- und Schaftherstellern (Markenvielfalt)
  • Erfahrene Fittingstation mit gewisser Größe und Namen
  • Ausreichend Zeit in Einzelbetreuung auf Termin
  • Erstellung eines Berichts, in welcher Empfehlung, Daten und Erkenntnisse verständlich zusammengefasst werden
  • Guter Erreichbarkeit der Fittingstation bei Rückfragen, Problemen, Nachbestellungen

Vor allem die verfügbare Zeit ist tatsächlich sehr entscheidend für den Erfolg. Ein Bag besteht theoretisch aus fünf Kategorien (Putter, Wedges, Eisen, Hybrid/Fairway, Driver), welche jeweils eine knappe Stunde in der Analyse & Testing benötigen. Natürlich kann man ein komplettes Fitting auch aufteilen, sodass nicht zu viele Bälle am Stück geschlagen werden müssen. Alle Informationen über Körper, Schlagtechnik und Material sollten genau aufgezeichnet werden und dem Spieler in einfacher Art und Weise verständlich gemacht werden. Die Zusendung einer Empfehlung mit den im Fitting gewonnenen Launch-Monitor-Ergebnissen hilft auch im Nachgang eine langfristig sinnvolle Entscheidung zu treffen.

Unter dem Begriff "statisches Fitting" versteht man im Grunde das Vermessen des Körpers in der Ruhe. Dazu gehört die Körpergröße, die Armlänge, Hand und Finger sowie die Ansprechposition. Das sogenannte "dynamische Fitting" bringt die Verknüpfung zu den Fakten über Schwungtechnik und Ballflug. Um einen Ballflug sinnvoll zu beschreiben und müssen mindestens die Ballgeschwindigkeit, der Abflugwinkel, die Spinrate, die Flughöhe, die Schlagweite und die Zielabweichung präzise gemessen werden Ein statisches und ein dynamisches Fitting lassen sich nicht voneinander trennen, sondern gerade die Kombination bringt erst ein sinnvolles und nachhaltiges Ergebnis.

Exemplarischer Ablauf eines Fittings:

  1. Spieler-Interview 
    • Bisherige Fittingerfahrung
    • Aktuelles Niveau und Ziele
    • Spielhäufigkeit (Range vs. Platz)
    • Trainingsmotivation mit/ohne Trainer
    • Verletzungen
    • Stärken und Schwächen auf dem Platz
    • Typischer Ballflug bzgl. Höhe, Kurve und Weite
    • Lieblingsschläger vs. Problemschläger
    • Bevorzugter Golfball
    • Präferenz für bestimmte Marken
    • Gewünschter Outcome des Fittings
  2. Vermessung der eigenen Schläger nach:
    • Modell
    • Zustand/Alter
    • Länge
    • Loft/Lie
    • Gewichtungen
    • Balance
    • Steifigkeit
  3. Testing
    • Warm-up mit eigenem Schläger 
    • Bewertung der Ballflugdaten der eigenen Schläger am Launch-Monitor (IST-Stand)
    • Ausmessung von Körpergröße, Armlänge, Handgröße etc.
    • Entscheidung ob Testing neuer Schläger vs. Anpassung/Feinjustierung der eigenen Schläger
    • Vergleich verschiedener Kopf-Schaft-Kombinationen (typisch 3-6 Varianten)
    • Subjektiven Testsieger festlegen und mit objektiven Daten am Launch-Monitor vergleichen
    • Größe, Material und Dicke der Griffe festlegen
    • Optik und Individualisierungsmöglichkeiten durchgehen
  4. Abschluss
    • Zusammenfassung der Ergebnisse inkl. Erklärung der finalen Empfehlung
    • Erwartungen des potenziellen neuen Schlägers klar definieren
    • Lieferzeit abklären
    • Nach Auftragsvergabe sollte Schläger in hauseigener Werkstatt gebaut und geprüft werden
    • Erneute Überprüfung und ggf. Feintuning der neuen Schläger einmal pro Jahr

Der Zeitpunkt und die aktuelle golferische Verfassung spielen für das Fitting eine untergeordnete Rolle. Sicherlich ist es sinnvoll vor einem Fitting zwei bis drei Einheiten auf dem Platz oder der Range absolviert zu haben. Besonders beliebt ist das Ende bzw. Anfang der Saison. Vorteil am Ende der Saison ist, dass man voll im Schwung sein sollte und auch Erfahrungen aus Turnieren direkt teilen kann. Vorteil im Frühjahr sind die meist neuen Schlägermodelle und ein direkter Saisonstart mit neuem passendem Equipment. Während eines Fittings muss man keineswegs jeden Ball treffen oder einen perfekt wiederholbaren Schwung haben. Professionelle Fitter sind genau darauf spezialisiert Golfern und Golferinnen jeden Levels zu helfen.

Sebastian Burow

Sebastian Burow
Freier Redakteur

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