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Kauftipps

Kleiner Wedge-Workshop

Für verschiedene Spielertypen und Spielbedingungen gibt es bei den Wedges einiges zu beachten. Wir erklären Begriffe, Unterschiede und auf was es beim Kauf der kurzen Eisen mit den hohen Lofts zu achten gilt.

07. September 2023

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Wedges sind die kürzesten Eisen im Golfbag, sie weisen die höchsten Loft-Winkel auf (ca. 42-64 Grad), man hat meist mehrere im Satz (PW, AW/GW, SW, LW) und sie sollen die ganz besonders herausfordernden Aufgaben erfüllen: aus kurzer Distanz und verschiedensten Lagen den Ball möglichst nahe an die Fahne zu befördern. Häufig fallen Begriffe wie „Safe“ oder „Up-and-down“. Sie bedeuten im übertragenen Sinn, dass die Annäherung als Pitch, Chip, Lob, Bunkerschlag oder Befreiungsschlag nahe an die Fahne kam und nur noch ein Putt in der Folge benötigt wurde. 

Wenn Sie nun mit Ihrem Eisen 9 eine gewisse Länge erzielen, sollen die Wedges alle kürzeren Distanzen abdecken. Der Begriff „Gapping“ kommt dann ins Spiel und thematisiert die die Abdeckung verschiedener Distanzen durch die Schlaglängenunterschiede von Schläger zu Schläger. Maßgeblicher Parameter dafür ist der Loft. Zudem ist es wichtig, dass Bounce und Grind der Wedges zum Golfer passen (zur optimalen Vielseitigkeit und Fehlerverzeihung). 

Die größeren Hersteller bieten etliche Loft-Bounce-Grind-Kombinationen an. Um die passenden Wedges zu finden, raten wir zum professionellen Wedge-Fitting. Eben weil auch Spiel-Stil und Schwungtechnik eine Rolle spielen. In der Folge ein paar Erklärungen und Tipps.

Der Loft-Winkel

Der Loft eines Golfschlägers ist der Neigungswinkel zwischen Schlagfläche und einer vertikalen Achse. Der Loft bestimmt maßgeblich, wie hoch und wie weit ein Ball fliegt. 

Wedge-Arten und deren Lofts:

  • Pitching-Wedge (PW): 42 bis 48 Grad
  • Gap-Wedge (AW/GW, auch Approach-Wedge genannt): 50 bis 53 Grad
  • Sand-Wedge (SW): 54 bis 57 Grad
  • Lob-Wedge (LW): 58 bis 64 Grad

Wie viele Wedges braucht es?

Wie viele Wedges sollte man im Bag haben? Als Ansatzpunkt eignet sich der Loft des kürzesten Eisens aus dem Satz, meistens ein Eisen 9 oder ein Pitching-Wedge. Heutzutage haben Eisen 9 meist nur noch 38 bis 42 und Pitching Wedges 42 bis 45 Grad Loft. Allerdings hat das Sand Wedge aus ganz funktionalen Gründen meist um die 56 Grad. Um also keine zu große Längenlücke zwischen PW und SW entstehen zu lassen, ist es sinnvoll, diese mit einem Gap-Wedge zu schließen. Ob darüber hinaus Platz im Bag für ein Lob-Wedge ist, hängt auch davon ab, wie die Tasche bei den langen Schlägern (Fairwayhölzer, Hybrids und lange Eisen) bestückt ist.

Faustregel für das Wedge-Setup: Ein Längenunterschied von zehn bis zwölf Carry-Metern zwischen den einzelnen Wedges bei vollen Schlägen. Gängige Loft-Abstände sind sechs Grad bei Kombinationen von drei Wedges (z.B. 46, 52, 58 Grad) und vier Grad bei vier Wedges (z.B. 46, 50, 54, 58 Grad). Da viele Golfer aber das Wedge mit dem höchsten Loft eher nicht für volle Schläge nutzen, kann es auch Sinn machen, die Lücke zwischen den zweithöchsten und höchsten Loft (z.B. SW und LW) zu strecken.

Der Bounce-Winkel

Der Bounce ist der Winkel zwischen der Leading Edge (Führungskante) des Wedges und dem tiefsten Punkt der Sohle (Trailing Edge). Dieser Teil der Sohle hat beim Auftreffen des Schlägers auf den Ball den ersten Kontakt mit dem Boden. Wedges mit hohem Bounce haben eine Führungskante, die beim Ansprechen höher über dem Boden liegt. Umgekehrt ist die Leading Edge bei Wedges mit geringem Bounce in der Regel näher am Boden. Gute Spieler versuchen den Bounce auf die Festigkeit des Bodens abzustimmen. Zudem sei verschiedenen Schwungtypen unterschiedliche Bounces angeraten, um Spin und Schlagkontrolle zu optimieren.

Faustregeln: 

  • Wedges mit geringem Bounce (4° bis 6°) eignen sich für Golfer, die einen flachen Eintreffwinkel haben. Auch auf sehr hartem Untergrund und von kahlen Lagen ist ein geringerer Bounce von Vorteil. 
  • Wedges mit höherem Bounce (12° bis 14°) eignen sich für Golfer mit steilem Angriffswinkel sowie für weichere Böden und Bunker. 
  • Für beste Vielseitigkeit im Kurzspiel lohnt sich in Erwägung zu ziehen, ein Wedge mit höherem Bounce (z.B. SW) und eines mit weniger Bounce (z.B. LW) zu kombinieren.

Der Grind

Der Grind – auch Sohlenschliff – beschreibt die Gesamtform der Sohle und ist wichtig für die vielseitige Einsetzbarkeit und Fehlerverzeihung. Serienmäßig bieten Hersteller teilweise bis zu sechs Grinds an, manche Tour-Pros schleifen ihre Wedges zudem noch nach.

Bounce und Grind sind eng miteinander verbunden. Verglichen mit einer neutralen (squaren) Ausrichtung hat ein geöffnetes Schlägerblatt mehr Bounce und ein geschlossenes weniger. Grinds verändern dieses Zusammenspiel. Entfernt man Material an Ferse und Spitze der Sohle, so kann der Bounce bei geöffneter Schlagfläche kleiner werden, was die Vorderkante näher an den Boden bringt und eine größere Schlagvariation zulässt.

Tipp: Eine zu Ihnen passende Grind-Bounce-Kombi optimiert den Kontakt des Schlägers mit dem Boden, so dass er besser "von alleine durch den Ball geht".

Der Lie-Winkel

Lie ist der Neigungswinkel des Schafts zur Sohle des Schlägerkopfs. Der Lie-Winkel ist ein wichtiger Bestandteil jedes Fittings. Da aber viele Wedge-Schläge mit weniger als einem vollen Schwung ausgeführt werden, sind die dynamischen Kräfte auf den Kopf nicht so groß, so dass der Winkel bei Wedges nicht so sehr von Bedeutung ist. 

Tipp: Wenn Sie mit Ihren Wedges oft nach links schlagen, sollten Sie eventuell den Lie ein oder zwei Grad "herunterbiegen" lassen.

Kauftipp: Spezial-Wedges oder Set-Wedges aus dem Eisensatz?

Die meisten Eisensätze beinhalten zumindest ein PW oder zudem auch ein SW. Nun stehen viele Golfer vor der Frage, wie sich diese mit Spezial-Wedges kombinieren lassen, ob sie überhaupt zu ihrem Spiel und den besonderen Platzgegebenheiten passen.

Zur Entscheidungshilfe einige Vor- und Nachteile:

  • Spezial-Wedges haben bessere Grooves und größere Vielseitigkeit.
  • Set-Wedges haben eher gestanzte Grooves, die von Spezial-Wedges sind CNC-gefräst und deutlich präziser.
  • Spezial-Wedges haben einen höheren Schwerpunkt und schmalere, tiefere Grooves.
  • Spezial-Wedges haben Vorteile bei Nässe, mehr Schlagkontrolle, Stoppkraft auf dem Grün und geringerer „Flyer“-Gefahr.
  • Spezial-Wedges haben ausgefeiltere Bounce-Grind-Geometrien und erlauben mehr Kreativität und variantenreicheres Spiel.
  • Set-Wedges haben die Set-Optik, was manche Golfer bevorzugen.
  • Spezial-Wedges haben Blade-Designs, Set-Wedges können fehlerverzeihender sein.
  • Set-Wedges sind besonders für volle Schläge konzipiert, können somit manchen Spielern bei diesen besser helfen.
  • Das PW in Form eines Set-Wedges kann helfen, wenn Sie Game-Improvement-Eisen haben oder Ihr Ballflug eh schon zu tief ist.
  • Wenn Sie Ihr PW ums Grün herum kreativ einsetzen und für flache Knockdown-Schläge mit Spin verwenden wollen, sei Ihnen zum Spezial-Wedge geraten. 

Einige Hersteller-Seiten zu deren Spezial-Wedges:

Sebastian Burow

Sebastian Burow
Freier Redakteur

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