Corona-Krise - Umfrage: So meistern es die deutschen Golfprofis
Karolin Lampert
Wie geht es Ihnen mit den aktuellen Einschränkungen während der „Corona-Pandemie“?
Mir geht es aktuell gut. Trotz der Umstände ist auch bisher keine Langeweile eingetreten, wovor ich anfangs ehrlicherweise etwas Respekt hatte. Ich verhalte mich den Regeln entsprechend und nutze die Zeit, um auch mal andere Dinge zu tun, wie zum Beispiel Biografien zu lesen oder den Balkon für den Sommer vorzubereiten. Dazu kommt, dass wir schon fast eine kleine Übungsanlage bei unseren Eltern im Garten aufgebaut haben und dort fünf Mal die Woche um die drei Stunden trainieren. Mit einem Netz, einem Teppich und ein paar Kisten kann man sich hervorragend beschäftigen.
Welche Folgen und Auswirkungen bringt diese Krise auf Ihrer beruflichen Ebene als Golf-Profi aus finanzieller sowie aus persönlicher und sportlicher Sicht mit sich?
Letzen Endes sitzen wir alle im gleichen Boot. Auch wenn es schwierig ist, muss man das Positive rausziehen. Bisher wurden nur wenige Turniere abgesagt, die meisten verschoben, sodass wir zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr vielleicht die Möglichkeit haben, uns unsere Punkte und damit gleichzeitig unser Preisgeld zu erspielen. Ich versuche so gut wie es nur geht, im Spiel zu bleiben, sodass ich bereit bin, wenn wir wieder spielen können.
Wie beurteilen Sie die Maßnahme, dass in Deutschland die Golfplätze wegen der Corona-Pandemie derzeit geschlossen sind?
Ich glaube, dass es eine gute Entscheidung ist. Klar, man hat nicht zwangsläufig den direkten Kontakt zu den Leuten, aber man musste einfach ein Zeichen setzen. Wenn man alle Sportanlagen schließt, dann gehören Golfplätze genauso dazu und wir sollten das alle respektieren. Je mehr Rücksicht wir jetzt in dieser schwierigen Zeit nehmen, je früher kommen wir wieder auf unseren geliebten Golfplatz zurück.
Wie sehen Sie angedachte Entscheidungen, internationale Profi-Golfturniere ohne Zuschauer auszutragen?
Das wird wahrscheinlich in näherer Zukunft die einzige Lösung sein, dass internationale Turniere ausgetragen werden können. Um ehrlich zu sein, finde ich es auch völlig in Ordnung. Wenn die Turniere im TV übertragen werden, können die Zuschauer ja auch mit etwas mehr Abstand dabei sein.
Welchen Ratschlag würden Sie Amateurgolfern in der aktuellen Situation erteilen?
Aktuell ist ein guter Zeitpunkt, um nochmal an ein paar Kleinigkeiten zu arbeiten. Das ein oder andere Athletikprogramm mit einer Stabi-Einheit wird Ihre Rumpfmuskulatur stärken und dadurch wird die Verletzungsanfälligkeit hoffentlich wesentlich geringer werden. Natürlich gibt es Sachen, die deutlich mehr Spaß machen, aber glauben Sie mir: es hilft! Je nachdem welches Golf-Equipment Sie zu Hause zur Verfügung haben, können Sie zum Beispiel in Blumentöpfe chippen, auf dem Teppich putten oder einfach mal vor dem Spiegel ein paar Schwünge ohne Ball machen. Achten Sie auf eine saubere Ausführung und seien Sie einfach kreativ. Denn Langeweile macht kreativ!
(Photo by LET)