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Grundwissen

Wofür steht eigentlich der Begriff Par?

Jeder Golfer benutzt die Begriffe tagein, tagaus. Doch warum heißen Bogey, Par und Birdie so wie sie heißen? Wir klären, was ein amerikanischer Slang-Ausdruck und ein schottischer Kobold damit zu tun haben.

21. August 2022

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Wenn sich Golfer über ihre Runden unterhalten, fallen immer wieder die Begriffe Bogey, Par und Birdie. Par und Birdie hoffentlich häufiger als das Bogey, schließlich ist das Birdie erstrebenswert, da man es notieren kann, wenn man an einem Loch den Platzstandard unterboten hat. Das Bogey verkörpert das genaue Gegenteil, Par hingegen den Standard. Doch woher kommen diese Begriffe, die jeder Golfer benutzt? Wir haben in die Geschichtsbücher geblickt.

Bogey

Bevor es das Par gab, war es das Bogey, das es zu bezwingen galt. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte ein Verantwortlicher des Coventry Golf Club die Idee, die Anzahl der Schläge pro Loch zu standardisieren. Das, was zuerst "Ground Score" hieß, wurde später im Great Yarmouth Club an der englischen Ostküste zum "Bogey Score", in Anlehnung an die in Geschichten und Liedern auftretende Schreckensfigur "Bogey Man". Im deutschen Sprachraum ist der "Bogey Man" als Butzemann oder Schwarzer Mann bekannt, der Kinder bestraft, die nicht brav waren.

Der Begriff Bogey ist mit dem schottischen Ausdruck "bogle" verwandt, der einen bösartigen Kobold oder schlicht den Teufel bezeichnet. So spielten Golfer zu dieser Zeit gegen einen imaginären Spieler "Mister Bogey", den es zu bezwingen galt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts verstand man im Golf ein Bogey als ein Ergebnis von einem Schlag über Par.

Par

Der Begriff Par ist zwar noch älter als das Bogey, konnte sich nach seinem ersten Auftritt jedoch erstmal nicht durchsetzen. 1870 brachte ein Autor den Begriff, der zuvor an der Börse bekannt war, um den normalen Wert einer Aktie zu bezeichnen, in Verbindung mit Golf. Er hatte zwei Golfprofis gefragt, welches Ergebnis man brauche, um die Open in Prestwick zu gewinnen. Das Duo erwiderte, dass man mit perfektem Spiel eine 49 auf dem Zwölf-Löcher-Kurs unterschreiben könne. Tom Morris Junior sollte das Turnier über drei Runden später mit einem Gesamtergebnis von "zwei über Par" gewinnen.

Doch der Par-Standard etablierte sich erst als die Ladies Golf Association im Jahr 1893 mit der Ausarbeitung eines nationalen Handicap-Systems begann und die United States Golf Association (USGA) später nachzog. Folgende Tabelle von 1911 sollte das Par bestimmen:

  • Bis 255 Yards: Par 3
  • 255 bis 425 Yards: Par 4
  • 426 bis 600 Yards: Par 5
  • Über 601 Yards: Par 6

Während in England jeder Club immer noch selbst über seinen Platzstandard - also seinen "Bogey Score" - bestimmen konnte, verfügten die amerikanischen Plätze über die Standards des Par. Es dauerte jedoch fast 15 Jahre, bis man auf der Insel nachzog und sich dem Par anpasste. Das Par im Golf ist übrigens nur eine Abkürzung und steht für "Professional Average Result", also das "Durchschnittsergebnis eines Profis".

Birdie

Dass zwei Begriffe im Golf den Namen von Vögeln haben - Eagle und Albatross - ist unverkennbar, doch das Birdie zählt ursprünglich nicht dazu. Im Amerika des frühen 19. Jahrhunderts war alles herausragende "bird". Die Verknüpfung des umgangssprachlichen Ausdrucks mit dem Golfsport beansprucht der Country Club in Atlantic City für sich.

1903 sollen drei Herren, die Brüder Smith und George A. Crump, der Architekt von Pine Valley, bei einer Runde den Begriff Birdie etabliert haben, nachdem einer der Smiths seinen zweiten Schlag nahe an die Fahne geschlagen hatte und ihn mit folgenden Worten kommentierte: "That was a bird of shot". Da er nach gelochtem Putt einen Schlag unter Par lag, war das Birdie geboren.

Während das Birdie den Golfer erfreut, ist ein "Archaeopteryx" tunlichst zu meiden. Der Urvogel gab einem Ergebnis von 15 Schlägen über Par oder mehr den Namen. Der erste, dem dies widerfuhr war Tommy Armour im Jahr 1927, zu diesem Zeitpunkt amtierender US-Open-Champion. Da der Archaeopteryx vor Millionen von Jahren ausgestorben ist, kann man nur hoffen, dass er einem auch nicht auf der Scorekarte begegnet.

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Redaktion myGOLF

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