Derzeit flattern in dem einen oder anderen deutschen Bundesland, in denen der Golfsport derzeit nach den gesetzlichen Bestimmungen im Rahmen der Corona-Pandemie strikt untersagt ist, regelmäßig Newsletter in die Mail-Postfächer von Golfclub-Mitgliedern. "Bitte Geduld bewahren, wir werden demnächst öffnen!": so lauten die Kernaussagen derartiger Mitglieder-Nachrichten.
In der Schweiz haben nun zwei Golfanlagen deutlich und massiv zu spüren bekommen, wenn sich ihre Mitglieder eben nicht gedulden und sich verbotenerweise auf den Golfplatz begeben. Nachdem die beiden Anlagen im Schweizer Kanton Tessin in Ascona sowie in Lesono von Polizei-Razzien überrumpelt wurden, drohen den beiden Betreibern laut einem Bericht der Schweizer Boulevard-Tageszeitung Blick Strafanzeigen und hohe Geldbußen wegen Verstößen gegen die Covid-Verordnung.
"Wurden wie Verbrecher behandelt"
Insbesondere die Art und Weise, wie die örtliche Gemeindepolizei sowie im Anschluss auch noch die übergeordnete Kantonspolizei die Golfanlagen am 15. Februar gestürmt hatten, erzürnte den Verantwortlichen der Anlage in Ascona in der Nähe des Lago Maggiore unweit der italienischen Grenze. "Wir wurden wie Verbrecher behandelt", sagte Luca Allidi, Präsident von Ascona TI gegenüber dem Blick. Zum Zeitpunkt der Razzien spielende Gäste hätten das Spiel sofort und ohne Kompromisse einstellen müssen.
Der 50-jährige Tessiner findet derartige Maßnahmen insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Ungleichbehandlung gegenüber anderen gesellschaftlichen Bereichen, die rechtlich von keiner Schließung betroffen sind, völlig absurd. So zum Beispiel sei ein solches Verbot für Golfplätze gegenüber dem Skifahren, das als Sport im Freien in der Schweiz derzeit gestattet ist, nur schwer zu rechtfertigen. "Ski fahren ist erlaubt, spazieren gehen auch. An Tessiner Skipisten toleriert man sogar, dass auf den Terrassen der Restaurants Essen von den Take-aways verzehrt wird", wird der Anwalt zitiert.