Unter Dauerbeschuss

Bei der Suche nach einem Haus sollte man auf einiges achten. Hat das Haus einen Garten? Wie ist die Lage des Hauses? Gibt es eine Garage? Wie viele Badezimmer existieren im Haus? Wie schnell ist das Internet? Eine Komponente muss jedenfalls immer stimmen: Man muss sich in seinem Eigenheim sicher fühlen.

Dies ist bei einem Paar aus Miami, Florida allerdings offensichtlich nicht der Fall, wie zuletzt das US-Medium wsvn.com von der Sunbeam Television Corporation berichtete. Als sie sich das Haus bei einigen Besuchen angeschaut hatten, fiel ihnen nur die wunderschöne Lage, die malerische Umgebung und das Potential des Grundstücks auf. Ein Punkt, den sie zwar beachtet, aber anscheinend nicht korrekt durchdacht hatten, war, dass direkt neben ihrem Haus ein Golfplatz zu finden war.

Eine Familie in Gefahr

Alex Cardenal, der männliche Teil des Paares, erklärte gegenüber der US-amerikanischen Fernsehsendung "Help Me Howard" mit Patrick Frazier, dass ihr neues Eigentum durchgehend von Golfbällen getroffen wird. Der Familienvater konnte sich nicht ausmalen, dass die Golfspieler so schlecht seien, dass sie das Fairway konstant verfehlen.

Er erzählt, er sei eines Morgens aufgewacht und wollte zur Arbeit fahren, als die Windschutzscheibe seines Autos zersplittert war. Durch die stabilen Fenster ist das Haus zwar einigermaßen sicher, alles Umstehende aber in noch größerer Gefahr. Um wenigstens im Garten eine wenig Sitzen und das schöne Wetter genießen zu können, installierte das Paar eine Pergola, die sie vor dem unverhofften Regen an Bällen schützen soll. Mittlerweile hat diese Laube schon 13 Löcher.

Nicht nur Golfbälle problematisch

Doch auch die Zeit der Entspannung wird des Öfteren gestört. Alex berichtet, dass er mehrere Golfer dabei erwischt habe, wie diese sich einen Blick durch den Zaun auf seine sich bräunende Tochter erhaschen wollten. Die Konsequenz war ein hoher Zaun mit ausreichendem Sichtschutz. Nun lebt die Familie in einem ziemlich abgeschotteten Grundstück. Autobeulen und eine große Ausbeute an Golfbällen gehören zur Tagesordnung.

Alex Cardenal nahm diverse Male Kontakt mit dem benachbarten Killian Greens Golf Kurs auf. In der Hoffnung, dass der Klub Verantwortung übernimmt und seine Familie entsprechend schützt. Die Antwort war die brutale Realität. Der Golfkurs sei nicht für die Golfer zuständig. Anders ausgedrückt: „Der Golfer selbst ist für seine Schläge verantwortlich und nicht der Golfklub“. Daran lässt sich auch nichts machen, außer der Spieler schlägt mit voller Absicht in die Richtung des Hauses. Doch bis man dies nachweisen kann, vergehen auch Jahre.

Florida als Ausnahme

Das Interessante dabei ist dem Bericht zufolge, dass Florida einer der wenigen Staaten ist, in dem Golfplätze nicht dazu verpflichtet sind, die Hausbesitzer zu schützen. In anderen amerikanischen Staaten soll dies anders geregelt sein. Für die Familie Cardenal hingegen gehört es nun zum Alltag, bei einem „Fore“-Ausruf in Deckung zu gehen.