Im Golfsport hat 2021 die Ankündigung der Gründung der LIV Golf Series für großes Aufsehen gesorgt. Investitionen von knapp zwei Milliarden Euro soll damals der saudi-arabische Staatsfond für die Gründung der zur PGA Tour konkurrierenden Turnierserie in die Hand genommen haben.
Eine stolze Summe, die zuletzt vom britischen Medium The Guardian noch einmal mit weiteren Zahlen in schwindelerregender Höhe weit übertroffen wurde. Demnach soll Saudi-Arabien seit Beginn 2021 über jenen Public Investment Fund (PIF) über den Golfsport hinaus insgesamt umgerechnet rund 5,8 Milliarden Euro für Sportverträge ausgegeben haben.
Revealed: Saudi Arabia’s $6bn spend on ‘sportswashing’ https://t.co/XBS6aZ5zcR
— The Guardian (@guardian) July 26, 2023
Fußballstars, Clubs und Turniere
Der Veröffentlichung zufolge gehört neben dem Golfmarkt (hier soll dem Bericht zufolge eine knappe Milliarde Euro im Rahmen der jüngsten Kooperation von LIV und PGA Tour aus dem Staatsfond geflossen sein), vor allem der Fußball. In diese Sportart hat das Land in Vorderasien zuletzt auf dem Transfermarkt atemberaubende Summen für die Verpflichtung von Fußballstars aufgerufen.
Der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo wurde vom saudischen Erstligisten Al-Nassr 2022 für ein Angebot von knapp 185 Millionen Euro pro Jahr verpflichtet. Weitere Stars wie Karim Benzema (zum saudsichen Erstligisten Ittihad Club) oder Neymar (Al Hilal) folgten den Angeboten des Wüstenstaats. Ebenso gerieten zuletzt ausufernde Lockrufe ans Tageslicht, darunter die angeblichen Offerten an die Branchenstars Kylian Mbappé (kolportiertes Ablöseangebot von 277 Millionen Euro) und Lionel Messi (408 Millionen Euro).
Golf, Fußball und vieles mehr
Der Kauf des englischen Erstligisten Newcastle United (angeblich 360 Millionen US-Dollar), der milliardenschwere Erwerb von Mehrheitsanteilen von vier Vereinen aus der heimischen Saudi Pro-League oder das Austragungsrecht der Klub-Weltmeisterschaft 2023 kamen demnach bei den Investitionen hinzu.
Doch nicht nur im Golf- und Fußballmarkt griff der Staatsfond im genannten Zeitraum zu, sondern auch im Motorsport, im Boxen und im E-Sport soll der PIF, der mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 646 Milliarden Euro zu den zehn größten Staatsfonds weltweit gehöreb soll, kräftig investiert haben.
"Sportswashing"-Vorwürfe
Die knapp 1,4 Milliarden Euro, die Saudi-Arabien einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Grant Liberty zufolge in den Jahren zwischen 2014 und 2021 investiert haben soll, verblassen vor den aktuellen Summen regelrecht.
Die Rufe nach "Sportswashing" und Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien von bekannten Menschenrechtsorganisationen wie Grant Liberty, Amnesty International und Human Rights Watch werden indes angesichts exponential steigender Sportinvestments und einer kritischen Menschenrechtslage im Wüstenstaat immer lauter.
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