Kreuzotter-Biss im Rough

Erst vor kurzem haben wir von einer Geschichte berichtet, bei der ein Mann in Australien neben zwei kämpfenden Schlangen seelenruhig seinen Golfball weitergespielt hat, obwohl die beiden nicht ganz ungefährlichen Tiere nur wenige Meter entfernt waren. Dass eine Schlangen in Australien schon einmal gesichtet wird, ist ist an sich nichts Außergewöhnliches. Auch in Europa sind einige Schlangenarten beheimatet – so auch im Vereinten Königreich. Dennoch ist hier die Chance auf eine gefährliche Schlange zu treffen, enorm gering. Ein Golfer hatte weniger Glück.

Urgent warning issued following golfer bitten by UK’s ONLY deadly snake https://t.co/Lo8KUzsOfC

— Mark Slingsby (@MJS20221272) December 28, 2023

Der spät bemerkte Biss

Ben Bishop, ein passionierter Hobby-Golfer, der seinen Ball ins Rough geschlagen hatte, hatte Pech, als er von der einzigen tödlichen Schlangenart im Vereinigten Königreich, einer Kreuzotter, gebissen wurde. Der Spieler strich nach einem fehlgeleiteten Schlag auf einem Golfplatz in Kent im höheren Gras umher, als er einen stechenden Schmerz in seinem rechten Fuß verspürte. Nur eine halbe Stunde später begann er zu schwitzen, entwickelte einen Ausschlag und hatte Atemprobleme. Außerdem fiel es ihm schwer zu schlucken und sein Gesicht wurde taub. Daraufhin brachten ihn seine Freunde in ein nahegelegenes Krankenhaus, wo er aufgrund eines anaphylaktischen Schocks behandelt wurde.

Der 57-Jährige hatte die beiden Ereignisse nicht miteinander in Verbindung gebracht, und die Ärzte wussten erst was los war, als sie einen kleinen Schlangenbiss an seiner Ferse bemerkten. "Man kann kaum glauben, dass etwas scheinbar Kleines dazu führen kann, dass dein Körper zusammenbricht. Es ist außergewöhnlich", sagte Ben Bishop gegenüber The Sun. "Ich wühlte in totem Geäst und Zweigen herum und bekam plötzlich ein ungewöhnlich scharfes, heißes Nadelgefühl direkt in meiner Ferse“. Bishop spielte im Cobtree Manor Golf Club in Maidstone, als er seinen Ball am sechsten Loch verlor.

Kurioses auf dem Golfplatz - Tierische Begleiter (#1)

Nicht nur die Golfprofis genießen die Umgebung auf den schönsten Golfplätzen dieser Welt, auch die verschiedensten Geschöpfe aus der fabelhaften Tierwelt wie beispielsweise dieser Grizzlybär bei der Barracuda Championship 2020 im Tahoe Mountain Club/Kalifornien. Pat Perez und sein Caddie mussten etwas warten.

(Photo by facebook.com/PGA Tour)

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Das Scherzen nicht verlernt

Nachdem seine Spielpartner und guten Freunde ihn in die Notaufnahme gebracht haben, fingen diese schnell an zu scherzen, indem sie ihm eine Gummischlange kauften - mit der er auf Bildern posierte. Ben, der in Sittingbourne lebt, nahm es ebenfalls mit Humor und ist nach seinem Erlebnis wieder auf dem Golfplatz. "Ich bin jetzt topfit und golfe weiterhin, aber ein paar Wochen lang habe ich mich sehr davor gescheut, mich dem Gestrüpp zu nähern", erklärte er. "Wenn der Ball jetzt ins Rough geht, nehme ich eine Strafe und spiele einen zweiten, anstatt nach dem ersten zu suchen".

Im Vereinigten Königreich gibt es pro Jahr rund 100 solcher Fälle. Zwar wurden seit 1876 nur 14 Todesfälle verzeichnet, der letzte bei einem Kind im Jahr 1975, dennoch kann man nie wissen. Kreuzotter-Arten können bis zu 60 cm lang und bis zu 15 Jahre alt werden. Sie werden selten im britischen Unterholz und in Graslandschaften im Frühling, Sommer und Herbst gefunden und sind durch ihr dunkles Zickzackmuster erkennbar. Ein Kreuzotterbiss kann schmerzhaft sein und Entzündungen verursachen, ist aber wirklich nur für sehr junge, kranke oder ältere Menschen gefährlich. Im Falle eines Bisses sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.