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Regel 15.1

Lose Naturstoffe

Lose hinderliche Naturstoffe sind klar definiert und beim Entfernen dieser Objekte auf einer Runde müssen Regelungen beachtet werden.

16. April 2022

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Gute Regelkenntnisse können auch schon einmal Golfstars wie Scottie Scheffler dazu dienen, um vor einem größeren Dilemma verschont zu bleiben. In der dritten Runde des Masters 2022 ist dies dem Weltranglistenersten zum Thema lose hinderliche Naturstoffe widerfahren. Der spätere Turniersieger hatte im Augusta National Golf Club auf Bahn 18 seinen Ball ins Gebüsch gejagt. Auf der Suche nach einem geeigneten Erleichterungsbereich drängte der 25-jährige US-Amerikaner gegenüber den zunächst unsicheren Regeloffiziellen vor Ort darauf, die sich dort auf dem Boden befindlichen Kiefernnadeln vor dem anschließenden Droppen entfernen zu dürfen. Mit Erfolg: Von dieser von den Nadeln bereinigten Stelle aus traf Scheffler mit seinem nächsten Schlag das Grün und gewann einen Tag später das Major. /

Scheffler hatte sich auf Regel 15.1 / Definition a3 bezogen, die da sinngemäß lautet: "Wenn ein Ball fallen gelassen oder platziert werden soll, wird der Ball nicht an eine bestimmte Stelle zurückgebracht und daher ist es erlaubt, lose Naturstoffe zu beseitigen, bevor der Spieler einen Ball fallen lässt oder platziert." Nachdem Scheffler beim Droppen zwei Mal den Entlastungsbereich nicht getroffen hatte, durfte der US-Amerikaner vor der anschließenden Platzierung seines Balles die losen Naturstoffe dementsprechend entfernen.

Beispiele für lose Naturstoffe

Kiefernnadeln gelten gemäß den Regeln als lose Naturstoffe. Solche nicht befestigten und natürlichen Objekte dürfen stets entfernt werden, wenn sie das Spiel stören. Ebenso zu dieser Kategorie gehören Steine, loses Gras, Blätter, Äste und Stöcke, tote Tiere und tierische Abfälle, Würmer, Insekten und ähnliche Tiere, von Tieren errichtete Bauten (z.B. Ameisenhügel) sowie Klumpen von verdichtetem Boden. Früchte, die sich von einem Baum oder Busch lösen, fallen ebenfalls darunter. Kies ist auch ein loser Naturstoff.

Lediglich wenn Objekte angebaut oder wachsend, fest in den Boden eingebettet sind (d.h. nicht leicht herausgegriffen werden können) oder am Ball haften bleiben, sind diese als nicht locker zu betrachten. Ebenso gibt es Sonderfälle. Sand und loser Boden sind keine losen Naturstoffe. Ebenso wenig Tau, Frost und Wasser. Schnee und Natureis (außer Frost) sind entweder lose Naturstoffe oder, wenn sie sich am Boden befinden, temporäres Wasser. Spinnennetze sind indes den losen Naturstoffen zugeordnet, wenngleich sie an einem anderen Gegenstand befestigt sind. Gemäß den aktuellen Golfregeln dürfen auch lose Naturstoffe in Bunkern entfernt werden.

Regelungen beim Entfernen

Für das Entfernen loser Naturstoffe schreibt das Regelwerk zwei Ausnahmefälle vor. Ein Spieler darf nicht absichtlich einen losen Naturstoff außerhalb des Grüns entfernen, wenn dies wahrscheinlich dazu geführt hätte, dass sich der Ball bewegt hätte. Wenn der Spieler dies tut, erhält er oder sie einen Strafschlag, aber der entfernte lose Naturstoff muss nicht ersetzt werden. Auch während ein Ball in Bewegung ist, darf ein loser Naturstoff nicht entfernt werden.

Wenn die Entfernung eines losen Naturstoffes durch einen Spieler dazu führt, dass sich sein Ball bewegt, ist dieser an seiner ursprünglichen Stelle zu ersetzen. Wenn sich der bewegte Ball zuvor irgendwo auf dem Platz außer auf dem Grün oder im Abschlagbereich in Ruhe auf dem Boden befunden hatte, bekommt der Spieler einen Strafschlag. Es sei denn das Spielgerät wurde im Rahmen der Ballsuche durch das Entfernen des losen Naturstoffes unabsichtlich bewegt.

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Robert M. Frank

Robert M. Frank
Leitender Redakteur

Nach abgeschlossenem Sportwissenschaft-Studium an der TU München ab 2008 als freier Autor/Reporter/Sportjournalist für Online-Portale, Tageszeitungen, Zeitschriften und Agenturen tätig. Der gebürtige Münchner, Jahrgang 1981, stieß 2018 zum Redaktionsteam hinzu und ist seit 2022 Leitender Redakteur bei myGOLF.de. Golferische Heimat: Gut Rieden in Starnberg

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