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Tour-Rückblick

Days Nacken und Poulters Hosen

Jason Day erleidet erneut einen Rückschlag, Ian Poulter sorgt für Spaß auf dem Platz und Bernhard Langer wird von den neuen Senioren geschlagen. Der Rückblick aufs Wochenende.

19. Oktober 2020

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Er war bereits die Nummer eins der Welt, wartet nun aber schon mehr als zwei Jahre auf einen Sieg. Vor der Finalrunde des CJ Cup in Las Vegas tauchte der Name Jason Day bei einigen Buchmachern weit oben auf. Immerhin spielte der Australier in der vorletzten Gruppe und hatte nach drei gespielten Runden auf dem Shadow Creek Golf Course nur fünf Schläge Rückstand auf die Spitze. Die Titelträume lösten sich jedoch früh in Luft auf. Denn Day musste am zweiten Loch, nachdem er zum Auftakt ein Triple-Bogey kassierte, einmal mehr wegen einer Verletzung aufgeben. Erneut war es der Nacken, der ihm schon häufiger Probleme bereitete. Ob sich der PGA-Champion (2015) nur in der Vornacht verlegen hat und schon bei der Zozo Championship in der kommenden Woche wieder am Start sein wird, bleibt abzuwarten. Viel Geld sollte man aktuell jedoch besser nicht auf ihn setzen.


(Ian Poulter, Photo by Jeff Gross/Getty Images)

Eine ähnlich lange Durststrecke wie Day macht auch Ian Poulter auf der PGA Tour durch. Der Engländer, der mit dem CJ Cup erst sein zweites Turnier in der noch jungen Saison in den USA spielte, war zuletzt bei der Houston Open 2018 erfolgreich und hatte auch in Vegas nichts mit dem Titel zu tun. Immerhin machte der 44-Jährige durch sein einmal mehr auffälliges Beinkleid auf sich aufmerksam. Auch wenn der Spaß abseits des Platzes aufgrund der aktuellen Lage eher eingeschränkt ist, ließ es sich Poulter nicht nehmen, etwas Vegas-Flair auf den Rasen zu bringen und griff zu auffälligen Hosen, die er extra für den CJ Cup anfertigen ließ.

"Wir können aktuell nicht in die Casinos gehen, weswegen ich so wenigstens auf dem Platz etwas Spaß habe", sagte der Exzentriker, der am Donnerstag Poker-Chips und am Freitag unter anderem Sterne, Würfel sowie andere bunte Formen auf seiner jeweiligen bedruckten Hose trug. Und - auch wenn es nicht zum Sieg reichte - etwas Glück scheinen die neuen Teile auch gebracht zu haben. Poulter wurde geteilter Zwölfter bei acht unter Par. Ein weiteres Mal wird er sie trotzdem nicht aus dem Schrank holen. "Das war eine einmalige Sache."


(Jason Kokrak, Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Bei dem elitären Turnier, an dem außer Dustin Johnson, der aufgrund eines positiven Corona-Tests kurzfristig ausfiel, die komplette Weltspitze teilnahm, trug sich ausgerechnet ein neuer Name in die Siegerliste der PGA Tour ein. Jason Kokrak durfte in seinem 233. Anlauf endlich einmal feiern. Dank einer herausragenden 64 (-8) am Finaltag setzte sich der 35-Jährige letztendlich gegen die namhafte Konkurrenz durch. Bei einem Gesamtergebnis von 18 unter Par benötigte Kokrak insgesamt zwei Schläge weniger als sein Landsmann Xander Schauffele. Den geteilten dritten Rang belegten Tyrrell Hatton und Russell Henley bei -17.

Auf der Symetra Tour, der zweiten Liga der LPGA Tour, fand erstmals die Mission Inn Resort and Club Championship statt. Der El Campeón Course (Par 73) in Howey-In-The-Hills, Florida, bot den Damen eine perfekte Szenerie, um über 54 Löcher um das Gesamtpreisgeld in Höhe von 125.000 US-Dollar zu spielen. Mit dabei waren auch zwei deutsche Vertreterinnen. Sowohl Isi Gabsa als auch Sophie Hausmann gingen bei der Premierenausgabe an den Start und wussten zu überzeugen. Während Hausmann bereits ihr drittes Top-20-Resultat (T16) der Saison feierte, durfte sich Gabsa über ihr erstes Ergebnis unter den besten Zehn freuen. Mit einem Gesamtergebnis von -2 beendete sie die Mission Inn Resort & Club Championship auf dem geteilten achten Rang, der mit 2.935 US-Dollar belohnt wurde.


(Isi Gabsa, Photo by Patrick Smith/Getty Images)

Hausmann liegt nach acht gespielten Turnieren in ihrem Rookie-Jahr auf dem 37. Platz in der Saisonwertung. Als 26. im Volvik Race to the Card hat Gabsa noch etwas bessere Aussichten auf eine der zehn zu vergebenen Tourkarten für die LPGA Tour. Dass die 25-Jährige das Zeug dazu hat, bewies sie bereits 2018, als sie das Rennen um die Karten als Neuntplatzierte beendete und damit den Aufstieg perfekt machte. Das Turnier in Mission Hills gewinnen konnte die Finnin Matilda Castren (-12).

Bevor es zurück auf das europäische Festland geht, stand auf der European Tour die letzte Station des zweiten UK Swings dieser Saison auf dem Programm. Die neu ins Leben gerufene Scottish Championship lockte nicht allzu viele große Namen nach St. Andrews, weswegen es mit Hurly Long und Marcel Schneider auch zwei Deutsche ins Feld schafften, die für gewöhnlich auf der Challenge Tour abschlagen.


(Hurly Long, Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Beide schafften zwar den Cut bei dem mit einer Million Euro dotierten Event. Um die vorderen Plätze spielte das Duo jedoch nicht. Schneider wurde geteilter 65. (PAR) und Long, der in diesem Jahr bereits einen Challenge-Tour-Titel holen konnte, beendete die Scottish Championship auf dem geteilten 51. Rang (-4). Die nächste Gelegenheit, sich auf der großen Bühne zu beweisen, haben beide bei der Italian Open in der kommenden Woche.

Dort wird dann auch der Spanier Adrian Otaegui mitspielen. Und zwar als dreifacher European-Tour-Sieger. Denn der 27-Jährige konnte die Scottish Championship souverän gewinnen und durfte nun erstmals auch bei einem Zählspiel-Event den Pokal in die Luft strecken, nachdem er zuvor zwei Matchplay-Turniere für sich entschieden hatte. Dank nur 22 Putts auf dem Weg zu einer 63er Finalrunde (-9) hatte Otaegui (-23) am Ende vier Schläge Vorsprung auf Matt Wallace (-19), der seinerseits als Führender in den Sonntag ging. Nach einer 71 (-1) reichte es für den Engländer jedoch nur zum alleinigen zweiten Rang. Landsmann Lee Westwood, der größte Name im Feld, beendete das Turnier auf dem geteilten 14. Platz (-12).


(Phil Mickelson, Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)

Phil Mickelson spielte mit der Dominion Energy Charity Classic sein zweites Turnier auf der PGA Tour Champions. Nachdem er sein Debüt bereits gewinnen konnte, war er nun auch in Richmond, Virginia, nicht zu schlagen und ist damit erst der vierte Spieler in der Geschichte der PGA Tour Champions, der bei seinen ersten beiden Auftritten gleich zwei Titel einheimste. Vor ihm schafften das nur Arnold Palmer, Bruce Fleisher und Jim Furyk. Mickelson ließ bereits bei der Charles Schwab Series im August die überwiegend ältere Konkurrenz hinter sich. Immerhin ist der fünffache Major-Sieger erst seit Juni im Club der Ü50-Jährigen.

Schon etwas länger dabei ist Bernhard Langer, der trotz der spürbaren Verjüngung auf der Tour noch immer um Titel mitspielt. In der vergangenen Woche waren die jungen Wilden dann aber doch ein Hauch stärker als der deutsche Routinier. Mickelson gewann das Event mit einem Gesamtergebnis von 17 unter Par. Mike Weir, auch in seiner Rookie-Saison, wurde Zweiter bei -14. Zwei Schläge dahinter folgte aber schon Langer auf dem geteilten vierten Rang. Dank dieses Top-Ergebnisses behauptete der 63-Jährige den zweiten Platz in der Saisonwertung hinter Ernie Els, ebenfalls ein Rookie.

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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