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PGA Tour

Millionenbonus für einflussreiche Spieler

Die PGA Tour führt ein neues Programm ein, das besonders einflussreiche Spieler belohnt.

22. April 2021

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40 Millionen US-Dollar. So viel sind der PGA Tour offensichtlich ihre zehn einflussreichsten Mitglieder wert. Dies geht zumindest aus dem jüngst eingeführten "Player Impact Program" hervor, das am Ende jeder Saison diejenigen Spieler entlohnt, die einen besonders hohen "Impact Score" aufweisen. Dieser individuelle Score setzt sich wiederum aus fünf Messwerten zusammen, die zunächst nichts mit der sportlichen Leistung zu tun haben. Vielmehr soll damit festgehalten werden, wieviel Einfluss der entsprechende Spieler auf den Golfsport hat. Oder anders formuliert: Wie viel ist ein Spieler der PGA Tour wert?


(Jay Monahan, Chef der PGA Tour, Photo by Chris Condon/PGA TOUR via Getty Images)

Wer also beispielsweise viele Sponsoren mitbringt oder besonders beliebt auf Google und den sozialen Netzwerken ist, darf sich in Zukunft über einen ordentlichen Bonus freuen. Der 40-Millionen-Pool soll auf die Top Ten aufgeteilt werden. Dem Spieler mit dem höchsten "Impact Score" winken satte acht Millionen US-Dollar. Ein Dokument, das die PGA Tour den Spielern zur Veranschaulichung zukommen ließ, wandte den neuen Algorithmus für die Saison 2019 an. Wenig überraschend wies hier Tiger Woods den höchsten "Impact Score" auf - vor Spielern wie Rory McIlroy und Brooks Koepka. "Tiger sollte, egal was ist, die Nummer eins auf dieser Liste sein", sagte Koepka, angesprochen auf das neue Programm. "Er ist der Grund, warum wir überhaupt um so viel Geld spielen. Er ist der Grund, warum dieser Sport so beliebt ist wie er ist und er ist der Grund, warum die meisten von uns spielen. Da kommt keiner ran."

Laut Justin Rose, der 2019 ebenfalls zu den Top Ten gehört hätte, könnten letztlich alle, auch die Fans, von dieser neuen Rangliste profitieren: "Man möchte den besten Spielern einen Anreiz geben, Inhalte zu produzieren. […] Wenn es den Fans sowie dem Golfsport etwas nützt und es den Spielern einen guten Grund gibt, 'ja' zu etwas zu sagen, dann ist es wahrscheinlich für alle eine gute Sache. Hoffentlich ist das damit beabsichtigt." Gut möglich, dass nun immer mehr Profis dem bereits von vielen Spielern eingeschlagenen Weg folgen, und aus sich eine Marke machen.


(Henrik Stenson, Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Für Henrik Stenson steht dagegen noch immer die Leistung auf dem Platz im Vordergrund. "Ich habe das Gefühl, dass ich besser damit beraten wäre, mehr Birdies zu spielen und mein Spiel zu verbessern, als einen Weg zu finden, mehr Einfluss zu erlangen", so der Schwede. Gleiches gilt für Billy Horschel, für den sich nichts an seiner Herangehensweise ändert. "Wenn ich irgendwie unter die Top Ten kommen will, dann muss ich über einen gewissen Zeitraum gut spielen. Ich werde nicht meine Social-Media-Präsenz erhöhen."

Allen voran wird also weiterhin der sportliche Erfolg dafür verantwortlich sein, wie einflussreich ein Spieler letzten Endes ist. Daher stellt sich hier die durchaus berechtigte Frage, ob die ohnehin schon fürstlich bezahlten Topstars durch diese weiteren millionenschweren Boni wirklich dazu motiviert werden, der Intention der PGA Tour nachzukommen und sich um mehr Einflussnahme auf den Golfsport bemühen, oder ob das Programm lediglich eine Maßnahme ist, um gegen die vor einiger Zeit aufkommende Idee der "Premier Golf League" anzusteuern. Hierbei handelt es sich um eine neue Liga, die mit äußerst finanzstarken Investoren daherkommt und die besten Spieler der Welt mit entsprechenden Gehältern locken will. Vermutlich sieht sich die PGA Tour gezwungen, selbst immer tiefer in die Taschen zu greifen, um ihr Produkt für die Topstars attraktiv zu halten.

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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