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Tour-Rückblick

Inspirierter Woods und starker Siem

Tiger Woods gratuliert Phil Mickelson zum Sieg bei der PGA Championship und Marcel Siem glänzt in Schweden. Der Rückblick aufs Wochenende.

24. Mai 2021

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Die zweite Major-Woche der Saison ging am Sonntag zu Ende und wer auf diesen Ausgang im Vorfeld der PGA Championship gewettet hat, darf sich über einen ordentlichen Gewinn freuen. Denn mit Phil Mickelson als ältesten Major-Sieger aller Zeiten rechneten wohl die wenigsten. Auch Tiger Woods hatte vermutlich andere Spieler auf dem Zettel, wird jedoch persönlich Kraft aus diesem Erfolg seines Kollegen ziehen. Zudem konnte Marcel Siem im Schatten des Majors ein vielversprechendes Ergebnis auf der Challenge Tour feiern. Der Rückblick:

PGA Championship

Viele Jahre prägte die beiden eine erbitterte Rivalität. Inzwischen bezeichnen sich Tiger Woods und Phil Mickelson als gute Freunde und so ließ eine Gratulationsbekundung aus Florida zum Major-Erfolg vom 50-jährigen Rekordspieler nicht lange auf sich warten. Als "wirklich inspirierend" bezeichnete Woods den Sieg seines Kumpels Mickelson bei der PGA Championship und spielt damit insbesondere auf das Alter an, in dem ihm dieser Coup gelang.

Nachvollziehbar. Immerhin zählt Woods, der sich noch immer von seinem schweren Autounfall erholt, mit seinen 45 Jahren auch nicht mehr zu den allerjüngsten Eisen. Da wird er die Finalrunde mit großem Interesse verfolgt und festgestellt haben, dass auch ihm noch einige erfolgreiche Jahre auf Top-Niveau bevorstehen könnten. Das Alter ist jedenfalls keine Entschuldigung.

Abseits von Mickelsons alles überschattendem Triumph gebührt auch den Spielern auf den Rängen dahinter der Respekt vor ihren Leistungen. Auch wenn Brooks Koepka und Louis Oosthuizen als geteilte Zweite zunächst wie die ersten Verlierer wirkten. Denn für beide war am Sonntag deutlich mehr drin. Mickelson marschierte dem Rest des Feldes nämlich nicht davon. Vielmehr hatten die Verfolger ihr Schicksal selbst in der Hand. Jedoch unterliefen ihnen einfach zu viele Fehler. Oosthuizens entscheidender Ausrutscher ereignete sich auf der 13. Bahn, als er seinen dritten Schlag ins Wasser haute und ein Doppel-Bogey kassierte.

Bei Koepka war insbesondere die Leistung auf den Grüns Grund dafür, dass er auf seinen dritten Titel bei der PGA Championship warten muss. Etliche kurze Putts lipten aus und so notierte der 31-Jährige drei Bogeys auf den ersten vier Bahnen der Back Nine. Dies war die Phase, in der sich Mickelson zwischenzeitlich vier Schläge Vorsprung herausspielte und nur noch durch eigene Schnitzer eingeholt werden konnte. Mit einer 74 (+2) unterschrieb Koepka die zweitschwächste Runde aus den Top 16. Mit etwas Abstand liest sich der geteilte zweite Rang bei einem Major aber sicherlich etwas besser - sowohl für Koepka als auch für Oosthuizen.

Die beste Runde des Finaltages und gleichzeitig des Turniers spielte im Übrigen der Mexikaner Abraham Ancer, der sich mit einer fehlerfreien 65 (-7) um 50 Ränge auf den geteilten achten Platz vorschob.

Als kalifornischer Sunnyboy eroberte er schnell die Herzen vieler Golffans. Rickie Fowler, seit 2009 Profi, unterzeichnete bereits früh in seiner Karriere lukrative Werbeverträge mit Firmen wie Titleist und Puma. Das Sonntagsorange wurde zu seinem Markenzeichen und seit jeher zählt er zu den "Nice Guys" auf der Tour. Gut Golfspielen konnte Fowler obendrein auch noch. Zwischen den Jahren 2012 und 2019 gewann er fünf Titel auf der PGA Tour und zwei Turniere auf der European Tour. Zwischenzeitlich war er die Nummer vier der Welt und nahm an vier Ryder Cups teil. Doch zuletzt lief es überhaupt nicht mehr für den einstigen Youngster aus Murrieta.

Fowler (32) rutschte bis auf den 128. Rang im OWGR ab und war damit längst nicht mehr automatisch für die großen Turniere qualifiziert. Das Masters in Augusta musste er bereits von zuhause aus verfolgen. Es war das erste Major seit 2010, das Fowler verpasste. Für die PGA Championship, das zweite Major des Jahres, erhielt der Players-Champion aus 2015 eine Einladung der PGA of America.

Und Fowler wusste diese zu nutzen. Dank einer 71er-Finalrunde (-1) beendete er das Turnier auf dem geteilten achten Rang, seinem besten Major-Ergebnis seit der Open Championship 2019. Etwas bitter: Aufgrund des Bogeys auf der 18 verpasste Fowler die direkte Qualifikation für das Masters 2022. Auf der anderen Seite hat er bis dahin noch genügend Zeit, sich über weitere Top-Ergebnisse für Augusta zu qualifizieren.

Mickelson war nicht der einzige Oldie, der auf Kiawah Island zur längst vergessenen Höchstform auflief. Auch Padraig Harrington, selbst dreifacher Major-Sieger, wusste seine jahrzehntelange Tourerfahrung auf dem Ocean Course einzusetzen. Der Ire schaffte nicht nur seinen ersten Cut bei einem Major seit der PGA Championship 2016. Harrington erreichte mit seinen 49 Jahren sein bestes Major-Ergebnis seit der US Open 2012. "Es ist eine Weile her, dass ich zu meinem Golfspiel und nicht zum Ryder Cup befragt werde", so der Ryder-Cup-Kapitän im Interview nach der vierten Runde.

Harrington glänzte mit einer 69 (-3) in der Finalrunde, die er gemeinsam mit Landsmann Shane Lowry bestritt, der ebenfalls 69 Schläge benötigte. Beide teilten sich den vierten Rang mit Harry Higgs und Paul Casey. "Das war die schönste Golfrunde seit langem", erklärte der Captain weiter. "Es ist toll, mit einem Freund zu spielen. Das hat uns definitiv beide entspannt." Da Lowry aktuell nicht automatisch für den Ryder Cup qualifiziert wäre, sind seine Chancen auf eine Wild Card nach der gemeinsamen Runde mit Harrington sicherlich etwas gestiegen.

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Challenge Tour


(Marcel Siem, Photo by Luke Walker/Getty Images)

Nachdem ihm zuletzt immer wieder späte Ausrutscher eine Spitzenposition kosteten, schaffe es Marcel Siem in der vergangenen Woche endlich mal wieder bis zum Schluss durchzuziehen. Bei der Dormy Open im schwedischen Österakers Golfklubb in Akersberga blieb der vierfache European-Tour-Sieger alle vier Runden unter Par und erreichte somit sein erstes Top-5-Ergebnis seit dem Paul Lawrie Match Play im August 2017. "Ich bin auf dem richtigen Weg", sagte Siem in einem Facebook-Video.

"In den vergangenen Wochen habe ich es auf den letzten Löchern vergeigt", so der Deutsche weiter. Und auch bei dem mit 200.000 Euro dotierten Event unterliefen ihm erneut Fehler gegen Ende seiner Finalrunde. Das Doppel-Bogey auf der 15 konterte der 40-Jährige jedoch mit einem Eagle auf der 16 und somit stand nach 72 Löchern ein Gesamtergebnis von zwölf unter Par fest. Dieses Resultat bedeutete den alleinigen vierten Rang, der mit 12.000 Euro belohnt wurde.

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Zudem verbesserte sich Siem unter die Top 20 des Challenge Tour Rankings. Den Rückenwind aus Schweden will der Ratinger in die kommende Woche mitnehmen, wenn er bei Made in HimmerLand eine weitere Chance bekommt, sich auf der European Tour zu beweisen.

Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Championship: Martin Kaymer CUT
  • Korn Ferry Tour, AdventHealth Championship: Max Rottluff CUT
  • LPGA Tour, Pure Silk Championship: Esther Henseleit CUT
  • Challenge Tour, Dormy Open: Marcel Siem 4., Yannik Paul T22, Moritz Lampert T28, Alexander Knappe T35 und Jeremy Paul, Freddy Schott, Dominic Foos, Hinrich Arkenau & Hurly Long CUT, Jonas Kölbing W/D, Allen John RETD
  • Symetra Tour, IOA Classic: Isi Gabsa T45 und Sophie Hausmann CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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