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Tour-Rückblick

Langer wieder Nummer eins

Bernhard Langer gewinnt nicht, kann am Ende aber trotzdem lachen. Maximilian Kieffer beendet eine Negativserie auf der European Tour. Der Rückblick aufs Wochenende.

02. November 2020

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Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte Bernhard Langer nach 2010 und 2019 ein drittes Mal in seinem Wohnzimmer gewinnen. Zwei späte Bogeys auf seiner Finalrunde der TimberTech Championship in Broken Sound, nur unweit von seinem Zuhause entfernt, waren jedoch mindestens ein Fehler zu viel und so musste sich der 63-Jährige am Ende mit dem geteilten zweiten Platz (-16) zufriedengeben.


(Darren Clarke, Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)

Der Titel beim offiziell vorletzten Turnier der Saison ging an Darren Clarke (-17), der zum ersten Mal seit seinem Erfolg bei der Open Championship 2011 wieder jubeln durfte. Für den Nordiren war es damit auch der erste Sieg auf der PGA Tour Champions.

Langer muss auf Titel Nummer 42 noch warten. Jedoch kam er seinem Saisonziel mit dem geteilten zweiten Rang in Boca Raton ein großes Stück näher. Denn da Ernie Els, der als Führender des Charles Schwab Cup in die TimberTech Championship gegangen war, nur geteilter 26. wurde, setzte sich Langer an die Spitze der Saisonwertung. Und auch wenn nach der anstehenden Charles Schwab Championship aufgrund der Corona-bedingten Verschiebungen im Turnierkalender keine Trophäe für den besten Spieler der Saison vergeben wird. Die Nummer eins sieht Langer trotzdem gerne auf dem Leibchen seines Caddies stehen, "denn das bedeutet, dass die anderen dich jagen müssen", so der Deutsche.

Seit seinem Tour-Debüt 2007 gewann Langer fünf Mal den Charles Schwab Cup - zwischen den Jahren 2014 und 2016 sogar drei Mal in Folge. Nur zwei Mal überhaupt beendete er eine Saison außerhalb der Top fünf. Bevor er zu seinem 37. Masters Tournament (12. bis 15. November) antritt, steht in der kommenden Woche also das Saisonfinale an. Langer ist der Gejagte. Eine Rolle, in der er sich offensichtlich sehr wohl fühlt.


(Brian Gay, Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

Während Darren Clarke seinen ersten Titel auf der PGA Tour Champions feiern durfte, verpasste Wyndham Clark nur knapp seinen ersten Erfolg auf der PGA Tour. Bei der Bermuda Championship in Southampton unterlag der US-Amerikaner seinem Landsmann Brian Gay (-15) im Stechen. Der deutlich erfahrenere Gay, der seinerseits bereits seinen fünften PGA-Tour-Titel holte und in zwei Jahren bei den Senioren abschlagen darf, notierte auf dem ersten Extra-Loch ein Birdie und beendete damit seine Negativserie von 169 Starts ohne Erfolg.

Mit dem Sieg hat der 48-Jährige nun auch die Tourkarte bis in das Jahr gesichert, in dem er dann zu den Champions wechseln darf. Sollte Gay aber noch weiter so spielen wie in der vergangenen Woche auf Bermuda, werden wir ihn mit Sicherheit noch länger bei den Jungen mitmischen sehen.


(Callum Shinkwin, Photo by Ross Kinnaird/Getty Images)

Nach einer vielversprechenden Amateurkarriere inklusive Sieg bei der English Amateur Championship sowie der Teilnahme beim Walker Cup 2013, musste Callum Shinkwin fast schon lange auf seinen ersten Titel auf der European Tour warten. Dabei ist der Engländer erst 27 Jahre jung. Die Aphrodite Hills Cyprus Open war trotzdem bereits sein 112. Start in Liga eins, für die er sich erstmals 2015 qualifizieren konnte. Nach einer soliden Rookie-Saison schnupperte Shinkwin 2017 schon einmal an seinem Debüt-Titel. Bei der Scottish Open benötigte er ein Par auf dem 72. Loch, musste sich am Ende aber Rafa Cabrera-Bello im Playoff geschlagen geben.

Statt mit einem Sieg bei einem Rolex-Series-Event durchzustarten, verlor Shinkwin in der folgenden Saison seine Tourkarte und ging den steinigen Weg über die Q-School. "Da wollte ich natürlich nicht hin", so Shinkwin rückblickend. Dank fünf Top-Ten-Ergebnisse im vergangenen Jahr darf er in dieser Saison aber wieder uneingeschränkt mitwirken. Beim allerersten European-Tour-Event auf Zypern dürfte ihm das 72. Loch besser in Erinnerung bleiben als in Schottland. Immerhin lochte er seinen Putt auf dem Par 5 aus mehr als 16 Metern zum Eagle ein. Shinkwin fand sich nach einer beeindruckenden Finalrunde von nur 63 Schlägen (-8) erneut in einem Stechen wieder. In Paphos sollte er aber - anders als noch vor drei Jahren - dank eines Birdies auf dem ersten Extraloch als lachender Sieger aus diesem hervorgehen. Endlich ist der Durchbruch geschafft.


(Bernd Ritthammer, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Von den drei Deutschen, die bei der Cyprus Open an den Start gingen, schafften mit Maximilian Kieffer und Sebastian Heisele zwei Spieler den Cut. Bernd Ritthammer ging leer aus und haderte mit seiner Leistung auf dem Platz. "Das war leider nichts in Woche eins auf Zypern", so sein Resümee nach Runden von 70 und 73 Schlägen. Insbesondere am langen Spiel scheint es aktuell zu hapern. "Die Range-Performance ist sehr gut in letzter Zeit. Was ich dann auf dem Platz fabriziere, passt gar nicht dazu." Und so liege in den kommenden Tagen das Hauptaugenmerk auf dem Transfer von Range zu Platz. Ritthammer hat also offensichtlich Probleme, die jeder Amateur nur allzu gut kennt. Irgendwie beruhigend.

Deutlich besser lief die Woche in Paphos für Landsmann Kieffer, der vier solide Runden auf dem PGA National Cyprus Course spielte und geteilter 17. wurde. Nach drei verpassten Cuts in Folge war das wieder ein Schritt in die richtige Richtung für den 30-Jährigen, der auf den 72 Löchern lediglich drei Schlagverluste hinnehmen musste. Nur ein Spieler war in dieser Statistik noch besser. Mit diesem Top-20-Ergebnis nimmt Kieffer wieder langsam Kurs auf die besten 100 des Race to Dubai.

Zu den Top 100 gehört auch Heisele seit seinem starken Auftritt in Italien, wo er um den Sieg mitspielen konnte. Auf Zypern konnte er sich dank eines geteilten 28. Rangs ein weiteres Mal in der Saisonwertung verbessern (98 auf 93). Für das deutsche Trio geht es in der kommenden Woche an gleicher Stelle weiter, wenn die European Tour beim Cyprus Showdown ein neues Format testet.

Weitere deutsche Ergebnisse:

PGA Tour, Bermuda Championship: Alex Cejka Cut.

Symetra Tour, Carolina Golf Classic: Isi Gabsa T37 (+12), Greta Isabella Völker T47 (+14) und Sophie Hausmann Cut.

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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