ANZEIGE
Tour-Vorschau

Kaymer und Langer in ihren Wohnzimmern

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Saisonstart der European Tour in Abu Dhabi und der Rückkehr zwei weiterer Touren.

20. Januar 2021

Artikel teilen:

Der Motor der PGA Tour ist bereits auf Hawaii warmgelaufen. Nun, zwei Wochen später, ziehen die LPGA Tour, die European Tour und die PGA Tour Champions nach. Damit darf man die Winterpause im Profigolf offiziell hinter sich lassen. Das Golfjahr 2021 kann beginnen. Und dies tut es mit einigen hochkarätigen Turnieren. Ob das Tournament of Champions auf der LPGA Tour oder das erste Rolex-Series-Event auf der European Tour. Die dritte Kalenderwoche bietet Golffans jede Menge Stoff zur Vorfreude. Und deutsche Titelhoffnungen sind dabei auch noch vertreten.

LPGA Tour


(Die 18 des Tranquilo Golf Course, Photo by Matt Sullivan/Getty Images)

Was die Herren der PGA Tour bereits hinter sich haben, steht beim weiblichen Pendant in dieser Woche auf dem Programm. Das Turnier der Turniersiegerinnen. Oder wie es auf der LPGA Tour offiziell heißt: Das Diamond Resorts Tournament of Champions. Statt nach Hawaii geht es für die Damen in die "Touristen-Hauptstadt der USA". Nach Orlando. Hier befindet sich im Four Seasons Golf & Sports Club Orlando der Tranquilo Golf Course - ehemals Disney’s Osprey Ridge Golf Course. Ein von Tom Fazio entworfener und im Jahr 1992 eröffneter Par-71-Kurs, der seit der Erstaustragung des elitären Turniers 2019 Schauplatz der traditionellen Jahreseröffnung ist.

Neben 25 Champions treten auch 50 Promis sowie einige Amateure die Reise nach Florida an. Die Ergebnisse aus dem Pro-Am im Vorfeld des Events entscheiden darüber, welche Amateure während der vier Turniertage an der Seite der Stars spielen dürfen. Auch wenn es sich beim Tournament of Champions um ein offizielles LPGA-Event handelt und insgesamt 1,7 Millionen US-Dollar ausgeschüttet werden, steht der Entertainment-Faktor Im Vordergrund.


(Sophia Popov mit Caddie Maximilian Mehles, Photo by Carmen Mandato/Getty Images)

So nimmt unter anderem auch LPGA-Legende Annika Sörenstam als Promi teil. Mit Sophia Popov ist erstmals in der Turniergeschichte eine deutsche Proette vertreten. Die 28-Jährige, die mittlerweile in Florida lebt, qualifizierte sich dank ihres sensationellen Erfolges bei der Women’s British Open und wird alles daran setzen in dem kleinen Feld für Furore zu sorgen.

European Tour

Für Furore sorgen wollen auch Martin Kaymer und Maximilian Kieffer. Gut einen Monat nach dem Saisonfinale in Dubai richten sich im europäischen Herrengolf erneut alle Augen in Richtung Mittleren Osten. Denn dort eröffnet die Abu Dhabi HSBC Championship die Saison 2021. Und schon lange war der Auftakt einer neuen Spielzeit nicht mehr so gut besetzt wie diese Woche. Ob Titelverteidiger Lee Westwood, vierfacher Major-Sieger Rory McIlroy oder der Weltranglistendritte Justin Thomas. Das Feld des ersten von insgesamt vier Rolex-Series-Events in dieser Saison muss sich vor dem, was parallel auf der PGA Tour abschlägt, keinesfalls verstecken.


(Martin Kaymer, Photo by Warren Little/Getty Images)

Bei der Aufzählung der großen Stars in dieser Woche fällt auch der Name Kaymer. Immerhin ist der Deutsche Rekordsieger bei diesem Event. Drei Mal gewann er bereits im Abu Dhabi Golf Club. Das Par-72-Layout mit den vielen Wasserhindernissen und großen Bunkerflächen liegt dem zweifachen Major-Sieger und zählt daher auch zu den Lieblingsplätzen des 36-Jährigen. Noch immer hält Kaymer das Rekordsiegerergebnis von 24 unter Par, das er 2011 erreichte, als er mit acht Schlägen Vorsprung auf McIlroy gewann. Die Saison 2021 startet also in einer regelrechten Wohlfühloase für den Mann, der seinen letzten Titel bei der US Open 2014 feierte. Abu Dhabi wäre ein idealer Ort, diese lange Durststrecke zu beenden.

Mit Kieffer ist ein zweiter Deutscher bei dem mit acht Millionen US-Dollar dotierten Event am Start. Der 30-Jährige aus Bergisch-Gladbach hat ein sportlich durchwachsenes Jahr hinter sich mit nur einer Top-Ten-Platzierung. Das Race to Dubai 2020 beendete Kieffer auf dem 148. Rang, was in einer normalen Saison nicht zum Erhalt der Tourkarte gereicht hätte. Dank der Corona-Sonderregelung behielt er jedoch seine volle Spielberechtigung und darf somit auch in diesem Jahr bei den großen Turnieren auf Punktejagd gehen. In der Vergangenheit präsentierte sich Kieffer meist von seiner besseren Seite in Abu Dhabi. Drei Mal schaffte er es bei diesem Turnier bereits unter die besten 25. Ein solches Ergebnis in dieser Woche und man könnte den Saisonstart als gelungen bezeichnen.

PGA Tour Champions


(Bernhard Langer bei seinem Sieg 2014, Photo by Chris Condon/PGA TOUR)

Was der Abu Dhabi Golf Club für Kaymer ist, ist in etwa der Hualalai Resort Golf Club für Bernhard Langer. Ebenfalls drei Mal gewann der Altmeister hier schon. Nur bei zwei Turnieren auf der PGA Tour Champions war er häufiger erfolgreich. Langer ist ebenso der Rekordsieger der Mitsubishi Electric Championship, die erstmals 1984 ausgetragen wurde. Seine beeindruckende Bilanz bei dem traditionell im Januar ausgetragenen Event werden durch einige Zahlen belegt: 38 Runden spielte Langer auf dem Hualalai Golf Course und noch nie blieb er über dem Platzstandard von 72 Schlägen. Sein Rundendurschnitt liegt bei 67,34 und in den vergangenen acht Jahren schaffte er es sieben Mal unter die Top Ten.

Diese Statistiken gepaart mit dem Status Quo, dass Langer als Führender des Charles Schwab Cup auf Hawaii abschlägt, machen ihn zum Top-Favoriten bei dem mit 1,8 Millionen US-Dollar dotierten Event. Dem 63-Jährigen sitzen jedoch einige namhafte und vor allem deutlich jüngere Kollegen im Nacken. Wie zum Beispiel Ernie Els, der erst seit dem vergangenen Jahr bei den Champions mitspielen darf. Der 51-Jährige feierte bereits zwei Siege als Rookie und wurde bei seinem Turnierdebüt in Kaupulehu nur von Miguel Ángel Jiménez im Playoff geschlagen. Der spanische Titelverteidiger wäre der dritte zu erwähnende Name. Immerhin könnte der 57-Jährige als zweifacher Sieger der Mitsubishi Electric Championship mit dem deutschen Rekordsieger gleichziehen.

Die PGA Tour Champions setzt ihre Saison 2020 nahtlos fort und kürt erst im November den Gesamtsieger der sogenannten "Wraparound Season" 2020/21. Die Mitsubishi Electric Championship findet von Donnerstag bis Samstag statt.

PGA Tour

Nach zwei Turnieren auf Hawaii geht es für die Herren der PGA Tour an die US-amerikanische Westküste. Den Startpunkt des West Coast Swings markiert das American Express in La Quinta, Kalifornien. Das eigentlich als Pro-Am ausgetragene Event muss in diesem Jahr auf die Amateure verzichten und wird daher auch nur auf zwei statt auf den gewöhnlichen drei unterschiedlichen Kursen ausgetragen. Der La Quinta CC wurde gestrichen und damit bleiben noch der Nicklaus Tournament Course und der Stadium Course auf PGA West übrig. Dies führt auch dazu, dass der Cut das Teilnehmerfeld schon nach zwei Runden dezimiert. Am Wochenende wird dann ausschließlich auf dem Stadium Course gespielt.


(Die 17 des Stadium Course, Photo by Keyur Khamar/PGA TOUR via Getty Images)

Die Einzigartigkeit dieses Events bleibt aufgrund der nötigen Veränderungen etwas auf der Strecke. Und doch lohnt sich ein Blick nach La Quinta. Aufgrund der Abwesenheit der Amateure kann man sich auf ein deutlich anspruchsvolleres Setup einstellen als in den Vorjahren. Vor allem bei den Fahnenpositionen müssen die Verantwortlichen keine Rücksicht auf die hohen Handicaps nehmen. Es ist also ein reguläres PGA-Tour-Event mit vollem Teilnehmefeld, bei dem seit der vergangenen Ausgabe Phil Mickelson als Schirmherr fungiert.

Dass der 50-jährige Gastgeber um den Titel mitspielen wird, ist eher nicht zu erwarten. Bei seinen fünf Auftritten in dieser Saison kam er noch nicht über einen geteilten 44. Rang hinaus. Nach der kurzfristigen Absage der Nummer zwei der Welt, Jon Rahm, ist Patrick Cantlay der einzige Spieler aus den Top Ten des OWGR, der in La Quinta an den Start gehen wird. Rahm, der dieses Turnier 2018 gewinnen konnte, zog sich jüngst eine Rückenverletzung zu und benötigt wohl noch etwas Zeit zum Auskurieren.

Die Deutschen im Einsatz:

European Tour, Abu Dhabi HSBC Championship: Martin Kaymer und Maximilian Kieffer

PGA Tour Champions, Mitsubishi Electric Championship: Bernhard Langer

LPGA Tour, Tournament of Champions: Sophia Popov

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den ParOne-Player zu laden!

Wir verwenden den ParOne-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform


Ähnliche Artikel

ANZEIGE