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Tour-Rückblick

Koepka-Comeback und eine Wüstenbilanz

In Phoenix bejubeln Fans die Rückkehr einer ehemaligen Nummer eins und der Abschluss des Desert Swings lässt ein erstes Fazit zu. Der Rückblick aufs Wochenende.

08. Februar 2021

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Auch wenn man bereits im März in die Wüste Dohas zurückkehrt, ist der traditionelle Desert Swing der European Tour für beendet erklärt. Wir ziehen Bilanz nach den ersten drei Turnieren des neuen Jahres und blicken dabei auch auf die Leistungen der deutschen Akteure. Auf der PGA Tour feierte man am Wochenende die eingeschränkte Rückkehr der Fans, die neben zahlreichen Einbrüchen auf den letzten Löchern die Rückkehr eines vierfachen Major-Siegers zu sehen bekamen.

European Tour


(Tyrrell Hatton bei seinem Sieg der Abu Dhabi HSBC Championship, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Wer beim alljährlichen Desert Swing auf den vorderen Plätzen landet, zehrt meist die komplette Saison davon. Nicht nur kann der Jahresauftakt die Sportliche Richtung für die kommenden Monate vorgeben. Auch werden bei den Wüsten-Events in Abu Dhabi, Dubai und Saudi-Arabien vergleichsweise hohe Preisschecks ausgestellt, die einem schnell mal die jährlichen Reisekosten decken. Hinzukommt die hohe Punktausbeute für das Race to Dubai, die beim Saudi International und der Omega Dubai Desert doppelt so hoch ausfiel wie es beispielsweise beim Qatar Masters im März der Fall sein wird. Mit der Abu Dhabi HSBC Championship war zudem ein Event der elitären Rolex Series Teil des Desert Swings.

Kurzum: Auch wenn die neue European-Tour-Saison erst drei Turniere alt ist, kann man bereits eine erste kleine Bilanz ziehen. Die jeweiligen Sieger waren namhaft und kamen nicht unbedingt überraschend. Tyrrell Hatton gewann den Saisonauftakt, nachdem er bereits im vergangenen Jahr sowohl auf der PGA Tour als auch auf der European Tour jeweils einen Titel holte. Der Engländer wird derzeit als bester Spieler seines Landes in der Weltrangliste (7.) geführt und ist schon jetzt fest eingeplant für das europäische Ryder-Cup-Team in Whistling Straits. Dasselbe Ziel verfolgt auch Paul Casey, der in Dubai seinen ersten European-Tour-Titel seit der Porsche European Open 2019 feiern durfte. Allein, dass der 43-Jährige an zwei der drei Auftaktevents teilnahm, unterstreicht seine Ambitionen, zum fünften Mal in seiner Karriere beim prestigeträchtigen Kontinentalvergleich dabei zu sein. Für gewöhnlich ist Casey nämlich nur noch auf der PGA Tour unterwegs.


(Dustin Johnson bei seinem Sieg des Saudi International, Photo by Andrew Redington/WME IMG via Getty Images )

Gleiches gilt für Dustin Johnson, den Sieger des Saudi International. Als ehemaliger Sieger des noch jungen Events ließ es sich der 36-Jährige aber nicht nehmen, seinen Thron im Royal Greens G&CC zurückzuerobern, nachdem ihn Graeme McDowell in der vergangenen Saison vom selbigen gestoßen hatte. Für die Nummer eins der Welt war es der 16. Sieg bei seinen vergangenen 100 weltweiten Starts. Eine unglaubliche Bilanz für den dritterfolgreichsten US-Amerikaner auf der European Tour nach Phil Mickelson und Tiger Woods.

Im Ranking des Race to Dubai taucht Johnson jedoch nicht auf. Im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen wie Patrick Reed oder Collin Morikawa fährt er nämlich nicht zweigleisig und konzentriert sich voll auf die heimische Tour. Daher wird auch Rory McIlroy weiterhin auf dem vierten Rang in der Saisonwertung geführt, obwohl er in diesem Jahr erst ein European-Tour-Event spielte. Für den dritten Platz bei der Abu Dhabi HSBC Championship erhielt der Nordire satte 500 Punkte. Auf bereits drei Mal so viele Zähler darf der Gewinner des Saisonauftakts blicken. Hatton ließ keines der drei Events aus und erarbeitete sich somit bereits ein kleines Polster auf die Konkurrenz. Auf Rang zwei folgt der Australier Jason Scrivener (916 Punkte), der dank seines zweiten Rangs in Abu Dhabi auf einen äußerst erfolgreichen Start ins neue Jahr blicken darf. Casey (774) belegt nach seinem Dubai-Erfolg den dritten Rang, während Brandon Stone aus Südafrika (472) die Top 5 komplettiert.


(Maximilian Kieffer bei der Omega Dubai Desert Classic, Photo by Ross Kinnaird/Getty Images)

Mit Martin Kaymer und Maximilian Kieffer reisten auch zwei Deutsche fleißig durch den Nahen Osten. Die erfolgreichere Bilanz der beiden weist Kaymer vor. Nach einem verpassten Cut in Abu Dhabi erreichte der zweifache Major-Sieger sowohl in Dubai als auch in Saudi-Arabien das Wochenende. Und beide Male war eine absolute Top-Platzierung in Aussicht. Während bei der Dubai Desert Classic jedoch das komplette Wochenende zum Vergessen war, verspielte Kaymer beim Saudi International erst am Finaltag seine Titelchancen, nachdem er zwischenzeitlich auf Rang zwei geführt wurde. Das spielerische Potenzial, vorne mithalten zu können, scheint also vorhanden zu sein. Jedoch fehlt es weiterhin an der Abgeklärtheit, wenn es um den ganz großen Coup geht. Den feierte Kaymer zuletzt bei der US Open 2014. Im Race to Dubai wird er nach dem Desert Swing auf Rang 59 (76,9) geführt. Ein für Kaymer-Verhältnisse unterdurchschnittlicher Saisonauftakt.

Auch Kieffer wird mit gemischten Gefühlen auf die drei Wochen zuRückblicken. Zwei verpasste Cuts waren sicherlich nicht Teil des Plans, jedoch machte der jüngste Auftritt in Saudi-Arabien wieder Hoffnung für die zukünftigen Aufgaben. Kieffer leistete sich nämlich endlich wieder weniger folgenschwere Ausrutscher und spielte konstanteres Golf, das mit dem höchsten Preisscheck seit der Hero Open im August belohnt wurde. Statt eines kompletten Fehlstarts mit drei verpassten Cuts in Folge kann der 30-Jährige also auf einer leicht ansteigenden Formkurve aufbauen. Der geteilte 29. Rang in Saudi-Arabien spülte Kieffer auf den 87. Platz im Race to Dubai (37,6).


(Sebastian Heisele bei der Omega Dubai Desert Classic, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Sebastian Heisele wird in der Saisonwertung noch nicht geführt, da er bei seinem einzigen Saisonauftritt in Dubai keine Punkte sammelte. Für ihn geht die Saison dann erst wohl so richtig in Katar los, wenn die European Tour aus ihrer einmonatigen Pause zurückkehrt. Wobei komplett pausieren tut sie nicht. Ende Februar findet nämlich noch das erste WGC des Jahres statt. Das eigentlich in Mexiko stattfindende Event wurde dieses Mal Coronabedingt nach Florida verlegt.

PGA Tour

Am Sonntag der Waste Management Phoenix Open wurde ein Comeback-Erfolg eines mehrfachen Major-Siegers gefeiert. Jedoch jubelte die Mehrheit der 5.000 zugelassen Fans nicht Jordan Spieth zu, der am Samstag noch mit einer 61 (-10) geglänzt hatte und in geteilter Führung in den Finaltag ging. Der 27-Jährige blieb nämlich in einer spannenden Finalrunde inklusive etlicher Wasserschläge der Titelkandidaten über dem Platzstandard des TPC Scottsdale und muss daher weiter auf seinen ersten Sieg seit der Open Championship 2017 warten.


(Steve Stricker und Brooks Koepka, Photo by Abbie Parr/Getty Images)

Stattdessen war es Brooks Koepka, der nach einem sieglosen Jahr 2020 in den Kreis der Gewinner zurückkehrte. Der von zahlreichen Verletzungen geplagte Ex-Challenge-Tour-Spieler holte einen Fünf-Schläge-Rückstand auf und feierte nach einer 65 (-6) seinen achten Titel auf der PGA Tour. Am selben Ort gewann Koepka 2015 sein erstes Turnier in Amerikas höchster Profiliga. Sechs Jahre später begeisterte der mittlerweile vierfache Major-Sieger nun erneut die frenetischen Fans in Arizona. Allen voran mit einem eingechippten Ball an der 17 zum entscheidenden Eagle, dass Koepka auf das Siegerergebnis von 19 unter Par brachte.

Hinter ihm teilten sich Kyoung-Hoon Lee und Xander Schauffele den zweiten Rang bei -18. Spieth folgte auf dem geteilten vierten Platz mit dem Mexikaner Carlos Ortiz und Oldie Steve Stricker, dem nicht viel fehlte, um als ältester Sieger in die Geschichtsbücher der PGA Tour einzugehen.

Die Ergebnisse der Deutschen im Überblick:

European Tour, Saudi International: Martin Kaymer T18 & Max Kieffer T29

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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