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Tour-Rückblick

204 Flaschen Whisky und prominente Open-Absagen

Auf der European Tour wird ein Hole-in-One schottisch belohnt und bei der Open Championship fehlen einige große Namen. Der Rückblick aufs Wochenende.

12. Juli 2021

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Von einem aus deutscher Sicht erfolgreichen Wochenende zu sprechen, wäre fast schon untertrieben. Erst holten sich die deutschen Jungen in einem packenden Finale gegen Italien den Titel bei der Team-EM. Dann feierten Olivia Cowan und Sarina Schmidt ihren jeweils ersten Sieg auf der Ladies European Tour. Und zu guter Letzt gewann Marcel Siem am Sonntag erstmals auf der Challenge Tour. Doch das diese Erfolgsmeldungen längst nicht alles waren, was am Wochenende passierte, zeigt der Rückblick:

Scottish Open


(Min Woo Lee, Photo by Ross Parker/SNS Group via Getty Images)

Es war der letzte Test vor der 149. Open Championship in Royal St. George’s und in einem der bestbesetzten Teilnehmerfelder der European-Tour-Geschichte musste am Ende ein Play-off entscheiden. Min Woo Lee, Matthew Fitzpatrick und Thomas Detry lagen nach 72 gespielten Löchern bei der Scottish Open gleichauf bei 18 unter Par. Die beste Tagesleistung der drei zeigte der Australier Lee, der sich mit einer fehlerfreien 64 (-7) am verregneten Sonntag in North Berwick - inklusive sechs Birdies in Folge von Bahn 3 bis 8 - an die Spitze kämpfte.

Und der 22-Jährige sollte seine starke Finalform auch im Stechen beibehalten. Gleich am ersten Extra-Loch (18) notierte Lee das Birdie, während seine Konkurrenten Fitzpatrick und Detry zum Par lochten. Für den Gewinner der ISPS Handa Vic Open 2020 war es nicht nur der erste Sieg bei einem Rolex-Series-Event. Der Titel im Renaissance Club war gleichbedeutend mit der Einladung zur anstehenden Open Championship, für die sich am Sonntag auch Detry sowie der Engländer Jack Senior auf den letzten Drücker qualifizierten.

Lee streckte bereits an der zwölften Bahn das erste Mal seine Arme die Höhe. Jedoch weniger wegen seiner eigenen Leistung, sondern vielmehr freute er sich für seinen Spielpartner und Landsmann Wade Ormsby, der an dem Par 3 ein Hole-in-One erzielte. Als Preis für den perfekten Schuss auf dem 187 Meter langen Loch erhielt der 41-Jährige 204 Flaschen Whisky vom Sponsor Glengoyne. Die etwas krumme Zahl entsprang der offiziellen Bemessung (204 Yards) der Spielbahn, die Ormsby nun für immer in ganz besonderer Erinnerung bleiben wird. Prost!

Auch wenn Jon Rahm eine Woche vor dem europäischen Major seine starke Form mit einem siebten Platz in Schottland bestätigen konnte, verlor der Spanier nach drei Wochen als Weltranglistenerster die Führung im OWGR. Am Ende fehlte dem amtierenden US-Open-Champion ein Schlag und er wäre als topgesetzter Spieler nach Royal St. George’s gereist. So wird diese Ehre nun Dustin Johnson zuteil. Und das obwohl der US-Amerikaner in der vergangenen Woche spielfrei hatte. Als Top-Favorit geht Rahm aber dennoch in das letzte Major des Jahres - daran ändert auch die Position in der Weltrangliste nichts.

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Open Championship


(Hideki Matsuyama und Bubba Watson, Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

Schon am Donnerstag stand fest, dass Martin Kaymer als Nachrücker einen Platz beim bevorstehenden Major in England sicher hat. Der Deutsche profitierte von der Absage des US-Amerikaners Kevin Na, der wegen der internationalen Reisevorschriften lieber in der Heimat bleibt. Am Wochenende gesellten sich nun einige weitere prominente Namen zu den Spielern, die nicht in Royal St. George’s abschlagen werden. So entschied sich unter anderem Hideki Matsuyama gegen einen Start beim ältesten Golfturnier der Welt. Der Japaner, der im April das Masters in Augusta gewann, wurde erst kürzlich positiv auf das Corona-Virus getestet und sah sich nicht in der Lage, sich entsprechend auf dieses besondere Turnier vorzubereiten. 

Mit Bubba Watson sagte ein weiterer ehemaliger Masters-Champion ab. Der US-Amerikaner kam in den vergangenen Tagen wiederum in direkten Kontakt mit einer positiv getesteten Person und verzichtet daher ebenso auf die Teilnahme wie der ehemalige Open-Champion David Duval. Damit stieg die Zahl der Absagen auf 13 - sieben davon waren Spieler aus den Top 75 der Welt. Die Profis auf der Nachrückerliste dürften sich über diese Absagenflut jedenfalls nicht beschweren.

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LPGA Tour


(Nasa Hataoka, Photo by Amy Lemus/NurPhoto via Getty Images)

Während die Finalrunde auf der European Tour für 90 Minuten unterbrochen werden musste, sahen sich die Turnierverantwortlichen der Marathon LPGA Classic gezwungen, ihr Event auf 54 Löcher zu verkürzen. Zu heftig war der Regen am Finaltag und auch für Montag waren ähnliche Bedingungen vorhergesagt, weswegen die Führende nach drei Runden zur Siegerin gekürt wurde. Nasa Hataoka aus Japan wäre mit einem Polster von sechs Schlägen in die letzte Runde gegangen und stand somit frühzeitig als Gewinnerin des vorletzten Events vor der Evian Championship fest. Für Hataoka war es der vierte Titel auf der LPGA Tour.

Dem ersten Titel auf der LPGA Tour kommt auch Esther Henseleit gefühlt immer näher. Zum zweiten Mal in Folge spielte die 22-Jährige ganz vorne mit und wurde erneut Vierte. Belohnt wurde diese starke Vorstellung mit mehr als 102.000 US-Dollar, dem bislang größten Preisscheck ihrer noch jungen Karriere. Dank des zweiten Top-5-Ergebnisses hintereinander rückte Henseleit auf den 40. Rang im Saisonranking vor.

Nur einen Schlag hinter Henseleit teilte sich Caroline Masson den fünften Rang und sammelte damit ebenfalls Selbstvertrauen vor dem Major in Frankreich. Für die 32-Jährige war es das zweite Top-Ten-Ergebnis des Jahres.

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US Senior Open Championship


(Jim Furyk, Photo by Quinn Harris/Getty Images)

In seinem erst dritten Start bei einem Senioren-Major holte Jim Furyk seinen ersten Major-Titel auf der PGA Tour Champions. Bei der US Senior Open Championship im Omaha Country Club hielt der Gewinner der US Open 2003 seine Verfolger Retief Goosen und Mike Weir auf Abstand und gewann mit einem Gesamtergebnis von sieben unter Par. Für Furyk war es bereits der dritte Titel auf der Seniorentour und dank des Erfolges in Omaha erhielt der US-Amerikaner einen Startplatz für die US Open im kommenden Jahr, die dann im The Country Club bei Boston stattfindet.

Eine des besten Finalrunden spielte Bernhard Langer, der dank einer 68 (-2) zehn Plätze auf dem Leaderboard gutmachen konnte. Der 63-Jährige schob sich so auf den geteilten fünften Rang (-1) vor und feiert damit die erste Top-5-Platzierung bei einem Major in diesem Jahr.

Alex Cejka, der die ersten beiden Major-Events des Jahres gewann, erlebte dagegen einen enttäuschenden Finaltag und rutschte nach einer 75 (+5) aus den Top 20 heraus. Das nächste Highlight folgt aber schon bald. Nach einer spielfreien Woche geht es zur Senior Open Championship nach Berkshire, dem letzten Major des Jahres.

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PGA Tour


(Lucas Glover, Photo by Andy Lyons/Getty Images)

Nach zehn Jahren ohne Trophäe war es am Sonntag endlich wieder soweit. Lucas Glover gewann mit der John Deere Classic seinen insgesamt vierten Titel auf der PGA Tour. Zu verdanken hat er diesen Erfolg insbesondere einem famosen Schlussspurt mit fünf Birdies auf seinen letzten sieben Löchern. Der Gewinner der US Open 2009 erhielt neben dem Siegerpreisscheck in Höhe von mehr als 1,1 Millionen US-Dollar auch die Berechtigung, endlich wieder regelmäßig bei Turnieren wie dem Masters oder der PGA Championship zu starten. "Ja, es waren schwierige zehn Jahre, aber ich habe nie meinen Glauben, Antrieb oder mein Vertrauen in mich selbst verloren", so der 41-Jährige, der nun ebenfalls zur Open Championship reist.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • LPGA Tour, Marathon LPGA Classic: Esther Henseleit 4., Caroline Masson T5 und Sophia Popov CUT
  • Challenge Tour, Le Vaurdreuil Golf Challenge: Marcel Siem 1., Allen John & Yannik Paul T11, Alexander Knappe T42, Hurly Long T44 und Dominic Foos, Jonas Kölbing, Moritz Lampert, Hinrich Arkenau & Julian Kunzenbacher CUT
  • European Tour, Scottish Open: Sebastian Heisele T4 und Martin Kaymer & Maximilian Kieffer CUT
  • US Senior Open Championship: Bernhard Langer T5 und Alex Cejka T26
  • Ladies European Tour, Aramco Team Series: Team Cowan 1., Team Harm T25, Team Fünfstück 30. und Team Lampert 36.
  • Korn Ferry Tour, TPC Colorado Championship: Stephan Jäger T22 und Max Rottluff T57
  • Symetra Tour, Donald Ross Classic: Sophie Hausmann T26 und Isi Gabsa CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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