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Tour-Rückblick

McIlroys Meilenstein und schneller Weltrekord

Rory McIlroy gewinnt sein 20. Turnier auf der PGA Tour und in Valderrama wird ein neuer Weltrekord aufgestellt. Der Rückblick aufs Wochenende.

18. Oktober 2021

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Auf der PGA Tour feierten die meisten Top-Stars ihr Saisondebüt und das hochkarätig besetzte Event in Las Vegas hielt, was es versprach. In Spanien sorgten vier Spieler der European Tour für einen neuen Weltrekord und bei den Champions fehlte nicht viel zu einem deutschen Erfolg. Den gab es aber auf der Ladies European Tour zu feiern. Der Rückblick:

PGA Tour


(Rory McIlroy, Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Schon im Vorfeld des CJ Cups ließ Rory McIlroy mit einer Aussage aufhorchen: "Wenn ich mein bestes Golf spiele, dann bin ich der beste Spieler der Welt." Ein Satz, der vermutlich auf die meisten der Top-Profis zutrifft. Dass ihn McIlroy aber ausgerechnet vor seinem ersten Turnier der neuen Saison der Öffentlichkeit äußerte, hätte schon vermuten lassen können, mit welch einer Einstellung die ehemalige Nummer eins der Welt in die anstehenden Aufgaben gehen würde. Der vierfache Major-Sieger hat offensichtlich sein Mojo wiedergefunden. Nach Wochen und Monaten voller Selbstzweifel und dem Versuch, ein besserer Golfer zu werden, sei McIlroy irgendwann aufgefallen: "Ich muss einfach nur Golf spielen. Ich muss es vereinfachen und einfach ich sein. In den vergangenen Monaten habe ich vielleicht versucht, jemand anderes zu sein und ich habe realisiert, dass es reicht, ich zu sein."

So wie am letzten Tag des Ryder Cups in Whistling Straits. Nach drei verlorenen Matches war das Einzel gegen Xander Schauffele McIlroys letzte Chance, noch einen Punkt für sein Team beizusteuern. Es gelang ihm und anschließend brach der 32-Jährige in Tränen aus. Es schien sich ein Druck zu entladen. McIlroy war endlich wieder ganz er selbst - emotional, menschlich. Aber viel wichtiger: Er spielte wieder befreit auf. Der CJ Cup war McIlroys erster Auftritt seit der historischen Ryder-Cup-Niederlage für Europa. Das mit knapp zehn Millionen US-Dollar dotierte Event lockte die meisten Topstars aus ihrer Herbstpause. Einzig der in der Heimat abschlagende Jon Rahm fehlte im limitierten Teilnehmerfeld in Las Vegas. Es war also die Gelegenheit für jemand anderes in die Rolle des besten Golfers der Welt einzuspringen. Und nach der selbstbewussten Ansage im Vorfeld ließ McIlroy, als Nummer 14 der Welt, Taten folgen.


(Rory McIlroy, Photo by Alex Goodlett/Getty Images for CJ Cup @ Summit)

Auf zwei solide Auftaktrunden folgte eine sensationelle 62 (-10) am Samstag, mit der McIlroy als Zweitplatzierter in den Finaltag ging. In einer Gruppe mit dem Führenden Rickie Fowler, der vor der Sonntagsrunde zwei Schläge vor ihm lag, erwarteten die Zuschauer einen wahren Showdown der beiden ehemaligen Youngster. Doch plötzlich mischte ein Lokalmatador vorne mit, den man vor der Finalrunde nicht mehr dort oben erwartete. Collin Morikawa, Mitglied des Summit Clubs vor den Toren Las Vegas‘, feuerte eine 62 (-10) zum Abschluss und wartete damit früh als Führender bei -24 im Clubhaus. Fowler hatte mit Problemen zu kämpfen, notierte auf der Sechs ein Doppel-Bogey und musste sich aus dem Titelrennen verabschieden. McIlroy präsentierte sich dagegen deutlich stabiler, notierte auf den Front Nine vier Birdies und blieb auf den hinteren Neun fehlerfrei. Die alleinige Führung übernahm der vierfache Major-Sieger dank eines Eagles auf der einfachsten Bahn des Platzes, der 14. Im Anschluss reichten vier Pars in Folge, um mit einem Schlag Vorsprung auf Morikawa zu gewinnen.

Für McIlroy war es der erste Titelgewinn seit der Wells Fargo Championship im Mai. Viel wichtiger aber noch: Der Erfolg beim CJ Cup bedeutete den insgesamt 20. PGA-Tour-Sieg in der Karriere des in Hollywood, Nordirland, geborenen Familienvaters. Damit holte er die nötige Anzahl an Titeln, um bald mit einer lebenslangen PGA-Tour-Mitgliedschaft ausgestattet zu werden. Offiziell wird dies ab der Saison 2023-24 der Fall sein, denn dann ist McIlroy 15 Jahre auf der Tour. "Das ist ziemlich wichtig", so der Sieger über den Meilenstein. "Sich einen Kalender zusammenstellen zu können, ohne sich Gedanken über die Mindestvorgaben der Tour machen zu müssen, ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn Kinder ins Schulalter kommen und man vielleicht mehr Zeit zuhause verbringen möchte." Bei McIlroy scheint sich vieles zurück in die richtige Richtung zu bewegen. Seit Montag rangiert er wieder in den Top Ten der Weltrangliste. Lässt er seinen Worten weitere Taten folgen, war dies aber nur der erste Schritt einer langen Reise zurück an die Weltspitze.

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European Tour

Im Rahmen des Andalucía Masters in Valderrama nahmen vier European-Tour-Spieler einen neuen Weltrekord in Angriff. Ziel war es, ein Loch in einer möglichst kurzen Zeit zu absolvieren. Bislang lag der Rekord bei 27,88 Sekunden, der 2018 von einem US-amerikanischen Team aufgestellt wurde. Dieses Mal stellten sich Sean Crocker, Nicolai Hojgaard, Min Woo Lee und Wilco Nienaber der Herausforderung. Ort des Geschehens war die vierte Bahn des Valderrama Golf Club. Am Abschlag des 458 Meter langen Par 5 stand der Longhitter Nienaber, auf dem Fairway wartete Crocker auf den langen Drive und auf dem Grün waren Hojgaard und Lee für die Finalisierung verantwortlich.

"Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich will 'Guinness World Record holder' in meine Instagram-Bio schreiben dürfen", machte Crocker die Ansage. Und in der Tat durfte er sich bald offizieller Rekordhalter nennen. Nach etlichen Versuchen und mehr als zwei Stunden voller Frust und Hoffnung gelang dem Quartett eine neue Bestzeit. Die offizielle Stoppuhr blieb nach einer gelungenen Serie an Schlägen bei 24,75 Sekunden stehen. Die Jury erkannte den Versuch als offiziellen Rekord an und entsprechend feuchtfröhlich wurde auf dem Grün gefeiert.

Um einen Turniersieg ging es in Andalusien aber selbstverständlich auch noch. Bei diesem ging es aber nicht ganz so eng zu wie beim "schnellsten gespielten Golfloch". Matt Fitzpatrick zeigte am Finaltag keinerlei Nerven und blieb auf dem anspruchsvollen Kurs fehlerfrei, während die Konkurrenz zu viele Fehler einstreute. Der Führende nach drei Runden, Laurie Canter, unterschrieb eine 76 (+5) am Finaltag und dem Schweden Sebastian Soderberg ging auf der Zielgeraden die Luft aus.


(Matt Fitzpatrick, Photo by Mateo Villalba/Quality Sport Images/Getty Images)

Fitzpatrick konnte dagegen seine Erfahrung von sechs European-Tour-Siegen und zwei Ryder-Cup-Teilnahmen ausspielen und notierte auf den Bahnen 16 und 17 Birdies. Damit erreichte er das Ergebnis von sechs unter Par und hatte drei Schläge Vorsprung auf die Zweitplatzierten Soderberg und Lee, dem neuen Rekordhalter. Canter wurde geteilter Vierter bei -2.

Insgesamt wurde Valderrama einmal mehr seinem Ruf als einer der schwersten und zugleich besten Plätze Europas gerecht. Nur 14 Spieler beendeten das Andalucía Masters unter Par. Keiner der 126 Teilnehmer spielte vier Runden unter dem Platzstandard. Der Weltranglisteerste Jon Rahm schied nach zwei Runden bei +10 frühzeitig aus. Für Marcel Siem war nach 77 und 78 Schlägen Schluss. "Das war eine harte Woche", so der Deutsche nach seinem ersten verpassten Cut seit der Challenge de Espana im Juni. Martin Kaymer sowie Maximilian Kieffer waren zwar am Wochenende dabei, konnten jedoch auch keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen. Beide blieben an allen vier Tagen über Par.

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PGA Tour Champions


(Alex Cejka, Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)

In fast schon gewohnter Regelmäßigkeit spielen seit dieser Saison zwei Deutsche um Titel auf der PGA Tour Champions mit. Alex Cejka behauptete sich mit zwei Major-Siegen zu Beginn des Jahres bei den Senioren und hätte am Wochenende fast einen weiteren Erfolg folgen lassen. Bei der SAS Championship ging der gebürtige Tscheche als geteilter Führender in den Finaltag. Dort konnte der 50-Jährige aber zunächst nicht an seine starken Leistungen von den Vortagen anknüpfen und verlor somit etwas den Anschluss an die Spitze. Nach vier Birdies auf den letzten sieben Löchern fehlte Cejka am Ende ein Schlag auf die Führenden bei -12. Der geteilte dritte Rang war Cejkas siebtes Top-Ten-Resultat im 16. Turnier, das ihn bis in die Top Ten des Charles Schwab Cup vorspülte.

Diesen führt Bernhard Langer noch immer an. In Cary, North Carolina, kam der Rekordsieger auf der PGA Tour Champions ähnlich spät auf Betriebstemperatur wie sein Landsmann und musste sich daher mit dem geteilten fünften Rang zufriedengeben. Langers ärgster Konkurrent in der Saisonwertung, Jim Furyk, benötigte die Woche über einen Schlag weniger als der Deutsche und rückte damit etwas näher an ihn heran.

Den Titel holte der US-Amerikaner Lee Janzen, der sich im Stechen gegen den Spanier Miguel Angel Jiménez durchsetzte. Für den aus Minnesota stammenden 57-Jährigen, der in den Neunzigern zwei Mal die US Open Championship gewinnen konnte, war es der zweite Titel bei den Champions, nachdem er erstmals 2015 erfolgreich war.

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Ladies European Tour


(Jessica Korda, Alex O’Laughlin, Karolin Lampert und Lina Boqvist (Credit: Tristan Jones/LET, Flickr)

Beim dritten Event der Aramco Team Series durfte auch eine Deutsche einen Titel bejubeln. Karolin Lampert spielte in New York City im Team J Korda und gewann dank eines Pars ihrer US-amerikanischen Kapitänin am zweiten Extra-Loch erstmals ein Event der Ladies European Tour.

Weitere Infos zu diesem Erfolg und zur parallel stattgefundenen Einzelkonkurrenz finden Sie hier >>>

Die Ergebnisse der Deutschen:

  • Ladies European Tour, Aramco Team Series: Sophia Popov T11, Olivia Cowan T33, Caroline Masson T55, Karolin Lampert T64 und Leonie Harm T82
  • European Tour, Andalucía Masters: Martin Kaymer T60, Maximilian Kieffer 63. und Marcel Siem CUT
  • PGA Tour Champions, SAS Championship: Alex Cejka T3 und Bernhard Langer T5
  • ChallengeTour, Empordà Challenge: Max Rottluff T14, Hurly Long T28, Dominic Foos T52, Freddy Schott T56 und Velten Meyer, Yannik Paul, Allen John, Alexander Knappe & Hinrich Arkenau CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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