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Tour-Vorschau

Mallorcas Rückkehr und Langers Endspurt

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der ersten Mallorca Golf Open und dem Auftakt der Playoffs auf der PGA Tour Champions.

20. Oktober 2021

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Die European Tour beschließt ihren Spanien-Swing mit der Austragung eines neuen Events auf einer Insel, die nach einem Jahrzehnt ihre Rückkehr auf der großen europäischen Bühne feiert. In die absolut entscheidende Phase gehen die Senioren auf der PGA Tour Champions, wo ein Deutscher die Führung im Gesamtklassement verteidigen möchte. Zudem freut sich Asiens Golfwelt auf gleich zwei Top-Events auf ihrem Kontinent. Die Vorschau:

European Tour


(Seve Ballesteros bei der Turespana Open de Baleares 1992, Photo by Gray Mortimore/Getty Images)

Malle ist - wie es Peter Wackel in seinem Ballermann-Hit aus 2013 mehrfach melodisch betont - nicht nur einmal im Jahr. Für die European Tour ist es gar das erste Mal seit zehn Jahren, dass man auf die Balearische Insel zurückkehrt. Damals gewann Darren Clarke die Iberdrola Open im Pula Golf Club, nur zwei Monate vor seinem Sensationserfolg bei der Open Championship 2011. Dass diese Rückkehr überhaupt stattfindet, ist darauf zurückzuführen, dass die Trophée Hassan II wegen der Pandemie abgesagt werden musste und man folglich kurzerhand beschloss, eine weitere Woche in Spanien zu verweilen, um gegen Ende der Saison keine freien Wochenenden im Kalender beklagen zu müssen. Immerhin geht es für viele Spieler im Endspurt darum, Punkte für das Race to Dubai zu sammeln, um sich so die Tourkarte für die nächste Spielzeit zu sichern.

Die Mallorca Golf Open ist ein brandneues Event, das auf einem Platz ausgetragen wird, der schon sechs Mal als Gastgeber eines European-Tour-Turniers diente. Der 1977 von Folco Nardi entworfene Golf Santa Ponsa I war erstmals 1988 Schauplatz der Open de Baleares. Der damalige Sieger: Die spanische Golflegende Seve Ballesteros, der das Event vier Jahre später ein zweites Mal gewann. Das letzte Mal, als man in Santa Ponsa gastierte (1998), holte Miguel Ángel Jiménez seinen dritten European-Tour-Titel. Auf Mallorca feierte also schon so manche Tour-Legende Erfolge. Ähnlich große Namen sind in dieser Woche kaum vertreten.


(Martin Kaymer, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Nur ein Spieler aus den Top 100 der Weltrangliste ist am Start (Laurie Canter, 97.). Martin Kaymer ist als 106. des OWGR bereits zweitstärkste Kraft auf dem Papier. Auch seine Platzierung im Race to Dubai (44) klingt zunächst einmal vielversprechend. Die jüngste Form des 36-Jährigen spricht jedoch nicht unbedingt für den zweifachen Major-Sieger, der auf der für deutsche Urlauber beliebten Urlaubsinsel viele Fans anlocken dürfte. Bei seinen vergangenen acht Starts auf der European Tour erreichte Kaymer nur einmal die Top 20 - drei Mal scheiterte er am Cut.

Formtechnisch ist zwei anderen Deutschen mehr zuzutrauen. Matti Schmid verpasste zwar den Cut bei der Open de Espana, davor erreichte er aber drei Mal die Top Ten. Auch ein Blick auf die Statistiken lohnt sich beim erst in diesem Jahr ins Profilager gewechselten 23-Jährigen: Platz 15 in "Driving Accuracy" und Platz zwölf in "Greens in Regulation". Neben Schmid trat auch Marcel Siem in den vergangenen Wochen immer wieder in Erscheinung. Beim Omega European Masters Anfang September wurde er geteilter Siebter und drei Wochen später sprang bei der Dutch Open ein weiteres Top-15-Resultat heraus. Im Race to Dubai rangieren Schmid und Siem aktuell noch außerhalb der besten 120. Wollen sie sich über diese Rangliste die Tourkarte für die kommende Saison sichern, müssen hier noch ein paar Plätze gutgemacht werden.

PGA Tour Champions


(Jason, Bernhard und Vickki Langer bei der Dominion Energy Charity Classic 2017, Photo by Stan Badz/PGA TOUR)

Die Champions der PGA Tour haben 36 reguläre Saisonwochen hinter sich und noch immer ist der Ausgang des Rennens um den Charles Schwab Cup völlig offen. Drei Turniere der Playoffs stehen noch aus und mit nun doppelten Punkten, die bis zum Saisonfinale bei der Charles Schwab Cup Championship vergeben werden, haben mindestens noch zehn Spieler realistische Chancen auf den großen Gesamtsieg. Bernhard Langer geht als der Gejagte in die Dominion Energy Charity Classic, dem ersten Playoff-Event, für das sich die Top 72 der Rangliste qualifizierten. Der Deutsche peilt den sechsten Gewinn des Charles Schwab Cup an und überzeugte zuletzt mit einer guten Form. Dank drei Top-Ten-Ergebnisse in Folge behauptete sich der 64-Jährige an der Spitze. Langers letzter Titelgewinn liegt nun aber schon 19 Monate zurück. Eine für den 41-maligen PGA-Tour-Champions-Sieger ungewohnte Durststrecke. Im Anbetracht der doppelten Punkte sowie den knappen Abständen könnte ein Erfolg bei einem der drei Abschlussturniere nötig sein.

Denn Jim Furyk liegt als Zweiter im Charles Schwab Cup nur etwas mehr als 70.000 Punkte hinter Langer. Selbst Ernie Els, aktuell Fünfter in der Saisonwertung, könnte mit einem Sieg in Richmond, Virginia, die Führung schon in dieser Woche übernehmen. Doch Langer bewies bereits in den vergangenen Jahren, dass ihm der Platz im Country Club of Virginia liegt. Bei allen seinen fünf Starts erreichte er die Top Ten - 2017 gewann er hier sogar. Als der große Favorit auf den Turniersieg geht aber Phil Mickelson an den Start. Nicht nur will er seinen Titel in Richmond verteidigen, auch könnte er seine beeindruckende Bilanz - drei Siege bei vier Starts - auf der PGA Tour Champions ausbauen.


(Alex Cejka, Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)

Alex Cejka ist als zweiter Deutscher dabei und auch wenn er nicht mal bei der Hälfte der ausgetragenen Events mitspielte, schielt der zweifache Major-Sieger mit einem Auge auf den großen Coup. Als Zehntplatzierter im Schwab Cup benötigt er aber mindestens einen Sieg bei den ausstehenden Playoff-Turnieren. Die Form der vergangenen Wochen dürfte Hoffnung machen. Cejka blickt auf drei Top-Ten-Ergebnisse in Serie (T7, T2, T3).

LPGA und PGA Tour

Sowohl die LPGA als auch die PGA Tour reisen in dieser Woche nach Asien. Ausflüge in Regionen außerhalb der USA waren in der Vergangenheit aus bekannten Gründen nur äußerst selten möglich. Insbesondere Asien erschwerte mit seinen Einreisebestimmungen etwaige Austragungen von Sportevents. Für die Damen der LPGA Tour steht mit der BMW Ladies Championship das dritte und letzte Turnier der Saison auf asiatischem Boden an. In Südkorea geht es um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von zwei Millionen US-Dollar und aufgrund der Terminierung erfreut man sich seitens der Veranstalter an der prominenten Teilnehmerliste. Allen voran der Start beider koreanischen Superstars Jin Young Ko sowie Inbee Park dürfte der zweiten Austragung des Events einen großen Schub verleihen. In Abwesenheit der Führenden im Race to CME Globe, Nelly Korda, ist ein Führungswechsel in der Saisonwertung vorprogrammiert, liegt Ko aktuell nur 20 Punkte hinter der US-Amerikanerin. Gespielt wird über vier Runden auf dem Par-72-Kurs des LPGA International Busan.


(Tiger Woods bei der Zozo Championship 2019, Photo by Chung Sung-Jun/Getty Images)

Die PGA Tour war seit Ende 2019 nicht mehr in Asien zu Gast. Abgesagt wurde die Zozo Championship im vergangenen Jahr aber dennoch nicht. Man verlegte das eigentlich in Japan stattfindende Turnier kurzerhand nach Kalifornien, wo Patrick Cantlay seinen ersten Saisonsieg feierte. Im Jahr zuvor egalisierte Tiger Woods mit seinem 82. PGA-Tour-Erfolg den historischen Rekord von Sam Snead. Trotz der erst zweijährigen Historie des Events genießt die Zozo Championship einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert für die Tour, da man in Japan einen großen Markt bedient. Zumal mit Hideki Matsuyama ein absoluter Sportheld der Japaner als Zuschauermagnet dient. Der amtierende Masters-Champion geht als einer der Top-Favoriten in die Woche, in der auch Xander Schauffele sowie Collin Morikawa Titelansprüche stellen. Die rund 5.000 Fans, die pro Tag im Accordia Golf Narashino Country Club zugelassen sind, haben also allen Grund zur Vorfreude.

Die Deutschen im Einsatz:

  • LPGA Tour, BMW Ladies Championship: Esther Henseleit
  • European Tour, Mallorca Golf Open: Nicolai von Dellingshausen, Martin Kaymer, Matti Schmid, Max Schmitt, Bernd Ritthammer und Marcel Siem
  • PGA Tour Champions, Dominion Energy Charity Classic: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • Challenge Tour, Challenge Costa Brava: Max Rottluff, Hurly Long, Yannik Paul, Dominic Foos, Allen John, Alexander Knappe, Hinrich Arkenau, Freddy Schott, Marcel Schneider und Velten Meyer
  • LET Access Series, Santander Golf Tour Barcelona: Patricia Isabel Schmidt, Luisa Dittrich, Carolin Kauffmann, Sandy Voss, Helen Briem, Verena Gimmy und Maria Theresa Licka
  • Symetra Tour, LPGA and Symetra Tour Qualifying Tournament Stage II: Leonie Harm, Greta Isabella Völker, Helen Kreuzer und Polly Mack

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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