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Tour-Vorschau

Mit vollem Akku aus der Elternzeit

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Tournament of Champions auf der PGA Tour.

05. Januar 2022

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Die Weihnachtszeit ist vorbei, der Jahreswechsel vollzogen. Doch bis das volle Tour-Programm zurückkehrt, dauert es noch eine Weile. Immerhin: Die PGA Tour feiert ihren Jahresauftakt bereits in dieser Woche auf Hawaii, wo traditionell die Turniersieger des vergangenen Jahres zusammenfinden. Für Jon Rahm ist es das Comeback nach langer Pause. Die Vorschau:

PGA Tour


(Beim Tournament of Champions golfen die Profis mit Blick auf den Pazifik, Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

Der beste Golfer der Welt zeigte im Herbst des vergangenen Jahres ungewohnte Schwächen. Das Andalucia Masters im Oktober war Jon Rahms bis dato letzter Auftritt und ausgerechnet in seiner Heimat scheiterte er deutlich am Cut. Für den Weltranglistenersten aus Spanien war es das zweite Wochenende innerhalb kürzester Zeit, das er aufgrund zu vieler Fehler in seinem Spiel verpasste. Folglich entschied sich Rahm, eine Pause vom kompetitiven Golf einzulegen. Der amtierende US-Open-Sieger wollte sich gute zwei Monate Zeit nehmen, um etwas Abstand von seinem Beruf zu gewinnen. Rahms Akkus mussten wieder aufgeladen werden. Immerhin hatte er ein äußerst turbulentes Jahr 2021 hinter sich.

Im Vorfeld des Tournament of Champions, dem ersten PGA-Tour-Event des Jahres 2022, ging Rahm etwas genauer auf die Gründe für seine Auszeit ein: "Es begann alles mit dem Restart nach COVID. Seit Juni 2020 habe ich sehr viel Golf gespielt." Zudem habe Rahm den Winter damals nicht nutzen können, um sich ein paar Wochen freizunehmen, da er sich an die Schläger seines neuen Ausrüsters Callaway gewöhnen musste. "Während andere frei hatten, habe ich meinen Ausrüster gewechselt und musste härter arbeiten denn je." Doch die Arbeit hatte sich gelohnt. Rahm war der überragende Spieler des abgelaufenen Jahres, gewann neben der US Open einen weiteren Titel und beendete 15 seiner 21 PGA-Tour-Auftritte unter den Top Ten. Damit festigte er seinen Platz an der Weltranglistenspitze und ging trotz der zwei spielfreien Monate als Nummer eins aus dem Jahr.

Doch vielmehr als der Sportliche Erfolg war ihm ein Gewinn auf privater Ebene wert. Rahms US-amerikanische Ehefrau Kelley brachte im April ihren gemeinsamen Sohn Kepa auf die Welt. Und auch wenn der Baske die ersten Tage gemeinsam mit seiner Familie verbringen konnte, stand nur kurz nach der Geburt das Masters in Augusta auf dem Plan. Das erste Major des Jahres ist traditionell der Startpunkt der wichtigsten Phase im PGA-Tour-Kalender und für die Topspieler gleichbedeutend mit einem reduzierten Familienprogramm. So auch für Rahm, dem das private Glück offensichtlich einen Schub für seine sportlichen Leistungen gab, er jedoch nur selten gemeinsame Stunden mit seinem Sohn verbringen konnte. "Nachdem ich in Spanien gespielt habe, benötigte ich einfach eine Pause - nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie."

Und so bekam Kelley in den vergangenen Wochen weniger den Golfer Rahm, sondern viel häufiger den Vater und Ehemann Rahm zu Gesicht. "Ich bin wirklich froh, dass ich das gemacht habe", erklärte ein erholter Rahm im Vorfeld seines ersten PGA-Tour-Turniers seit dem Auftritt in Valderrama. "Seit er [Kepa, Anm. d. Red.] auf die Welt kam, hatten wir in der Nacht Hilfe und Kelley wurde geholfen, aber ich war nicht diese Hilfe, weil ich gearbeitet habe und schlafen musste, um zu arbeiten. Also habe ich ihr, als ich nach Hause gekommen bin, gesagt, dass ich mehr involviert werden und helfen möchte. Deswegen habe ich es die zwei Monate wirklich genossen, in der Nacht aufwachen zu müssen und mich um meinen Sohn zu kümmern." Das Baden und Füttern seines wenige Monate alten Sohnes sei eine schöne Abwechslung zum durchgetakteten Tour-Alltag gewesen.

Doch mit dem Tournament of Champions auf Maui endet die Elternzeit für den Major-Sieger. Rahm hat einen Platz zu verteidigen, nämlich den des Weltranglistenersten. Collin Morikawa hatte schon bei der Hero World Challenge im November die Gelegenheit, mit einem Sieg an die Spitze des OWGR vorzudringen, strauchelte jedoch trotz fünf Schlägen Vorsprung am Finaltag. Die nächste Chance auf einen Führungswechsel bietet sich beim Jahresauftakt, bei dem sich alle Turniersieger des Vorjahres treffen und um den mit knapp 1,5 Millionen US-Dollar dotierten Titel kämpfen. Rory McIlroy sagte sein Start als einziger Gewinner 2021 ab und Cameron Champ musste wegen eines positiven Coronatests in Quarantäne. Damit gehen noch 38 Spieler an den Start. Zu den großen Favoriten zählen, neben den bereits erwähnten Führenden im OWGR, Justin Thomas und Xander Schauffele, die beide bereits auf dem paradiesischen Plantation Course im Kapalua Resort gewinnen konnten.

Titelverteidiger ist Harris English, der im vergangenen Jahr nur ins Feld gerutscht war, da wegen der Corona-Saison 2020 nicht genügend Turniersieger ermittelt wurden und die PGA Tour das Teilnehmerfeld mit den besten Spielern der Vorsaison auffüllte. Der Sieg war Englishs Initialzündung für ein äußerst erfolgreiches Jahr 2021, in dem er erstmals Teil des US-amerikanischen Ryder-Cup-Teams war. Der älteste Spieler im Feld ist Phil Mickelson, der nach seinem Sieg bei der PGA Championship erstmals seit 2001 wieder auf Hawaii startet. Zwei Mal konnte er das Turnier der Turniersieger bereits gewinnen (1994, 1998). Damals fand das Event, das erstmals 1953 ausgetragen wurde, noch in Kalifornien statt.

Die Deutschen im Einsatz:

Keine deutschen SpielerInnen im Einsatz.

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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