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Tour-Vorschau

Winterschlaf vorbei: 2022 nimmt Fahrt auf

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem jeweiligen Jahresauftakt auf drei unterschiedlichen Touren.

19. Januar 2022

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Wer in diesem Jahr noch kein Golf verfolgte, verpasste zugegebenermaßen noch nicht allzu viel. Die meisten Touren gingen den Januar traditionell gemächlich an. Doch diese Zeit ist vorbei! Gleich drei Touren läuten in dieser Woche ihr Jahr ein und daher liegt auch unser Fokus komplett auf diesen Events. Zumal etliche Deutsche mitmischen. Die Vorschau:

DP World Tour


(Titelverteidiger Tyrrell Hatton, Photo by Ross Kinnaird/Getty Images)

Rund zwei Monate kein Turniergolf und dann gleich solch ein Start ins neue Jahr. Die DP World Tour hält nichts davon, 2022 gemütlich einzuläuten. Die ersten beiden Events im Kalender zählen zu den hochdotierten Rolex-Series-Events und halten damit saftiges Preisgeld sowie mehr Race-to-Dubai-Punkte parat als bei regulären Tour-Stopps. In dieser Woche macht die Abu Dhabi HSBC Championship den Anfang, bevor es nach Dubai zur Slync.io Dubai Desert Classic geht. Bei beiden Stationen liegen jeweils acht Millionen US-Dollar im goldenen Tresor, von denen gut 1,3 Millionen auf das Konto des Siegers wandern. Und da der Kalender nur fünf dieser Rolex-Series-Events beinhaltet, sind die ersten beiden Wochen des Jahres dieses Mal umso wichtiger. Denn wer hier im Nahen Osten gute Ergebnisse einspielt, kann schonmal auf ein ordentliches Punktepolster für die restliche Saison zurückgreifen.

Diese Konstellation hat zur Folge, dass einige der besten Spieler der Welt in die Wüste reisen. Namentlich sind dies die Top-Ten-Spieler Collin Morikawa, Viktor Hovland sowie Rory McIlroy. Hinzukommt die englische Fraktion um Tyrrell Hatton (Titelverteidiger), Lee Westwood und Tommy Fleetwood sowie die Ryder-Cup-Spieler Shane Lowry, Ian Poulter und Bernd Wiesberger. Für sie alle ist die Abu Dhabi HSBC Championship das erste Turnier der neuen DP World Tour. Die Saison begann aber bereits im November in Südafrika, wo jedoch zwei der drei geplanten Events wegen der Verbreitung einer neuen COVID-Variante abgesagt werden mussten. Der Südafrikaner Thriston Lawrence geht als Führender des Race to Dubais in den Jahresauftakt, nachdem er bei der Joburg Open seinen ersten Titel auf der DP World Tour feiern konnte.


(Wegen Corona nicht am Start: Nicolai von Dellingshausen, Photo by Warren Little/Getty Images)

Aus Deutschland waren zunächst drei Starter in Abu Dhabi erwartet. Nicolai von Dellingshausen musste seine Teilnahme jedoch zurückziehen, da ihn ein positiver PCR-Test aus dem Verkehr zog. "Obwohl ich mich seit einer Woche komplett in Ordnung fühle und keine Symptome spüre, kam mein PCR-Test doch positiv zurück", so der 29-Jährige, der vor seinem ersten Start bei einem Rolex-Series-Event stand. Von Dellingshausen kann voraussichtlich aber am Freitag wieder ins Training einsteigen und sich so auf die zweite Station in Dubai vorbereiten. Frustriert sei er angesichts dieser Umstände trotzdem. Da heißt es positiv bleiben - zumindest von der Einstellung: "Ich nehme mir die Zeit, um nach vorne zu blicken und das beste aus der Situation zu machen", schrieb er weiter auf Instagram.

Und so bleiben noch zwei deutsche Starter, nachdem auch Dauergast und dreimaliger Champion der Abu Dhabi HSBC Championship, Martin Kaymer, aus privaten Gründen noch nicht wieder ins Turniergeschehen eingreift. Für Maximilian Kieffer ist es die neunte Teilnahme an diesem Turnier in Folge. Seine beste Platzierung war ein zwölfter Rang 2017. Nach einigen Tagen in seiner Heimat Düsseldorf und einem Skiurlaub mit seinem Vater, reiste Kieffer bereits frühzeitig in Richtung der Vereinigten Arabischen Emiraten, um sich bei optimalen Bedingungen auf den wichtigen Auftakt vorzubereiten. Gemeinsam mit Matti Schmid, dem zweiten Deutschen in dieser Woche, wurden bereits einige Golfrunden gedreht. Im Gegensatz zu Kieffer läutete Schmid die Saison bereits in Südafrika ein. Der Rookie of the Year 2021 beendete das auf zwei Runden verkürzte Event auf einem soliden 23. Rang. In Abu Dhabi gibt Schmid in dieser Woche sein Debüt.


(Blick auf die dritte Bahn des Yas Links Golf Course, Photo by David Cannon/Getty Images)

Doch auf allzu viele Erfahrungswerte kann keiner der 130 Teilnehmer zurückgreifen. Denn die Abu Dhabi HSBC Championship findet in dieser Woche erstmals nicht in ihrem gewohnten Zuhause statt. Vom Abu Dhabi GC zog man auf die kleine Insel Yas Island, wo sich der erste Linkskurs in dieser Gegend erstreckt. Yas Links ist ein Par 72, der zumindest vom Design her schottisch anmutet. Weite Fairways, dichtes Rough und weite Auslaufzonen um die Grüns kennzeichnen den von Kyle Phillips entworfenen Kurs. Acht Löcher verlaufen entlang der Küste und je nach Wetterlage dürfte der Wind zu einem entscheidenden Faktor werden - Links-Style eben. Auch wenn der Untergrund, der Klimazone entsprechend, natürlich deutlich weicher ausfällt als auf der Insel Großbritannien. Laut Golf Digest zählt Yas Links jedenfalls zu den 50 besten Plätzen der Welt. Nach 16 Jahren Abu Dhabi Golf Club dürfen sich also alle Beteiligten auf einen neuen Test freuen.

LPGA Tour


(Titelverteidigerin Jessica Korda, Photo by Sam Greenwood/Getty Images)

In den USA etablierte sich die Tradition, das Jahr mit einem sogenannten Tournament of Champions zu starten. Auf der PGA Tour fand dies bereits vor zwei Wochen statt und nun stehen selbige Events auf der LPGA Tour sowie der PGA Tour Champions an. Die Damen verschlägt es nach Florida, wo sie die Saison mit einem Florida Swing ins Rollen bringen. Ein neuer Titelsponsor bringt auch einen neuen Austragungsort für den "Season Opener" mit sich. Im vergangenen Jahr war man noch im Four Seasons Golf & Sports Club in Lake Buena Vista zu Gast. In dieser Woche geht es in den Lake Nona Golf & Country Club, einem historischen Ort für das Damengolf. Denn 1990 fand hier der erste Solheim Cup statt.

Das Tom-Fazio-Design (Par 71) ist also kein Neuland für hochklassigen Sport und dieser ist auch beim Tournament of Champions zu erwarten. Denn gleich sechs Damen aus den Top Ten der Weltrangliste nehmen das erste Event der neuen Rekordsaison mit. Angeführt wird das Feld von der Nummer eins im Rolex Ranking, Nelly Korda. Ihre Schwester Jessica gewann dieses Turnier im vergangenen Jahr und somit liegt der Fokus auch in dieser Woche wieder auf dem Geschwisterduo. Zudem sind mit Yuka Saso, Anna Nordqvist und Patty Tavatanakit drei weitere amtierende Major-Champions am Start. Die LPGA Tour Spielerin des Jahres 2021, Jin Young Ko, greift dagegen noch nicht wieder ins Geschehen ein.


(Vize-Kapitänin beim Solheim Cup 2021: Michelle Wie West, Photo by Scott W. Grau/Icon Sportswire via Getty Images)

Insgesamt stehen 29 LPGA-Tour-Pros auf der Startliste. Zugelassen sind alle Spielerinnen, die in den vergangenen zwei Jahren ein LPGA-Event gewinnen konnten - oder Michelle Wie West heißen. Die ehemalige Major-Siegerin zählt als Nummer 602 der Weltrangliste längst nicht mehr zur Weltspitze, fungiert aber immer noch als Aushängeschild sowie Zuschauermagnet für die LPGA Tour. 2020 kam Wie Wests Baby Makenna Kamalei Yoona zur Welt und seitdem änderten sich die Prioritäten der 32-Jährigen. "Ich habe gegessen, geschlafen, geatmet - alles für Golf", so Wie West. "Jetzt ist sie [Tochter Makenna, Anm. d. Red.] der Grund, warum ich spiele." Ihr letztes LPGA-Event spielte die Siegerin der US Women’s Open 2014 im Juni vergangenen Jahres. Für die kommende Saison nimmt sie sich wieder mehr vor. Die Chance, die Wie West dank einer Einladung nach Orlando erhielt, möchte sie daher sofort nutzen.

Da LPGA-Siegerinnen der vergangenen zwei Jahre startberechtigt sind, nimmt auch Sophia Popov das erste Event des Jahres mit. Die Women’s-Open-Siegerin 2020 feierte bei diesem Event in der vergangenen Saison ihr Turnierdebüt und wurde auf Anhieb Zehnte. Ein ähnliches Ergebnis würde die Nummer 39 der Welt sicherlich auch diese Woche wieder gerne mitnehmen. Immerhin ist das Tournament of Champions trotz der kleinen Teilnehmerinnenliste mit 1,5 Millionen US-Dollar dotiert. Zu den 29 Proetten gesellen sich außerdem 45 Prominente, die in einer gesonderten Wertung um einen Titel spielen. Mit dabei ist unter anderem die Hall of Famerin Annika Sörenstam, die im vergangenen Jahr selbst noch bei einem LPGA-Event mitspielte und sogar den Cut überstand.

PGA Tour Champions


(Zweimaliger Sieger der Mitsubishi Electric Championship: Miguel Angel Jiménez, Photo by Chris Condon/PGA TOUR via Getty Images)

Hawaii ist die dritte Woche in Folge Zentrum eines absoluten Golf-Highlights. Nach zwei Turnieren der PGA Tour gastieren die Champions auf der Insel und verwöhnen die hawaiianischen Golffans weiter. Die Mitsubishi Electric Championship folgt dem Prinzip der Geschwistertouren und lädt zum Jahresbeginn einige Turniersieger ein. Das exklusive Turnier begrüßt 42 Spieler, die meisten von ihnen Major-Sieger aus den vergangenen fünf Jahren oder Gewinner aus der abgelaufenen Saison. Die Leistungsdichte erreicht daher ein entsprechendes Maximum. Niemand will sich das erste von insgesamt 28 Events in dieser Spielzeit entgehen lassen. Der Jahresauftakt auf Hawaii entwickelte sich längst zu einer liebgewonnenen Tradition: Seit 1997 findet die Mitsubishi Electric Championship im Hualalai GC statt.

Entsprechend läuft die volle Kapelle auf. Jim Furyk hält sich schon eine ganze Weile in Honolulu auf und konnte bereits in der vergangenen Woche Wettkampfpraxis sammeln, als er die Sony Open mitspielte und geteilter 42. wurde. Miguel Angel Jiménez gewann dieses Turnier bereits zwei Mal (2015, 2020) und erreichte in der vergangenen Saison bei insgesamt neun Events die Top Drei. Titelverteidiger ist Darren Clarke, der vor zwölf Monaten sein Debüt feierte und keinerlei Anlaufschwierigkeiten auf dem Jack-Nicklaus-Design offenbarte.


(Bernhard Langer, Photo by Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images)

Und auch zwei Deutsche zählen zu den absoluten Top-Favoriten. Bernhard Langer, amtierender Charles-Schwab-Cup-Champion, nutzte den Winter, um sich körperlich von der kräftezehrenden Saison 2020-21 zu erholen und ließ sich von einem befreundeten Doktor in Deutschland behandeln. Das linke Knie, das dem zweimaligen Masters-Sieger seit Jahren Probleme bereitete, fühle sich wieder gut an und somit muss man Langer auch in dieser Saison wieder ganz oben auf dem Zettel haben. Insbesondere auf Hawaii, wo er schon drei Mal gewinnen konnte (2009, 2014, 2017).

Auf deutlich weniger Erfahrung kann Alex Cejka zurückgreifen. Der zweimalige Major-Sieger aus dem vergangenen Jahr gibt in dieser Woche sein Turnierdebüt. Doch die Rookie-Saison des in der Tschechoslowakei geborenen Münchners spricht für sich: Bei elf von 19 Turnieren erreichte er die Top 16. Zudem bewies Cejka nun schon mehrmals, dass er nicht viel Eingewöhnungszeit benötigt.  

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour Champions, Mitsubishi Electric Championship: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • Korn Ferry Tour, The Bahamas Great Abaco Classic: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller
  • LPGA Tour, Tournament of Champions: Sophia Popov
  • DP World Tour, Abu Dhabi HSBC Championship: Maximilian Kieffer und Matti Schmid

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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